Schlagzeilen:

80 Prozent Fremdwasser–Kanalsanierung dringend notwendig

Wilhelmsthal: Das Fremdwasser im Kanal der Gemeinde Wilhelmsthal soll deutlich reduziert werden. Der Gemeinderat drängt auf die Durchführung der Maßnahmen.

Dipl. Ing. Walter Brandner vom Büro SRP gab einen Zwischenbericht über die Fremdwasserproblematik im Kanalsystem und stelle die Ergebnisse der bisher durchgeführten Untersuchungen vor. In Steinberg wurde rund ein Drittel des knapp zehn Kilometer langen Netzes mit der Kamera befahren. Davon konnte wiederum rund ein Drittel als Schadensfrei bewertet werden. Auf den restlichen zwei Kilometern wurde mittlere bis starke Schäden festgestellt und die gemachten Videoaufzeichnungen auch den Räten vorgestellt. Die großen Schäden sollten umgehend behoben werden, aber auch die kleineren Risse müssen abgedichtet werden, damit man vom derzeitigen Fremdwasseranteil mit rund 80 Prozent runder kommt, sagte der Planer. Es wurde für jeden Schaden die vorläufigen Reparaturkosten ermittelt und aufgelistet. Insgesamt müsse man für die bisher festgestellten Schäden rund 110.000 Euro investieren. Auf Anfrage wegen der Ursachen durch CSU Sprecher Jochen Gleich meinte Brandner, dass die Lebensdauer der Kanäle rund 50 Jahren beträgt. Gase im Kanal waschen den Beton aus und es entsteht eine Oberfläche ähnlich wie beim Waschbeton. Hinzu komme die Belastung von außen, so dass der Zustand nichts Außergewöhnliches sei. Viele Stellen könnten durch das Einbringen von Inlinern instandgesetzt werden. Die Lebensdauer sei gleich dem Neubau und man könne sich gegenüber der offenen Bauweise auch einiges an Kosten sparen.

„Vor wenigen Jahren ist man noch davon ausgegangen, dass ein wenig Fremdwasser im Kanal gut ist, damit dieser etwas gespült wird“. Dipl. Ing. Walter Brandner zur Fremdwasserproblematik

Aufbauend auf die Erfassung und Bewertung des Kanalsystems ist nunmehr in einen weiteren Schritt eine Sanierungsplanung notwendig. Dabei werden auch die hydraulischen Verhältnisse überrechnet und auf das Ergebnis aus dem Jahr 2003 zurückgegriffen, so Brandner. „Wir fangen ja nicht bei null an“, wir bauen auf den vorhandenen Ergebnissen auf. Er erklärte, dass dann auch eine Gegenüberstellung von offener und geschlossener Bauweise erfolgt, um die kostengünstigste Lösung zu finden. Gemeinderat Marcus Buckreus (FW) und Geschäftsleiter Mario Kotschenreuther fragten, wie viel heuer realistisch noch verbaut werden könne, schließlich habe man ja 168.000 Euro im Haushalt dafür eingestellt. Neben der Sanierung der Abwasserschächte in Gifting sollte auch in Steinberg noch einiges investiert werden. „Wenn wir auf die Prioritätenliste verzichten, können wir vielleicht auch heuer in der Hofwiese noch ein paar Euro unterbringen“, zeigte sich Jochen Gleich überzeugt. Gemeinderat Klaus Sesselmann (CSU) kritisierte den Fortschritt der Maßnahmen. „Wir sind genau so weit wie vor vier Wochen“, sagte er. Er forderte, wie auch Geschäftsführer Mario Kotschenreuther aufs Tempo zu drücken und in der nächsten Sitzung die Arbeiten für Gifting zu vergeben. Nahtlos sollte es dann in der Hofwiese in Steinberg weitergehen und die Arbeiten gleich nach der Sommerpause vergeben werden. Einstimmig beschlossen wurde schließlich das Honorarangebot des Büros SRP zum Angebotspreis von 35.500 Euro. Als weitere „Baustelle“ stelle Walter Brandner den aktuellen Stand zur Kläranlage in Gifting vor. Dort ist die Erteilung der gehobenen wasserrechtlichen Erlaubnis für den Bereich der Regenwasserkanäle bereits erfolgt. Die Schmutzwasserkanäle im Einzugsgebiet der Kläranlage wurden zwischenzeitlich untersucht, die Unterlagen werden in den nächsten Tagen dem Landratsamt Kronach vorgelegt. Die rund zehn bis 15 Schachtbauwerke müssen angegangen und die Schäden behoben werden.

Architekt Kersten Schöttner stellte dem Gemeinderat die erforderlichen Planungsänderungen für die Generalsanierung der Turnhalle in Wilhelmsthal vor. Eine Besprechung an der Regierung habe ergeben, dass man durch die Einsparungen im Bereich von Duschen und WCs Flächen für Umkleiden gewinnen kann. Jochen Gleich von Technoplan berichtete, dass durch den Anschluss ans Nahwärmenetz auf die Pelletheizung verzichtet werden kann und deshalb rund 100.000 Euro eingespart werden. Der Anschluss für die Turnhalle kann gefördert werden und der vorgesehene Platz für die Heizungsanlage für andere Zwecke genutzt werden. Die Haustechnikkosten konnten durch diese Maßnahmen um ein Drittel auf rund 325.000 Euro gesenkt werden. Bürgermeisterin Susanne Grebner (SPD) zeigte sich zuversichtlich, heuer noch mit der Maßnahme beginnen zu können.

 

Zweiter Bürgermeister Gerhard Eideloth (CSU) bemängelte die Form der Niederschrift. Neben falschen Namen sind auch viele Rechtschreibfehler vorhanden, sagte er.

Für die Kläranlage in Steinberg soll die BN Automation AG die Leittechnik erneuern. Die Auftragssumme beträgt 11.000 Euro.

Die Freiwillige Feuerwehr Eibenberg bekommt ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug. Zusammen mit der Gemeinde Altenkunstadt, welches ein baugleiches Feuerwehrfahrzeug anschafft, wird dies beschafft, dadurch können Kosten gespart werden.

Die Firma Schill & Geiger wurde beauftragt die Asphaltierungsarbeiten an der Gemeindeverbindungsstraße von Wilhelmsthal zur Grümpel und in die Hesselbacher Grümpel durchzuführen. Die Angebotssumme beträgt 147.000 Euro.

Der Gemeinderat gewährt Florian Maier für die geplante Baumaßnahme am Baudenkmal Eichenbühl 5 einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent (max. 7.500 Euro) auf die denkmalpflegerischen Mehraufwendungen.

Zu weiteren Feldgeschworenen wurde Rudolf Montag aus Wilhelmsthal sowie Andreas Dressel und Markus Appel (beide Effelter) bestellt.

2017 - Wilhelmsthal Gemeinderat I (15.06.17)2017 - Wilhelmsthal Gemeinderat II (15.06.17)

Der Gemeinderat Wilhelmsthal will noch heuer in der Hofwiese das Fremdwasser im Kanal reduzieren. Darauf drängte man in der letzten Gemeinderatssitzung. Foto: Michael Wunder