Schlagzeilen:Tettau rüstet sich für das kommende Jahrzehnt
Tettau: Der Markt Tettau will den Wohnstandort stärken. Dazu sind verschiedene Maßnahmen auf dem Weg gebracht worden. Beim „Tag des Städtebaues“ wurden die verschiedenen Projekte „beleuchtet“ und der Öffentlichkeit vorgestellt. Wie Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) eingangs sagte, müsse man die Altersstruktur verjüngen und vornehmlich Einpendler für einen Zuzug gewinnen. Neben der entsprechenden Infrastruktur müsse ein zeitgemäßer Wohnraum geschaffen werden. Die Nordostbayern Initiative sei dabei eine gute Hilfe. Mit hohen staatlichen Zuwendungen könnten alte Bruchbuden entfernt werden, aber auch Wohnraum geschaffen werden. Die Sanierung und Umnutzung von leer stehenden, ortsbildprägenden Gebäuden sowie der Rückbau und Neubau von weniger qualitätsvoller Substanz bietet sich an. Immer mehr werde nach kleinen Wohneinheiten nachgefragt. Der Markt Tettau sei hier in Vorleistung gegangen. Der Bürgermeister appellierte an Privatleute, ab auch an die Betriebe, welche vor einigen Jahren ihre Werkswohnungen abgestoßen haben, zu investieren. Um den älteren Bürgern den harten Schritt vom Eigenheim direkt ins Pflegeheim zu ersparen, setzt man beim Projekt Siedlungsstraße 6 auf eine Wohngemeinschaften. Dabei komme dann auch die „Pflege ohne Grenzen“ von Martin Schülein ins Boot. Über Zukunftsorientiertes Wohnen für jedes Alter referierte der Geschäftsführer der saco GmbH Gerd Sambale. Wie er sagte, entstehen sechs barrierefreie 2- bis 3- Zimmer-Wohnungen die ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Um das Gebäude gibt es überdachte Stellplätze, eine grüne Freizeitanlage inklusive einen Teich. Das Obergeschoss wird von zwölf Bewohnern einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft genutzt. Geschäftsführer Martin Schülein von „Pflege ohne Grenzen“ informierte über die Wohngemeinschaften, welche sich durch eine ständige Betreuung vom „betreuten Wohnen“ unterscheidet. Wie er ausführte, sei dies die erste und bisher einzige Wohngemeinschaft dieser Art im Landkreis Kronach. Rund um die Uhr werden die Bewohner von einer Fachkraft betreut. Planer Michael Rudolph stellte die Überlegungen zur Neugestaltung der Freizeitanlage vor. Das Gebiet geht vom „Gemeindeteich“ bis zu den Tennisplätzen. Dieser Platz sollen als Multifunktionsfeld mit einem Tennisplatz umgestaltet werden. Erneuert werde nach Beschluss des Gemeinderates auch die Brücke über die Tettau. Bisher sei die Ausbauvariante der Parkstraße noch nicht beschlossen. Hier gebe es zwei Möglichkeiten, welche sich Kostenmäßig weit voneinander unterscheiden. Eine schwierige Ausgangslage gebe es bei der Porzellanfabrik. Dort habe die Machbarkeitsstudie ergeben, dass die unterschiedlich strukturierten Gebäudeteile einem ganzen Netzwerk von Abhängigkeiten unterliegen. Das prägende Gebäude habe einen ortsuntypischen Maßstab und biete derzeit einen schlimmen Anblick. Ziel des Teilrückbaues sei eine Aufwertung der gesamten Gemeinde, so Rudolph. Der Teil, welcher gut zur Nachnutzung geeignet sei bleibt, wie auch die Produktionshalle, erhalten. Voraussetzung sei dafür allerdings, dass die Firma mit der Produktion mitzieht und andere Räume als derzeit nutzt. Bürgermeister Peter Ebertsch meinte, dass man die Augen nicht verschließen darf und diese Maßnahme nicht der Nachfolgegeneration überlassen soll. „Nichts ist schlimmer als eine Industriebrache inmitten der Ortschaft“ Bürgermeister Peter Ebertsch Jetzt werden für die Agenda Tettau 2020 die Weichen gestellt und man müsse mit staatlicher Hilfe auch einiges investieren. Von spannenden Projekten die einen langen Atem benötigen sprach die zuständige Vertreterin der Regierung von Oberfranken Ulrike Maier. Tettau 2020 wurde beim Städtebautag in der Festhalle in Tettau vorgesellt. Die Bürger konnten sich neben den Vorträgen auch an den Infotafeln über die Projekte informieren. Foto: Michael Wunder |