Schlagzeilen:Im Maxhaus hat die Kunst das Sagen
Nordhalben: Die Zeiten, als beim Max Lebensmittel aller Art zu kaufen waren, sind lange her. Nach Jahren des Leerstandes wurde das Haus mit seinen Verkaufsraum zur Hauptstraße hin zum Künstlerhaus umfunktioniert. Rund ein Jahr haben viele tatkräftige Bürger gearbeitet, um dem „Maxhaus“ in der Lobensteiner Straße eine neue Perspektive zu geben. Wie der Sprecher von NohA Otmar Adler bei der offiziellen Eröffnung sagte, wurde wieder ein Gemeinschaftsprojekt verwirklicht, damit ist Nordhalben ein Stück interessanter, reizvoller und schöner geworden. Seit zehn Jahren habe Ingo Cesaro im Zuge des Projekts „HolzArt“ immer einen Künstler für zwei Wochen bei den Bayerischen Staatsforsten eingesetzt. Der Durchbruch gelang vor zwei Jahren mit dem Essener Künstler Volker Ullenboom, welcher sich im „Schatzkästchen“ Nordhalben sehr wohl fühlte und mehr als die zwei Wochen jährlich in der Klöppelgemeinde verbringen wollte. In zahlreichen Gesprächen wurde die Idee geboren in Nordhalben ein „Künstlerhaus“ entstehen zu lassen. Die Aufgabenverteilung sei von Anfang an klar gewesen. NohA kümmert sich als Bürgerinitiative um die Sanierung des ehemaligen Geschäftes- und Wohnhauses und den kleinen Garten, während sich Volker Ullenboom entsprechende Künstler bemüht. Insgesamt waren bereits in der Bauphase elf verschiedene Kunstschaffende (siehe Info Box) in Nordhalben und haben neben einen Skulpturpfad in Zusammenarbeit mit NohA auch die Fassade gestaltet. Wie Otmar Adler weiter ausführte haben rund 30 Bürgerinnen und Bürger am Projekt „Maxhaus“ mitgewirkt. Vom Abriss einer baufälligen Garage bis hin zu einen neuen Duschbad wurde alles ohne Entlohnung in Eigenleistung gemacht. Bestätigt habe sich bei den Bauarbeiten die alte Weisheit: „Ein altes Haus wieder instand zu setzen ist viel schöner als ein neues zu bauen und kostet kaum das Doppelte“. NohA Sprecher Otmar Adler Zum Glück habe dann auch die gebürtige Nordhalbenerin Elisabeth Neumeister eine Stiftung über 100.000 Euro für NohA eingerichtet, so dass auch die Finanzlage für einige Jahre gesichert ist. Stellvertretender Landrat Gerhard Wunder sprach von einen großen Tag für Nordhalben. Das Projekt sei von der aktiven Bürgerschaft heraus gekommen und führe Beispielgebend den Leerstand einer neuen Nutzung zu. In Verbindung mit der Natur solle der Tourismus besser vermarktet und ausgebaut werden. Der Ideengeber des Projekts, Künstler Volker Ullenboom meinte, dass die Kunst Räume braucht, wo die Künstler frei arbeiten können. Von der Idee vor zwei Jahren bis zur Eröffnung seien gerade mal zwei Jahre vergangen, dies sei in einer Stadt wie Essen nicht möglich. Zusammen mit Viktor Cleve, Martin Schlenger und Irmgard Niederwalder, die als Multiplikatoren tätig sind, versuche man Leben in das Künstlerhaus zu bringen. Hier seien die Voraussetzungen gegeben, in aller Ruhe arbeiten zu können, so Ullenboom. Martin Schlenger bezeichnete die Nordhalbener als zuverlässiges Völkchen. Man werde jetzt sehen wie es mit dem „Maxhaus“ weiter geht, meinte er. Den Segen Gottes spendete Pfarrer Albrecht Stammler aus dem Thüringischen Ebersdorf. Eingangs hatte Bürgermeister Michael Pöhnlein die Gäste begrüßt und allen Mitwirkenden herzlich gedankt. Aus dem durchaus umstrittenen Projekt habe sich ein kreativer Umgang mit dem Leerstand entwickelt. Musikalisch wurde die Feierstunde durch Herbert und Angelika Frank mitgestaltet.
Die Außenfassade wurde von den Künstlern in Absprache mit den örtlichen NohA Verantwortlichen geplant und in die Tat umgesetzt. Foto: Michael Wunder NohA Sprecher Otmar Adler gab Erläuterungen zum Künstlerhaus. Foto: Michael Wunder |