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Konzept bringt das Rodachtal auf guten Weg

Nordhalben: In einer „Abschlussveranstaltung“ wurde das Interkommunale Städteentwicklungskonzept (ISEK) des Oberen Rodachtals vorgestellt und den Bürgermeistern in Schriftform überreicht.

Der Gastgebende Bürgermeister Josef Daum bezeichnete es dabei als richtigen Grund zum Feiern, weil nach eineinhalbjähriger Arbeit in guter Gemeinsamkeit ein Konzept erstellt wurde, welches den Herausforderungen der Zukunft gerecht werde. Daum ging auch zunächst auf die Entwicklung der Region nach der Grenzöffnung, dem demographischen Wandel und den Verlust von örtlichen Arbeitsplätzen ein. Dies alles und obendrein die schwierige finanzielle Situation der Kommunen machen es nötig die Zukunftsstrategie der Gemeinden neu auszurichten, andere Schwerpunkte zu setzten und neue Wege zu gehen. Gemeinsamkeit habe in diesem Projekt oberste Priorität, es müsse trotz aller Berücksichtigung der Individualität und der eigenen Bedürfnisse gemeindeübergreifend agiert und gemeinschaftliche Lösungen angestrebt werden. Bei allem Einsatz von Kommunen und Bevölkerung müsse auch der Staat mit in die Verantwortung genommen werden, sagte Daum. Er wiederholte seine Forderung, dass Eigenmittel auch in Form von Eigenleistungen erbracht werden können. Mit der Übergabe des Konzepts habe man einen kleinen Teilabschnitt zurückgelegt, der weitaus größere Teil, nämlich die Umsetzung, würden noch folgen. Der Nordhalbener Bürgermeister bezeichnete es als richtige Entscheidung dieses Entwicklungskonzept interkommunal anzugehen, zumal der Zuschussgeber dies bei vielen Förderprogrammen voraussetzt.

Bürgermeister Gerhard Wunder bezeichnete das vorangegangene Projekt „Lebensqualität durch Nähe“ als den „Geburtshelfer“ der kommunalen Zusammenarbeit. Er zeigte die einzelnen Projekte, welche das Tor für eine gemeindeübergreifende Zusammenarbeit geöffnet, das Kirchturmdenken verringert und die Entwicklung der gesamten Region in den Vordergrund gestellt haben, auf. Als wichtigstes Gut bezeichnete Wunder die Menschen vor Ort, welche sich aus Liebe zu ihrer Heimat einbringen und weit mehr als ihre Pflicht tun.

Peter Hänel erinnerte an das von der Regierung nahe gelegte Gesamtkonzept bei dem jedoch nicht alle Erwartungen erfüllt wurden. So wurde die in Aussicht gestellte 80- prozentige Bezuschussung für diese Planungen nicht gewährt. Als Vorteil nannte er die Förderung bei der Sanierung seines Bildungshauses (Schule), hier würde dank des Konzepts eine bessere Fördermöglichkeit bestehen. Das beauftragte Büro Umbau Stadt Weimar habe viele gute Ansätze aufgezeigt, welche es nunmehr gilt in die Tat umzusetzen.

Der mit der Durchführung beauftragte Dr. Dipl. Ing. Lars Bölling hob die wichtigsten Punkte des mehr als 350 Seiten umfallenden Werks hervor. Demnach habe man sich in allen drei Kommunen auf die Ortskerne konzentriert und dort Schwerpunkt für deren Aufwertung gesetzt. Die Philosophie sei dabei gewesen, dies so anschaulich wie möglich zu präsentieren und die Ortsdurchfahrten anschaulicher zu gestalten. In Steinwiesen und Wallenfels habe man als „Außenstehender“ dem „Wassererlebnis“ gute Möglichkeiten zugeordnet. In allen drei Orten würden sich – ähnlich dem Vorbild Bahnhof/ Festplatz Steinwiesen – auch gut frei Plätze integrieren lassen. Als gute Idee nannte Lars Bölling die von Karlo Hujber aufgegriffen „Spitzensaiten“ in Nordhalben. Der Tourismusplaner konnte bei der Vorstellung nicht vor Ort sein, weshalb auch dieses so wichtige Thema nicht näher erläutert wurde. In Sachen Energie-Region sprach der Planer von ermutigenden Ansätzen, wonach speziell in Nordhalben mit dem Nahwärmenetz bereits einiges am Laufen sei. Ortsplanerische Details wie die Ausführung des Heizhauses, mit Giebel und Walmdach oder als „glatte Kiste“ seien zweitrangig. Der Sprecher von Lebensqualität durch Nähe Wieland Beierkuhnlein sprach von einen „riesigen Wunschzettel“ mit Großbaustellen aber auch kleine Dinge des täglichen Lebens. Man müsse sich auch im Klaren sein, dass nicht alle Wünsche sofort erfüllt werden könnten. Peter Sitzmann von der Regierung von Oberfranken war erfreut, dass die drei Kommunen des Oberen Rodachtals die Anregung seiner Behörde aufgegriffen und umgesetzt haben. Das Büro bezeichnete er als „Glücksfall“ für die Region, er sagte dem Oberen Rodachtal seine weitere Unterstützung zu. Die Grüße des Landkreises überbrachte der stellvertretende Landrat Gerhard Wunder. Mit einem geklöppelten Schlossberg als Geschenk, dankte man schließlich den Planer für seien Mühen um das Projekt. mw

2010 - Übergabe Entwicklungskonzept III (19.05.10)

Der Planer Lars Bölling (mit Geschenk) überreichte an die drei Bürgermeister das Interkommunale Städteentwicklungskonzept in Schriftform. Foto: Michael Wunder