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Das Seibelsdorfer Pfarrhaus soll an die Gemeinde veräußert werden

Marktrodach: Die evangelische Kirchengemeinde will (muss) das Pfarrhaus in Seibelsdorf veräußern. Das Gebäude wurde zunächst der Gemeinde Marktrodach schriftlich angeboten.

Pfarrer Matthias Rückert begründete in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag auch die Hintergründe des Schreibens. Seit Jahren sei die örtliche Kirchengemeinde bemüht das Pfarrhaus zu sanieren, die Landeskirche würde diese Maßnahme allerdings nur „schlecht“ bezuschussen. Nunmehr gebe es durch die Förderoffensive Nordostbayern einen Grund das Gebäude an die Gemeinde zu veräußern. Diese könne es dann mit hoher Bezuschussung sanieren lassen. Ursprünglich wollte die Kirchengemeinde das Haus nicht veräußern, aber man kann einfach das Geld zu herrichten nicht aufbringen, sagte der Pfarrer.

„Wir müssen in den sauren Apfel beißen, weil uns das Geld fehlt“

Pfarrer Matthias Rückert zum Verkauf des Pfarrhauses in Seibelsdorf

Der Pfarrer betonte, dass die Gemeinde die erste Adresse und der „Königsweg“ sei. Bei einem Privatverkauf, der - sollte es mit der Gemeinde nicht klappen – nicht ausgeschlossen ist, wisse man halt nicht in welche Hände das alte ehrwürdige Gebäude gelangt. Die Kirchengemeinde hofft, dass ihre Vorstellungen umgesetzt werden können und das Ensemble neben der Markgrafenkirche erhalten bleibt. Bürgermeister Norbert Gräbner (SPD) meinte, dass dieses denkmalgeschützte, historische Gebäude für die Gemeinde Seibelsdorf einen besonderen Wert darstellt. Es sei allerdings auch durch die Gemeinde nur über Zuschüsse zu sanieren. Auch die Gemeinde könnte nur tätig werden, wenn die Förderung der Nordostbayerninitiative zustande kommt. Vorsorglich habe man, ohne Rechtsgrundlage vor zwei Jahren bereits einen Zuschussantrag gestellt. Ein Förderantrag sei erst jetzt möglich, nachdem das Angebot der Kirchengemeinde eingegangen ist. Im Raum steht ein Verkaufspreis von 150.000 Euro. Der Kirchenvorstand zeige sich bezüglich des Preises entgegenkommend, die Sanierungskosten seien hauptsächlich von der zukünftigen Nutzung abhängig. Zweiter Bürgermeister Oliver Skall (SPD) meinte, dass man sich schon länger mit diesem Thema beschäftigt. Wegen der Möglichkeiten einer Nachnutzung habe man sich auch schon mit der Landeskirche „gefetzt“, sei dort aber immer gegen verschlossene Türen gerannt.

„Es macht keinen Sinn mehr Energie in die Sache zu investieren“

Zweiter Bürgermeister Oliver Skall zu den Verhandlungen mit der Landeskirche

Er machte keinen Hehl aus der Enttäuschung über die Landeskirche, welche letztendlich auch die Verzögerungen des Verkaufsangebotes zu verantworten habe. Seitens der Gemeinde appelliert er sich offen zu zeigen und die Seibelsdorfer Bevölkerung mit einbeziehen. Auch er meinte, dass ohne Förderzusage sich die Gemeinde die Investition nicht leisten kann. Es gelte nun auszuloten, wie eine Förderung aussehen könnte. Eigentum verpflichtet, daran hat sich die Landeskirche nicht gehalten, sagte er abschließend. Gemeinderat

Andreas Murrmann (ÜWG) fragte, wie es weiter geht, wenn die Gemeinde dieses Gebäude nicht erwerben kann. Dann müsste man sich wahrscheinlich mit einen Privatverkauf auseinander setzen, sagte der Pfarrer. Gemeinderat Stefan Kaufmann (SPD) sah in dem Angebot auch eine einmalige Chance, man sollte deshalb versuchen dieses ortsprägend Gebäude zu sanieren, was auch einstimmig beschlossen wurde.

