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Die WBV Frankenwald setzt auf Selbständigkeit

Neuengrün: Die Waldbesitzervereinigung (WBV) Frankenwald hat einen neuen Geschäftsführer und einen neuen Vereinssitz.

In der Jahreshauptversammlung in Neuengrün stellte sich Hubert Helm aus Kulmbach der Versammlung vor. Ferner wurden die Mitglieder über die neue Struktur mit einem Wechsel des Büros von Teuschnitz nach Wallenfels unterrichtet. Obwohl es der Vereinsführung in den letzten Jahren nicht gelang die jährlichen Beiträge einzuziehen, wurde eine Beitragserhöhung beschlossen. Dabei wurde der Jahresbeitrag von 8,50 Euro auf 12 Euro erhöht. Der Beitrag für Flächen über zwei Hektar wird um 100 Prozent teurer, hier müssen die Waldbesitzer künftig 0,50 Euro pro Hektar bezahlen.

Nach der Bekanntgabe der Tagesordnung fragte Tobias Wicklein den 1.Vorsitzenden Peter Klinger, ob auch Neuwahlen stattfinden würden, da der 2. Vorsitzende, Siegmund Kolb, bei den Neuwahlen im letzten Jahr angekündigt hätte, dass er nur für ein Jahr das Amt des 2. Vorsitzenden begleiten wolle. Peter Klinger antwortet, dass Siegmund Kolb, für fünf Jahre gewählt wurde und es insoweit keine Notwendigkeit für Neuwahlen gebe. Peter Klinger betont, dass er bei den Neuwahlen im letzten Jahr sehr mit sich gerungen habe den Vorsitz aus Zeitgründen abzugeben, jedoch die WBV auch nicht im Stich lassen wollte. Kurz nach der letzten Jahreshauptversammlung sei die Diskussion um einen möglichen Nationalpark im Frankenwald voll entbrannt. Zunächst war nicht bekannt, wie weit die WBV Frankenwald und deren Mitglieder betroffen sind und welche Auswirkungen auf diese zukommen. Aufgrund gesundheitlicher Probleme habe er sich zunächst aus der Diskussion herausgehalten, wurde aber von 2. Vorsitzenden Siegmund Kolb vertreten. Die Obmänner der WBV und die gesamte Vorstandschaft hätten sich einheitlich gegen einen Nationalpark ausgesprochen. Beim Treffen mit MdL Jürgen Baumgärtner wurde er von Siegmund- und Heinz Kolb begleitet. Es sei sehr sachlich verlaufen und er habe im Sinne der Waldbesitzer gehandelt, da die WBV auch eine forstpolitische Aufgabe habe. Ein weiteres bestimmendes Thema sind die Probleme im gemeinsamen Büro in Teuschnitz gewesen, die letztlich zum Ausscheiden von Geschäftsführer Hubertus Förtsch führten. Peter Klinger dankte Hubertus Förtsch für die geleistete Arbeit. Die Geschäftsführertätigkeit wurde übergangsweise von Wolfgang Schirmer von der WBV Kronach-Rothenkirchen übernommen. Es folgten viele Treffen mit den Obmännern und Vertretern der benachbarten Waldbesitzervereinigungen. Schließlich hätte es viele Optionen gegeben, man habe sich letztlich nach einem Treffen mit dem Wallenfelser Bürgermeister Jens Korn entschieden wieder selbständig er zu werden und die Stelle für einen Geschäftsführer auszuschreiben. Im Einvernehmen mit den Obmännern habe man entschieden, einen Geschäftsführer mit einer halbtagsstelle zu suchen und die Büroarbeiten weiterhin durch das Büro in Teuschnitz abwickeln zu lassen. Hubert Helm werde jeweils am Donnerstag von 15:00 bis 17:30 Uhr im neuen Büro der WBV im Rathaus in Wallenfels, dem neuen Dienstsitz der WBV, Sprechstunden abhalten. Für Wallenfels spreche die zentrale Lage und liege mitten im Kerngebiet der WBV. Peter Klinger erwarte durch diese Entscheidung neuen Schwung und Elan. Er wünsche sich, dass mit der Unterstützung der Stadt Wallenfels und dem Forstamt sich bald wieder Erfolg einstellen werde. Wegen eines seit langem geplanten privaten Termins kann Kassier Frank Jakob nicht an der Jahreshauptversammlung teilnehmen. Für ihn verliest 2. Vorsitzender Siegmund Kolb den Kassenbericht.

Bürgermeister Jens Korn meinte, dass Wallenfels ein guter Sitz des Vereins sei, weil man zum einen stark bewaldet sei zum anderen aber auch viele Leute vom Holz leben. Wir wollen ein Holz der kurzen Wege und freuen uns als neuer Vereinssitz ausgewählt worden zu sein. Der Leiter des Amtes für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Dirk Lüder sprach von einen großen Potential, dass in den Wäldern des Frankenwaldes vorhanden sei. Schwerpunkt des Amtes sei in diesem Jahr das Vegetationsgutachten. Dies sei die einzige Methode, um festzustellen welchen Einfluss das Wild auf den Wald hat. Derzeit werden die Daten erhoben und anschließend ausgewertet. Lüder appellierte an die Privatwaldbesitzer den von der Bayerischen Staatsregierung beschlossenen Waldumbau zu forcieren. Jetzt bestehe die Möglichkeit Mischbaumarten einzubringen. Detailliert ging der Redner auf die afrikanische Schweinepest ein, bei Verdachtsfällen sollte ein Veterinär eingeschaltet werden.

Beschlossen wurde auch die Satzungsänderung, welche den Vereinssitz Wallenfels vorsieht und die Gemeinden Wallenfels, Nordhalben, Steinwiesen und Tschirn umfasst. Weiterhin beschränken sich die Rechte und Pflichten künftig nicht mehr auf alle, sondern nur noch auf die ordentlichen Mitglieder. Zweiter Vorsitzender Siegmund Kolb rief am Ende der Versammlung die aktiven Mitglieder dazu auf, über die WBV Frankenwald ihr Holz zu vermarkten.

2018 - JHV WBV Frankenwald (22.04.18)

Hubert Helm aus Kulmbach soll die wieder eigenständige WBV Frankenwald in ruhigere Fahrwasser führen. Foto: Michael Wunder