Schlagzeilen:Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann
Nordhalben: „Gesichter Nordhalbens“, das Buch mit Bildern aus den Jahren 1900 bis 1930, zusammengestellt von Otmar und Heidi Adler, wurde im Künstlerhaus vorgestellt. Vor 40 Jahren haben beide rund 400 belichtete Glasplatten aus der Scheune des Neffen von Fotografen Johann Köstner (wir berichteten) entdeckt. Wie Otmar Adler bei der Vorstellung sagte, habe er Ende der 70er Jahre bei einem Gespräch mit Andreas Köstner (Hudeles Andi) erfahren, dass in dessen Scheune noch belichtete Glasplatten von seinen Onkel zu entsorgen wären. Bei ihm als Hobbyfotografen haben dann sofort die Glocken geschrillt und er habe die Sachen sichergestellt. Seine Frau Heidi hat die Platten gereinigt und er in mühevoller Kleinarbeit im Winter in seiner Dunkelkammer entsprechende Abzüge gemacht. Die damals um die 90 Jahre alten Damen Elise Schlee, Babett Scherbel und Bärbel Porsch haben die Bilder mit Lupe und Brille begutachtet und einen Großteil der abgebildeten Personen noch gekannt. Nach einer ersten Ausstellung von rund 100 Bildern haben diese dann 39 Jahre lang herumgelegen. Kreisheimatpfleger Siegfried Scheidig habe die rund 400 Bilder dann eingescannt. Mit der heutzutage möglichen digitalen Bearbeitung wurden die Oberflächen retuschiert und weitgehend wieder in den Originalzustand versetzt. Bei einer zweiten Ausstellung zeigten viele auswärtige Besucher Interesse, diese regten auch an Die Bilder in einen Museum zu veröffentlichen oder in einen Buch zusammen zu fassen. Der Künstler Victor Cleve zeigt sich für das Layout des 250 Auflagen umfassenden Buches verantwortlich.
Otmar Adler (links) stellte im Künstlerhaus das neue Bilderbuch vor. Seit 40 Jahren ist er bereits im Besitz der alten Dokumente. Mit im Bild Kreisheimatpfleger Siegfried Scheidig (rechts) und Heidi Adler. Foto: Michael Wunder |
