Schlagzeilen:

Nach der Trockenheit kam der Regen und das Flößen fand statt

Wallenfels: Zu einer wahren „Zitterpartie“ wurde in diesem Jahr die Fackelfloßfahrt in Wallenfels.

Nach der lagen Trockenperiode hat Floßmeister Henry Stöcker am Samstag bis zum Schluss um „jeden Liter Wasser“ gekämpft. Kurz vor dem Start setzte dann allerdings zu einem für die Flößer ungünstigen Zeitpunkt der lang ersehnte Regen ein. Die Floßgäste ließen sich freilich die gute Laune nicht nehmen, suchten kurzfristig Unterschlupf und dann konnte es auch schon losgehen. Während die Teilnehmer, unter ihnen auch eine Gruppe aus der Hauptstadt Berlin, schon ihre Plätze eingenommen hatten, fehlten kurz vor dem Start noch die „Besatzung“ von zwei Flößen. Der Vorsitzende der Flößergemeinschaft Andras Buckreus (Sen.) flitzte derweilen aufgeregt über den Steg. „Wir müsse heute etwas früher als vorgesehen starten, sonst wird es zu dunkel, wenn wir in Wallenfels ankommen“, rief er in Richtung der Menschenmasse. Während die beide letzten Flöße noch besetzt werden, richtet der Floßmeister und die Flößer die 17 startenden Gefährde für den Start in Schnappenhammer ein. Auf Floß 9 stach optisch eine Gruppe in altdeutschen Badeanzügen hervor. Wie sich durch ein Gespräch nach Zielankunft herausstellte, war dies der weit angereiste Motorwassersportclub (MWSC 1190) aus Berlin. Ganz vorne auf dem Floß sitzt der „Reiseleiter“ Lutz Großkopf und seine Frau Simone. „Wir haben vor einige Jahren mal was von der Flößerei auf der Wilden Rodach erfahren und sind dann mal an einen Samstag hierher gefahren, um an einer herkömmlichen Floßfahrt teilzunehmen“. Beide meinten übereinstimmend, dass es ein sehr schönes Erlebnis war und man sich deshalb zwei Jahre später, diesmal allerdings für das „Nachtflößen“ angemeldet hat. Von diesem Erlebnis hat man dann im Verein in Berlin geschwärmt und sei zum Entschluss gekommen, mit einer ganzen Gruppe in den Frankenwald zu reisen. Einige sind am Freitag mit dem Zug angereist, andere bevorzugten das Auto. Am Samstag traf sich der bunt zusammen gewürfelte Haufen zwischen 11 und über 70 Jahren vor dem Start in Schnappenhammer. „Wir haben da oben zur Vorfreude auch mit Genuss ein Bierchen zusammen getrunken“, erzählte Lutz Großkopf. Das durchwachsene Wetter am Abend hat ihnen keinen Abdruck gemacht. Im Gegenteil die Hitze der vergangenen Tage wurde etwas unterdrückt, meinten sie zufrieden. Allen hat es gut gefallen, die Floßfahrt sei, wie die bereits vorhergehenden, bestens organisiert gewesen, so die Gäste aus der Hauptstadt. Nach dem Abtrocknen kamen Simone und Lutz Großkopf auch zufrieden ins Flößerhaus und holen für ihre 28 Teilnehmer das begehrte Flößerdiplom ab. Der Abend ist aber damit noch lange nicht zu Ende. Weit nach Mitternacht, als die Gruppe „Pina Cdada“ im Festzelt damit begann ihre Sachen aufzuräumen, saßen die Berliner immer noch an ihren Platz neben der Bühne.

Zufrieden zeigte sich auch der Vorsitzende der Flößergemeinschaft Andreas Buckreus (Sen.). Zunächst habe man tagsüber wegen des Wasserstandes gezittert, nach dem Regen sei die Floßfahrt eine reine Routinesache gewesen. Das Feuerwerk musste aufgrund der Trockenheit der vergangenen Tage bereits im Vorfeld abgesagt werden, was jedoch weder der Besucherzahl noch der guten Laune der Kirchweihbesucher schadete. Der Kirchweihausklang ist am heutigen Montagnachmittag mit Kaffee und Kuchen, am Abend spielt der Trio „Friends“ im Festzelt. mw

2018 - Fackelfloßfahrt III (29.07.18)

Für jung und alt, stets ein Ereignis, die Fackelfloßfahrt auf der Wilden Rodach in Wallenfels. Foto: Michael Wunder

2018 - Fackelfloßfahrt II (29.07.18)

Gespannt wartet die Gruppe aus Berlin mit Lutz Großkopf (stehend) auf den Start in Schnappenhammer. Foto: Michael Wunder

2018 - Fackelfloßfahrt XVIII (29.07.18)

Den Gästen aus Berlin mit Gruppenführer Lutz Großkopf (vorne) hat es in Wallenfels gut gefallen. Foto: Michael Wunder

2018 - Fackelfloßfahrt XVIIII (29.07.18)

Lutz und Simone Großkopf holten im Flößerhaus von Andreas Buckreus Junior und Senior die Flößerdiplome für ihre 28 Teilnehmer ab. Foto: Michael Wunder