Schlagzeilen:Hoffen, bangen, heimfahren
Kronach: Den großartigen Jubelszenen vom vergangenen Samstag nach dem Sieg gegen Italien folgte nach der überraschenden Niederlage gegen Frankreich Niedergeschlagenheit beim Public Viewing in der Kühnlenzpassage. Das Duell Gastgeber gegen den amtierenden Weltmeister konnten die Franzosen nicht unverdient, aber etwas glücklich für sich entscheiden. Dabei drehten die Gastgeber in den ersten Minuten gewaltig auf und legten ein immenses Tempo vor. Nach einer super Kombination mit gutem Torschuss musste Torwart Manuel Neuer all sein Können aufweisen, um den Rückstand der Deutschen zu verhindern. Damit waren aber auch die Deutschen „aufgewacht“ und bestimmten von nun an mehr und mehr das Spiel. Wenn einmal ein durchkommen durch die sicher stehende Abwehr der Franzosen gelang, war allerdings bei ihrem überragenden Torwart spätestens Endstation. „Schweini“ Anfeuerungsrufe Mitte der ersten Halbzeit, als die Deutschen die beste Phase hatten, konnten auch das Spiel aus der Ferne nicht beeinflussen. Als dann kurz vor dem Pausentee gerade jenen Akteur das Handspiel im Strafraum unterlief, war die Stimmung geknickt. Man setzte nunmehr auf Manuel Neuer, der aber gegen den präzis geschossenen Elfmeter von Antonie Griezmann keine Abwehrchance hatte. Parag Shah, seit wenigen Wochen Vorsitzender der Dr. Schneider Geschäftsführung in Neuses, war mit Vertretern der Firma Ford in der VIP Loge. „Wir haben eine überragende deutsche Mannschaft gesehen und sind durch einen zweifelhaften Elfmeter ins Hintertreffen geraten“, zog er zur Pause Resümee. Der 47-jährige setzt aber große Hoffnungen auf die zweite Spielhälfte. „Den Gästen schmecken die fränkischen Bratwürste, wir hoffen, dass Deutschland das Spiel noch drehen kann“, meinte er augenzwinkernd. Nicht ganz so optimistisch ist zu diesem Zeitpunkt Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber. Sein Gesichtsausdruck lässt Zweifel an eine Wende aufkommen. „Das Gegentor hätte es jetzt kurz vor dem Seitenwechsel nicht gebraucht. Er vermutet, dass Konzentration und Kräfte im zweiten Abschnitt auf beiden Seiten schwinden und zweifelt deshalb ein wenig an die Wende. Viele der Besucher waren zu diesem Zeitpunkt, nicht zuletzt aufgrund der guten ersten Halbzeit noch der Meinung das Spiel umkehren zu können. Als dann der Superstürmer Griezmann nach Fehlern in der Hintermannschaft auf 2:0 erhöhte, waren die Zweifel größer geworden. Hätte der „Hammer“ von Kimich im Gegenzug, er ging an den Pfosten, eingeschlagen, wäre vielleicht noch ein Aufbäumen möglich gewesen. So blieb es trotz weiterer Chancen bei der Niederlage und dem Ausscheiden im Halbfinale. Das große Finale am Sonntag entfällt somit und die Kronacher Fans werden zwei Jahre bis zur nächsten Weltmeisterschaft auf Fußball in der Kühnlenzpassage warten müssen. mw
Parag Shah (links) ist kurz vor dem Wechsel zuversichtlich und hoffte zu diesem Zeitpunkt noch auf einen Deutschen Sieg. Foto: Michael Wunder Die Fans in der Kronacher Kühnlenzpassage gaben ihr Bestes, die Nationalmannschaft tat das auch. Aber nur Franzosen konnten nach dem Halbfinale jubeln. Foto: Michael Wunder |