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Zusammenhalt wird in der Schnaid groß geschrieben
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Erstellt am Samstag, 15. Juli 2017 23:55
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Geschrieben von Michael Wunder
Schnaid: Der Zusammenhalt wird in der Schnaid ganz groß geschrieben. Beim Festkommers zum 125-jährigen Jubiläum der örtlichen Wehr zog sich dies durch alle Reden hindurch.
Bürgermeister Jens Korn, dem auch erstmals die Schirmherrschaft bei einen derartigen Fest angetragen wurde, nannte neben dem großen Zusammenhalt, den Bürgersinn und die Offenheit für Neues als die großen Eigenschaften der Wehr. Als Erbe der Vorgänger habe man materiell das Feuerwehrhaus und die Handspritze aus dem Jahr 1891 übernommen, ebenso den guten Geist und die besondere Einstellung der damals tätigen Wehrmänner. Die Feuerwehr in der Schnaid sei rund vier Jahrzehnte nach der Eingemeindung die letzte verbliebene Einrichtung der einst selbstständigen Gemeinde. Dabei haben die Bürger bereits vor 125 Jahren erkannt, dass Eigeninitiative notwendig ist und haben dies mit der Feuerwehrgründung bewiesen. Mit bescheidenen Mitteln und einer einfachen Ausrüstung, welche aus einer Handdruckspritze, einer Leiter und einigen Haken bestand, begann man gegen das Feuer oder sonstige Unglücksfälle vorzugehen. Über viele Jahrzehnte musste man mit dieser „Technik“ zurechtkommen, bevor man 1953 nach einem größeren Brand eine Motorspitze sein Eigen nennen konnte. Der Schirmherr erinnerte daran, dass man erst 1970 das erste Löschfahrzeug in die Schnaid bekam. Mut und Weitsicht habe Ludwig Gleich, der über 30 Jahre Kommandant war, bewiesen. Unter seiner Führung wurde die erste Jugendgruppe im Landkreis gegründet und auch eine der ersten Damenwehren trat gegen die „Männerdomäne“ an. Kontinuität habe man auch in der Führung des Vereins bewiesen, so habe Dietmar Wiedel 30 Jahre der Wehr vorgestanden und anschließend das Amt des Festausschussvorsitzenden übernommen. Mit Nico Fischer, habe vor drei Jahren ein 18-jähriger den Vorsitz übernommen, was auch keine Selbstverständlichkeit sei, so Jens Korn.
Der große Zusammenhalt werde in der Schnaid nicht nur durch das großartige Engagement deutlich, sondern könne auch mit Zahlen belegt werden. So habe man bei 312 Einwohnern 42 aktive Wehrmänner, hochgerechnet mehr als das fünffache auf Landesdurchschnitt. „Wären wir nicht ein glückliches Land, wenn überall die Schnaid wäre“, meinte der Bürgermeister anhand dieser Zahlen. Derzeit habe Kommandant Ralf Fischer die Fäden fest in der Hand vor allem habe er den Hallenanbau mit viel Herzblut und Engagement vorangetrieben. Der Bürgermeister, der mit einem Geldgeschenk und einer Urkunde gratulierte, wünschte, dass man die guten Eigenschaften und den guten Geist auch weiterhin tragen möge, dann werde man auch in Zukunft den Aufgaben gerecht. Kommandant Ralf Fischer zeigte die jüngste Geschichte auf und verwies insbesondere auf die erfolgreiche Jugendarbeit. Stellvertretender Landrat Gerhard Wunder konnte Fähnrich Thomas Fischer für 25 Jahre aktiven Dienst auszeichnen. Im Namen des Staatsministers des Innern Joachim Herrmann überreichte er das staatliche Ehrenzeichen in Silber, welches für Personen die sich in besonderer Weise verdient gemacht haben, geschaffen wurde. Im Namen des Landkreises gratulierte Gerhard Wunder der Feuerwehr Schnaid, welche mit gutem Beispiel vorangeht. Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger hob in seinem Grußwort den kameradschaftlichen Zusammenhalt sowie die Jugendarbeit und Arbeit der Damenwehr hervor. Die Festdamen überbrachten die Glückwünsche im Prolog und überreichten als Geschenk ein Fahnenband. Im Namen des Patenvereins gratulierte der Küpser Vorstand Peter Weber. Eingangs hatte Vorsitzender Nico Fischer die Gäste begrüßt und auf die starke aktive Truppe verwiesen. „Mit Stolz haben in den vergangenen 125 Jahren die Frauen und Männer das Erbe der Vorfahren bewahrt“, so der Vorsitzende.
Eine große Zahl an Vereinsehrungen gab es beim Festkommers der Schnaider Wehr. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Thomas Fischer, Lars Fischer und Björn Stumpf geehrt. Seit 40 Jahren gehören der Feuerwehr Dietmar Wiedel, Horst Engelhardt, Georg Föhrkolb, Karlheinz Wiedel, Raimund Götz, Uwe Wiedel, Harald Wiedel, Gerald Feulner und Pankratz Reuther an. Für ein halbes Jahrhundert wurden geehrt: Siegmund Reuther, Hugo Föhrkolb, Manfred Fischer, Leonhard Fischer und Erhard Feulner. Letztendlich wurden mit Erich Preu, Werner Engelhardt, Albert Reuther und Ewald Reuther noch vier Mitglieder für 60-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. |
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Bürgermeister Jens Korn überreichte an Vorsitzenden Nico Fischer eine Urkunde als Erinnerung an das Jubiläum. Foto: Michael Wunder | Thomas Fischer (links) wurde durch Landrat Gerhard Wunder (Mitte) und Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger mit dem staatlichen Ehrenzeichen ausgezeichnet. Foto: Michael Wunder |
Eine große Anzahl von Mitgliedern wurde vom Verein für 25, 40, 50 und 60 Jahre Mitgliedschaft zur Feuerwehr ausgezeichnet. Foto: Michael Wunder
Die Festdamen gratulierten im Prolog und überreichten ein Fahnenband als Geschenk. Foto: Michael Wunder