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Tettau - Kuhbläke oder moderner Wirtschaftsstandort

Tettau: Der Gemeinderat Tettau hat in einer außerordentlichen Sitzung dem Bebauungsplan Hammerbühl in Kleintettau zugestimmt.

Zuvor hatte Planer Norbert Köhler die Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange vorgestellt. Er verwies darauf, dass man schon vor längerer Zeit einen Vorstoß gemacht, diesen aber nicht zu Ende gebracht habe. Mittlerweile stehen im Geltungsbereich auch schon einige Gebäude, ohne dass es einen richtigen Bebauungsplan gebe. Da jetzt ein konkretes Bauvorhaben angesagt ist, solle der Bebauungsplan Rechtskraft erlangen. Einzuhalten ist eine Bauverbotszone zur Staatsstraße von 20 Metern, die Gebäude dürfen nicht höher als zwölf Meter sein. Willi Güntsch (SPD) erkundigte sich, wie es passieren konnte, dass vor 20 Jahren der Bebauungsplan nicht zu Ende gebracht wurde.

Darüber hinaus stellte Planer Michael Rudolph den weiteren Planungsfortschritt für die Freizeitanlage vor, welche den Park, die Sportstätten und Stellplätze umfasst. „Wir haben seit der letzten Runde einige Dinge vereinfacht“, erklärte der Planer. Damit könne man Kosten sparen, um die Vorgaben einzuhalten. Er verwies auf die viele einzelne „Bausteine“, welche unterschiedliche Ausführungsvarianten bieten. Man müsse die Wege im Park nicht unbedingt asphaltieren, aber dadurch seien die niedrigsten Folgekosten zu erreichen. Auch müsse der Sportplatz nicht unbedingt einen Kunststoffbelag ausgestattet werden. Ein Sport-Rasen wäre billiger; noch mehr Kosten könne man mit einen normalen Rasenfeld sparen. Der Pflegeaufwand wird sich allerdings gegenüber den Kunststoffplatz erhöhen, sagte Rudolph. Vorgeschlagen wird auch den Wasserlauf „bescheidener“ zu gestalten. Damit könnten Kosten in Höhe von 35.000 Euro eingespart werden. Halbiert werden sollte die Größe des Holzstegs am Teich; dann hätte man auch nur den halben Preis zu zahlen. Darüber hinaus sollte noch geklärt werden, ob eine vorhandene Brücke und die Treppe benötigt werde. Da gebe es keine Alternative zu den angesetzten Baukosten von 50.000 Euro. Wenn sie nicht gebraucht würden, können die Kosten komplett eingespart werden, stellte der Planer die beiden Komponenten in Frage. Auch der Pavillon könnte ein Drittel kleiner werden, was sich proportional am vorgeschlagenen Preis bemerkbar machen würde. Der einst mit 300.000 Euro vorgeschlagene Straßenbau könnte mit einer „notdürftigen“ Reparatur für 60.000 Euro erledigt werden. Insgesamt könne man so die Bausumme, welche einst mit knapp über eine Million veranschlagt war, je nach Variante auf bis zu 830.000 Euro senken. Dazu käme dann noch die gewählte Möglichkeit der Straßenbauarbeiten. Bürgermeister Peter Ebertsch sprach von einzelnen Tools, welche zusammengestellt werden könnten und wies besonders auf die Folgekosten hin. In der nächsten ordentlichen Sitzung am 27. November soll dann eine Entscheidung fallen. Hubert Ruß (SPD) forderte aufgrund der Größenverhältnisse der gesamten Anlage einen Ortstermin. „Wenn es da unten mal abgesteckt wäre, könnten wir uns die Maßnahme viel besser vorstellen“, meinte er. Eine kurze Diskussion gab es auch über die Parkmöglichkeiten im diesem Bereich, weil sich viele nicht an die ausgezeichneten Parkplätze hielten. Durch die Maßnahme entstünden aber weitere Stellplätze, verdeutlichte der Planer. Willi Güntsch (SPD) meinte, Tettau sei eine „Kuhbläke“ und man solle auf den Boden der Realität bleiben. Es brauche keine asphaltierenden Wege im Park. Der Bürgermeister entgegnete, dass Tettau ein moderner Wirtschaftsort und keine „Kuhbläke“ sei. In den nächsten Tagen sollen sich die Fraktionen nochmals das Thema diskutieren. Ende des Monats fällt dann eine Entscheidung.

 

Tettau Tennisplatz

Die Tennisplätze werden einer Sportanlage weichen. Mit welchem Belag diese ausgestattet wird, muss der Gemeinderat in zwei Wochen entscheiden. Foto: Michael Wunder