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Die Kerwa steht am nächsten Wochenende an

Nordhalben: Die junge Generation hat sich auch in diesem Jahr wieder lange und gut auf das bevorstehende Kirchweihfest vorbereitet.

Im Großen und Ganzen gibt es keine wesentlichen Änderungen gegenüber den Vorjahren, erklärte die Vorsitzende der „Kerwamaala und Kerwabuum“ Julia Schnura. „Wir wollen, dass dies mal so zur Tradition wird und setzten deshalb auf einen groben Ablaufplan“, sagte Julia Schnura. Kleinere Verbesserungen wird es im Laufe der Zeit immer wieder geben, aber das Grundgerüst der Nordhalbener Kirchweih soll so bleiben. Wir freuen uns auch, dass wir stetig Wachsen und wieder sechs Neuzugänge haben, so die Vorsitzende. Unter ihnen ist Lukas Stumpf, Mariella Runkel und Sandra Köstner. „Freunde haben uns zum aktiven Mitmachen bewegt“, sagten alle drei übereinstimmend. In den letzten Jahren sind sie einfach dabei gewesen, heuer wollen sie sich aktiv einbringen. Dies hängt in erster Linie mit dem Gemeinschaftsgedanken zusammen. Sie sind deshalb auch fleißig dabei, wenn es gilt neue Tänze für die Aufführungen einzustudieren. „Wir erfahren die Termine immer über die WhatsApp-Gruppe und stoßen dann immer zur Kirchweihgruppe dazu“, meinten die jungen Leute. Gerade jetzt in der unmittelbaren Zeit vor dem Fest stehen mit dem Herrichten und Schmücken des Festwagens einige Arbeiten an. Am Mittwoch ist dann die Generalprobe angesagt, bevor es am Donnerstag offiziell mit einem Festzug von der Kirche zum Dreschhallenplatz, wo traditionell der Kerwa-Auftakt stattfindet, losgeht. Anschließend trifft man sich bei Live-Musik mit „Fränki und Friend“ im Gasthaus Wagner. Am Freitagnachmittag ist der Start der Nordhalbener Kerwarunde angesagt. Am Abend ist dann Schlager und Oldie Party mit „DJ Faxxe“ in der Scheune beim „Christoph“. Am Samstag beginnt die Musikkapelle bereits in der Frühe mit dem ersten Teil der Kerwa-Ständerla (Nord). Um 16 Uhr erwartet die SG Nordhalben zum Kerwaheimspiel den SC Steinbach/W. Am Abend ist der „Kerwatanz der Generationen“ mit den „Ghostriders“ im „Haus des Gastes“ vorgesehen. Höhepunkt der traditionell am Wochenende nach „Michaeli“ stattfindenden Kirchweih wird der festliche Kirchweihgottesdienst am Sonntag um 10 Uhr sein. Die Vereine und ihrer Abordnungen treffen sich bereits um 9.45 Uhr zur Kirchenparade am Lindenplatz. Am Abend lädt der Frankenwaldverein zum „Wirtshaussingen“ ins „Haus des Gastes“ ein. Am Montag, dem „Kinder und Familientag“ werden die Kerwa-Ständerla durch die Musikkapelle fortgesetzt. Am Nachmittag gibt es neben dem Vergnügungspark am Dreschhallenplatz auch wieder Kaffee- und Kuchen in „Haus des Gastes“. Ab 18 Uhr findet dann nach dem gemeinsamen Kerwaumzug der Ausklang im „Hotel zur Post“ statt. Die Nordhalbener Gaststätten laden mit diversen Kirchweihspeisen zum Genießen ein. Das historischen Orts- und Klöppelmuseum ist für interessierte Bürger geöffnet.

