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In der Chorgemeinschaft gibt es Ärger

Nurn: Der Gesangverein Nurn hat derzeit keinen Partner mehr. Wenige Tage vor Weihnachten hat die Chorgemeinschaft Steinwiesen der gemeinsamen Chorleiterin Karina Klaumünzner gekündigt.

In der Jahreshauptversammlung wurden sowohl der Zeitpunkt als auch die Art und Weise massiv kritisiert. Zweite Vorsitzende Katharina Deuerling hatte der Versammlung ein Schreiben von Michaela Matthes, der Vorsitzenden des Gesangvereins Steinwiesen, verlesen. Demnach werde es keine gemeinsame Chorleitung mehr geben, deshalb könne auch die Chorgemeinschaft nicht weitermachen. Sie plädierte für eine freiwillige Form des zusammen Singens. Katharina Deuerling bedauerte den Zeitpunkt der Kündigung kurz vor Weihnachten. Die Vorgehensweise, wie sie von Steinwiesener Seite geschehen ist, habe nach 14 gemeinsamen Jahren wehgetan. Die ins Leben gerufene Schola sei hauptsächlich für Beerdigungen gedacht gewesen und sollte als Ergänzung nicht jedoch als Ersatz für die Chöre dienen. Sie sagte:

„Der Chor gehört zur Ortschaft dazu, ob er nun klein ist oder groß“.

Katharina Deuerling, 2. Vorsitzende des Gesangvereins Nurn

Die Vorsitzende Elisabeth Daum meinte, dass die Vermittlung der Nurner Sänger zwischen der Steinwiesener Vorsitzenden und der Dirigentin ohne Erfolg geblieben sind. Sie warf Michaela Matthes vor, nicht kompromissbereit zu sein und zweifelte an, ob alle Steinwiesener Sänger die Entlassung auch wollten. In Nurn habe sich die Vorstandschaft gegen die Kündigung ausgesprochen, meinte Daum. Man hoffe, nachdem Michaela Matthes jetzt nicht mehr Vorsitzende in Steinwiesen ist, dass sich die Chorgemeinschaft wieder zusammenfindet. „Sie wirft uns da raus und will, dass wir in einer Singgemeinschaft weiter machen, dass geht doch nicht“, meinte die Nurner Vorsitzende. 14 Jahre habe es an der friedlichen Chorgemeinschaft nie Zweifel gegeben. Ähnlich argumentierte Sängerin Gisela Mertens. Sie meinte, dass die Behauptungen von Michaela Matthes nicht haltbar seien. Zumal man mit Walter Klose über viele Jahre hinweg hervorragend zusammen gewirkt habe. Der langjährige Chorleiter Walter Klose sagte, dass er frühzeitig informiert war, dass es mit Karina Klaumünzner nicht mehr klappt. Grund hierfür sei die fehlende Kommunikation gewesen, auch habe der gute Wille einer weiteren Zusammenarbeit gefehlt. Von der zweiten Absicht die Chorgemeinschaft zu kündigen, habe er aber nichts gewusst. In der chaotischen Versammlung in Steinwiesen sei man dann richtig schockiert gewesen. Dort habe man bei den turnusgemäßen Neuwahlen auch aktuell keinen handlungsfähigen Vorstand wählen können. Die überwiegende Anzahl der Sänger war für das Fortbestehen der Chorgemeinschaft. Walter Klose meinte, er habe schon in Steinwiesen angekündigt, wenn es keine Einigung gibt, werde er seine Ehrenmitgliedschaft und den Titel des Ehrendirigenten an die „Cäcilia“ Steinwiesen zurückgeben. Jetzt bleibe es abzuwarten, wie es in Steinwiesen weiter geht, dort müsse demnächst eine Mitgliederversammlung einberufen werden, um wieder Handlungsfähig zu werden. Recht deutlich wurde zum Ende der die Versammlung beherrschenden Diskussion noch Hans-Kurt Mertens. Er sagte: 63 Jahre singe ich im Chor, Frau Matthes hat ohne Recht der Dirigentin gekündigt, dass ist eine Frechheit. Sie hat gezielt versucht die Chorgemeinschaft auseinander zu bringen und zwei Vereine kaputt zu machen. Ehrenkassier Fritz Deuerling sprach schließlich vielen Versammlungsteilnehmern aus dem Herzen. Die Nurner Vorstandschaft hat sich stark gezeigt und sollte sich für den Fortbestand der Chorgemeinschaft einsetzten, meinte er unter den Applaus der Mitglieder. In ihren Tätigkeitsbericht ging die Vorsitzende Elisabeth Daum vorher auf die unveränderte Mitgliederzahl von 78 ein. Heuer seien mit Anna Deuerling und Maria Hönick bereits zwei neue aktive Sängerinnen hinzugekommen. Insgesamt hatte man 53 Termine der Aktiven zu verzeichnen. Als besonderes Erlebnis bezeichnete sie eine mitgestaltete Messe am Tag der Wallfahrt in Vierzehnheiligen. Im Sommer habe man das Freundschaftssingen in Windheim anlässlich dessen 90. Jubiläumsfest besucht. Kirchliche Feste wurden in Nurn und Steinwiesen mitgestaltet. Auch gratulierte man den Mitgliedern zu runden Geburtstagen mit Ständchen. In diesem Jahr werde der Mehrzweckhausbauverein 40 Jahre, diese Veranstaltung will man musikalisch begleiten. Der Gesangverein könne sein 90. Bestehen feiern. Angedacht sind ein Gartenfest und ein kleines Freundschaftssingen im Mehrzweckhaus.