Dorferneuerung Großvichtach

Im Rahmen der einfachen Dorferneuerung Großvichtach wurde ein Dorfgemeinschaftshaus errichtet. Dieses Dorfgemeinschaftshaus befindet sich im Eigentum des Marktes Marktrodach und wird offiziell mit Beendigung der Dorferneuerungsmaßnahme eingeweiht. Der Bau eines Dorfgemeinschaftshauses war dem Markt Marktrodach aufgrund der wohlwollenden Zustimmung des Amtes für ländliche Entwicklung in Oberfranken und natürlich der Unterstützung der Großvichtacher Dorfgemeinschaft möglich. Die Dorfgemeinschaft hat sich bereiterklärt, künftig im Namen des Marktes Marktrodach bei dem Betrieb eines derartigen Objektes behilflich zu sein. Die Dorfgemeinschaft Großvichtach mit allen beteiligten Vereinen und Gruppierungen werden künftig zur Entlastung der Verwaltung die Vermietung des Objektes vornehmen und damit die jährlichen Betriebskosten vollständig übernehmen. Für diese zugesagte Unterstützung dankte der Bürgermeister herzlich. Die Verwaltung wurde beauftragt entsprechende Vereinbarungen auszuarbeiten. Der Bürgermeister meinte nach einer längeren Diskussion: „Wir werden jetzt was zusammenbasteln“.

Die Finanzverwaltung hat die Kanalgebühren neu kalkuliert. Viele Jahre habe man kostendeckend gearbeitet, jetzt stehe eine moderate Preiserhöhung an. Der Gemeinderat stimmte deshalb einer Erhöhung der jährlichen Grundgebühren von 19 Euro auf 24 Euro und der Verbrauchsgebühren von 1,28 Euro auf 1,40 Euro je Kubikmeter zum 1. Januar des kommenden Jahres einstimmig zu. Anpasst werden müssen auch die Beiträge des kommunalen Kindergartens in Oberrodach. Hier gab es vor fünf Jahren letztmalig eine Anpassung. Auch die Krippenbeiträge sind denen eines Regelkindes gleich und noch nicht voneinander differenziert. Um unter anderem gegenüber den anderen Kindergärten im Gemeindebereich loyal zu sein und kein Konkurrenzdenken aufkommen zu lassen werden die Beiträge in der „Villa Kunterbunt“ angepasst. Die Erhöhung tritt zum 1.September in Kraft, eine weitere Anpassung ist für das Kindergartenjahr 2020/2021 ins Auge gefasst. In der Bürgerfragestunde wollte Alfred Klinger wissen, warum der Abbruch in der St. Leonhard Straße 12 in Zeyern deutlich teurer geworden ist als vorgesehen. Durch die enorme Preissteigerung sei auch der Eigenanteil der Gemeinde von 8.000 Euro auf 23.650 Euro angestiegen. Diesen Umstand muss man dann auch bei anderen Projekten so handhaben, meinte er.

 

Der Bürgermeister informierte, dass man am 19. Mai das Freibad Rodach Beach eröffnet. Besonders erfreut zeigte er sich, dass der Kiosk wieder verpachtet ist.

Die Leistungsprüfung der THL findet am 11. Mai um 17 Uhr am Feuerwehrhaus in Marktrodach statt.

Der Bauantrag der Eheleute Porzelt für den Bau eines Gartenhauses auf dem Anwesen Schloßwiesen 10 wurde als Geschäft der laufenden Verwaltung an das Landratsamt weitergeleitet.

2018 - Seibelsdorf Pfarrhaus (03.04.18)

Eine lange Diskussion entfachte sich in der Gemeinderatssitzung über das Pfarrhaus in Seibelsdorf, welches der Gemeinde zum Kauf angeboten wurde. Foto: Pfarrgemeinde