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Die Kirche in Höfles hat allen Grund zum Feiern

Höfles: Mit einem Festgottesdienst hat die Filialkirchengemeinde Sankt Marien in Höfles mehrere Geburtstage gleichzeitig gefeiert:

Seit 70 Jahren werden in dem Kronacher Ortsteil Gottesdienste gefeiert, vor 65 Jahren wurde die Kirche eingeweiht und vor 25 Jahren die jetzige Sakristei angebaut. Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber verwies darauf, dass sich die Zeiten geändert hätten. So kommen heute nicht mehr so viele Gottesdienstbesucher wie früher. „Was sind wir froh, dass man damals die Türen geöffnet hat“, sagte er auch im Hinblick auf die Gottesdienste, welche in der evangelischen Kirche in Fischbach abgehalten worden waren. Aber auch die Familie Wich und andere haben ihre Anwesen, Säle und Scheunen für Gottesdienste zur Verfügung gestellt. Heute habe man neben dem Gotteshaus noch eine gut ausgestattete Sakristei, wo man vieles regeln könne. Pfarrerin Alina Ellgring aus Fischbach meinte, in Höfles habe man pragmatisch gebaut. Das gute Miteinander von evangelischen und katholischen Christen werde im Bereich von Höfles und Fischbach schon lange gelebt. Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann sagte, dass man den positiven Entwicklungsprozess fortsetzen sollte. Mit dem Gotteshaus habe man ein sichtbares Zeichen nach außen gesetzt. Die vorhandenen Bauten böten eine gute Basis, um den Glauben für den Alltag zu vermitteln.

Die Geschichte von St. Marien Höfles

Der letzte Bürgermeister der einst selbständige Gemeinde Höfles, Manfred Schubert zeigte die Entstehung der Filialkirchengemeinde auf. Wegen der vielen Flüchtlinge hatten die Dörfer nach dem Zweiten Weltkrieg ungeahnten Zuwachs. Die evangelischen Gemeinden gewannen viele katholische Bürger hinzu, welche zu Fuß in die Kreisstadt zum Gottesdienst laufen mussten. Prälat Georg Werthmann und der Friseurmeister Heinrich Schubert machten deshalb den Vorschlag, Höfles als zentralen Ort der umliegenden Gemeinden Vogtendorf, Fischbach, Wötzelsdorf und Unterrodach zu machen und dort Gottesdienste zu feiern. Am historischen 09. November 1947 war es dann soweit, als 200 Christen im Tanzsaal der Gastwirtschaft Wich erstmals Gottesdienst feierten. Die noch junge Kirchengemeinde musste mit wenig Geld auskommen. Von den Kollekten durfte sie lediglich ein Drittel behalten, der Rest musste nach Kronach abgeführt werden. Nur wenige Monate später wurde erfolgreich ein Kirchenbauverein gegründet. Dessen Zweck in Höfles den Neubau der Marienkirche zu verwirklichen wurde 1951/1952 umgesetzt. Bereits am 25. Juli 1952 feierte man Kirchweih. Die Nachkommen der damals Verantwortlichen haben das Erbe mit neuen Ideen bereichert und Leben in die Gemeinde gebracht. Der ehemalige Kirchenpfleger Wolfgang Butera ging auf die Raumprobleme in der Sakristei vor mehr als 25 Jahren ein. Deshalb habe man die Initiative ergriffen und eine Neubau anderen Überlegungen vorgezogen. Baptist Detsch habe damals die Architektur dem Gotteshaus angepasst. Für die Gesamtkosten ich Höhe von mehr als 250.000 Mark mussten auch Eigenmittel von über 50.000 Mark eingebracht werden. Im Laufe der Jahre wurden die Räume und die Ausstattung der Zeit angepasst.

 

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Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber bezeichnete dem Altbürgermeister Manfred Schubert, der die Geschichte der Katholiken in Höfles darlegte, als wanderndes Geschichtslexikon. Foto: Michael Wunder

Die jüngste Gottesdienstbesucherin bewies auch bei den Grußworten Ausdauer. Foto: Michael Wunder

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Die Ehrengäste nach dem Gottesdienst anlässlich 70 Jahre Filialkirchengemeinde Höfles am gestrigen Sonntag. Foto: Michael Wunder