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Fans in Kronacher Kühnlenzpassage zittern bis in die Nachspielzeit mit

Kronach: Der Spruch von der Fußballlegende Sepp Herberger, „Der der Ball ist rund, das Spiel dauert 90 Minuten“, ergänzt von den Engländern „und am Ende gewinnen immer die Deutschen“, bewahrheitete sich am Samstag im zweiten Gruppenspiel der Deutschen.

Lange galt es für die Deutschen zu zittern, bis der verdiente Sieg gegen Schweden in „trockenen Tüchern“ war. Nach der überraschenden Niederlage gegen Mexiko stand die Deutsche Nationalmannschaft schon gewaltig unter Druck. So begann man auch recht offensiv, mit dem Ziel ein schnelles Tor zu erzielen. Hätte man eine der drei guten Chancen in den ersten zehn Minuten genutzt, wäre sicherlich ein 3:0 Sieg wie ihn „Take Me“ Herausgeben Bernd Meusel vorhergesagt hat, möglich gewesen. Thomas Auer von Radio 1, einen weitere Partner des Publik Viewings in der Kühnlenzpassage tippte sogar auf 4:0. „Ich glaube die drehen heute richtig auf und fegen die Schweden weg“, meinte er sehr zuversichtlich vor dem Anpfiff. Nicht ganz so optimistisch sah es unser Redakteur Marian Hamacher und der langjährige Kreisrat und Schulleiter Hans Blinzler, 2:0 meinten beide übereinstimmend. Hans Blinzler, der vor 50 Jahren in Kronach sein Abitur ablegte, hatte sich zuvor mit den ehemaligen Absolventen nach fünf Jahrzehnten wieder in Kronach getroffen. Manche sind in der ganzen Welt verteilt, da ist es ganz schön, wenn man sich nach so vielen Jahren wieder trifft, meinte er. Bis nach Nordhalben schaffe ich es bis zum Anpfiff nicht mehr, deshalb werde ich heute ausnahmsweise hier das Spiel anschauen, ich bin optimistisch, dass es klappt. Der ehemalige Schwerbehindertenbeauftragte des Landkreises Leopold Hermann hat mit seinen Rollstuhl immer seinen Stammplatz und meinte vor dem Spiel, heute gewinnen wir 2:1. Der Torjubel blieb zunächst aus, nachdem die Schweden nach einen Fehlpass der Deutschen mit einer Konterchance, die Torwart Neuer gerade noch vereitelte, scheiterte, kam Jubel wie bei einem selbst erzielten Tor auf. Die zweite Chance, ebenfalls nach einem unnötigen Abspielfehler im Mittelfeld wurde über zwei Stationen schnell nach vorne gespielt und erfolgreich abgeschlossen. Die Besucher waren zunächst geschockt, weil man ja mit diesem Ergebnis vor dem ersten Vorrundenaus bei einer WM stand. Leopold Hermann meinte dazu in der Pause. „Ich glaube noch an einen Sieg, ich weiß nur nicht wer denn heute die Tore erzielen soll“, Chancen dazu hatte man ja einige. Stürmisch ging es dann in der zweiten Halbzeit weiter und nach nur zwei Minuten im zweiten Abschnitt gab es auch schon den ersten wirklichen Jubel. Marco Reus hatte nach einer Hereingabe von Timo Werner das verdiente 1:1 erzielt. Weitere gute Chance der Deutschen wurden vergeben, wobei jeweils ein gewaltiges Raunen durch die Halle der Kühnlenzpassage zog. „Des gibt’s doch nicht“ hört man aus der VIP-Lounge als eine weitere gute Chance nicht genutzt wurde. Kopfschütteln dann zehn Minuten vor Ende der Partie als Jeröme Boateng nach einen weiteren Faulspiel, er war bereits mit Gelb vorbelastet, mit Gelb/Rot vom Platz musste. In der ersten Minute der Nachspielzeit zog – nachdem Julian Brand wie im ersten Spiel nur den Pfosten getroffen hatte – wieder ein gewaltiges Raunen durch die Halle. Als fast keiner mehr mit dem Siegtreffer rechnete gab es dann in der letzten Minute der Nachspielzeit durch den Freistoßtreffer von Toni Kroos doch noch den vielumjubelten Siegtreffer. Die Deutschen haben es nunmehr selbst in der Hand um mit einen Sieg gegen Südkorea ins Achtelfinale einzuziehen. Die Kühnlenzpassage wird dann sicherlich wieder gut gefüllt sein.

2018 - WM Publik Viewing XIV (23.06.18)

Ein erlösender Jubel. Auf den letzten Drücker erkämpft sich die deutsche Nationalmannschaft einen 2:1 Sieg gegen Schweden – und Kronach feiert mit. Fotos: Michael Wunder