Zur langen Geschichte des Gotteshauses St. Bartholomäus

Der schlechte Zustand der Nordhalbener Pfarrkirche führte alsbald zur Errichtung einer neuen Kirche. Bereits im Jahr 1690 zeigt der Vogt Wolf Beerschneider in einer Amtsbeschreibung den Bauzustand der beiden Nordhalbener Kirchen folgendermaßen auf: „…. ist die Pfarrkirche dem hl. Apostel Bartholomäi und die Kapelle der seligsten Jungfrau Maria dediziert (geweiht); letztere ist noch gut Bau und mit einer Orgel geziert, die Pfarrkirche aber baufällig“. Die Grundsteinlegung der ehemals barocken Kirche war am 4. Mai 1707, die Einweihung rund acht Jahre später am 25. Juli 1715. In dieser Zeit hatte die Nordhalbener Bürgervertretung ausdrücklich bestätigt, dass bei einem Kirchenbau die Pfarrei das Geld für die Handwerker und das Material gibt, die Bewohner der Marktgemeinde aber seit alters dabei Frondienste verrichten. Vor mehr als 150 Jahren wurde das Gotteshaus beim großen Brand von Nordhalben, bei dem die ganze Gemeinde bis auf wenige Häuser nieder brannte, zerstört. Sofort danach begann man mit dem Wiederaufbau, der Grundstein an der südwestlichen Ecke der Kirche trägt die Jahreszahl 1858 als Grundsteinlegung. Bereits in den 20er Jahren des vorhergehenden Jahrtausends war die Seelenzahl der katholischen Pfarrgemeinde größer geworden, so dass die Kirche längst zu klein war, um die Gläubigen zu fassen. Im Sommer an den Sonn- und Feiertagen war dies nur möglich, wenn die Türen offen blieben. Im Winter hingegen bei eisiger Kälte war dies unmöglich. In der schweren Zeit nach der Inflation setzte die ganze Pfarrgemeinde ihre Kräfte ein und erweiterte um 1928 das Gotteshaus. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Gotteshaus immer wieder der Zeit angepasst, so veranlasste der ehemalige Pfarrer Hans Martin in den Jahren 1987/88 die Umgestaltung des Chorraumes. Der alte Altar wurde mit der dunklen Marmorverkleidung des Chorraumes entfernt und an seine Stelle ein Wandtabernakel errichtet. Zur neuen Ausstattung zählen Altar, Ambo, Taufbecken und Osterleuchter sowie zwei Stelen für Evangeliar bzw. Öle und Ewiges Licht. Anfang dieses Jahrtausends wurde das Gotteshaus von Grund auf renoviert. Vor einigen Jahren konnte nach weiteren Umbau- und Sanierungsarbeitern die neue Rieger Orgel ihren Dienst aufnehmen, seitdem finden regelmäßig auch Orgelkonzerte statt. Vor zehn Jahren erfolgte die Zusammenlegung der Gemeinden Nordhalben, Steinwiesen und Wallenfels zu einem „Pfarrverbund“, gleichzeitig nahm der jetzige Pfarrer Richard Reis seinen Dienst auf und Gemeindereferent Bernd Sorgenfrei kam nach Nordhalben. Auch die anderen im Besitz der Kirche befindlichen Gebäude müssen unterhalten werden. Die umfangreiche Geschichte der Kirche ist bis zum Jahr 2004, als zum Ortsjubiläum die Brüder Harald und Horst Wunder die neue Chronik verfassten, nachzulesen. mw

2017 - Kirchweih I (20.09.17)

Mariella Runkel, Lukas Stumpf und Sandra Köstner (v.l.) sind in diesem Jahr erstmals bei den Nordhalbener „Kerwamaala und Kerwabuum“ dabei. Foto: Michael Wunder

2017 - Kirchweih VI

Wie in den Vorjahren so beteiligte sich die Jugend auch in diesem Jahr mit Tänzen auf der Straße am Kirchweihgeschehen. Foto: Archiv Michael Wunder

2017 - Kirchweih VIII

Das Gotteshaus St. Bartholomäus steht am kommenden Wochenende beim Kirchweihfest im Mittelpunkt des Geschehens. Foto: Archiv Michael Wunder