Schlagzeilen:In der nächsten Woche steht die Kerwa an
Nordhalben: Bei der Kirchweih in Nordhalben steht heuer ein kleines Jubiläum an. Bereits zum fünften Mal richtet die junge Generation das Kirchweihfest aus. Dazu gab es umfangreiche Vorbereitungen (wir berichteten). Wir haben im Großen und Ganzen seitdem immer dasselbe Programm mit nur kleinen Änderungen, sagte die Vorsitzende der „Kerwamaala und Kermabuum“ Julia Schnura im Vorfeld. Wichtig für die jungen Leute war von Anfang an, dass die Kirchweih in den Ort kommt und für jede Generation was geboten wird. Ziel ist es dass die Veranstaltungen nach jetzigem Vorgehen zur Tradition werden, man setzt deshalb auf einen groben Ablaufplan. Irgendwelche kleinere Verbesserungen wird es im Laufe der Zeit immer wieder geben, aber das Grundgerüst der Nordhalbener Kirchweih soll so bleiben. Wir freuen uns auch, dass wir stetig Wachsen und wieder drei Neuzugänge haben, so die Vorsitzende. Das Licht für die Kerwa-Tage wird bereits am kommenden Mittwoch von der katholischen Kirchenstiftung entzündet. Erstmals wird in diesem Jahr das Lichtprojekt „unsere Kirche im rechten Licht“ präsentiert. Nach einer kurzen Vorstellung und eine live gespielten Orgel-Werk auf dem Kirchenvorplatz wird die von Rudolf Ruf initiierte Lichtinstallation nach und nach eingeschaltet. Die Kirche erstrahlt dann während der gesamten Kirchweihnächte im farbigen Licht. Am Donnerstag wird mit dem Festzug (18 Uhr) von der Kirche zum Dreschhallenplatz und der offiziellen Eröffnung auch der Startschuss zum bunten Treiben gegeben. Anschließend gibt es mit „Fränki und Friend“ Live Musik im Gasthaus Wagner. Einen Tag später ist am Nachmittag der Start der ersten Kirchweihrunde angesagt. am Abend ist die Schlager und Oldieparty mit „DJ Faxe“ in der Scheune beim „Christoph“. Am Samstag steht der Tag der Generationen an. Er beginnt bereits in der Frühe mit dem Kerwa-Ständchen und einem musikalischen Weißwurstfrühstück im „Bondi“. Zum Kerwa Heimspiel empfängt um 15 Uhr die SG Nordhalben den TSV Ebersdorf. Ab 20 Uhr spielen die „Ghostriders“ zum Kerwatanz der Generationen im „Haus des Gastes“. Höhepunkt wird am Sonntag um 10 Uhr der festliche Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Bartholomäus sein. Bereits um 9:45 Uhr trifft man sich zur Kirchenparade. Am Sonntagabend ist das „Kerwa-Wirtshaussingen des Frankenwaldvereins“ in der Klöppelschule angesagt. Der Kerwa Ausklang am Montag beginnt um 9 Uhr beim „Spündfleischfrühschoppen“ im Gasthaus Wagner. Zeitgleich wird die Musikkapelle ihren zweiten Teil der Kerwa-Ständchen spielen. Am Nachmittag gibt es neben dem Vergnügungspark am Dreschhallenplatz auch wieder Kaffee- und Kuchen in „Haus des Gastes“. Ab 18 Uhr findet dann nach dem gemeinsamen Kerwaumzug der Ausklang im „Hotel zur Post“ statt. Die Nordhalbener Gaststätten laden mit diversen Kirchweihspeisen zum Genießen ein. Im Jubiläumsjahr werden neben der Beleuchtung des Gotteshauses durch die jungen Leute auch noch einige historische Gebäude im Ortskern im Lichtglanz erstrahlen. Im Künstlerhaus werden die im vergangenen Jahr von Victor Cleve gemachten „Kerwaportraits“ ausgestellt.
Zur langen Geschichte des Gotteshauses St. Bartholomäus Aufgrund des schlechten Zustands der Nordhalbener Pfarrkirche musste man sich vor über 300 Jahren für ein neues Gotteshaus entscheiden. Bereits im Jahr 1690 zeigt der Vogt Wolf Beerschneider in einer Amtsbeschreibung den Bauzustand der beiden Nordhalbener Kirchen folgendermaßen auf: „…. ist die Pfarrkirche dem hl. Apostel Bartholomäi und die Kapelle der seligsten Jungfrau Maria dediziert (geweiht); letztere ist noch gut Bau und mit einer Orgel geziert, die Pfarrkirche aber baufällig“. Die Grundsteinlegung der ehemals barocken Kirche war am 4. Mai 1707, die Einweihung rund acht Jahre später am 25. Juli 1715. In dieser Zeit hatte die Nordhalbener Bürgervertretung ausdrücklich bestätigt, dass bei einem Kirchenbau die Pfarrei das Geld für die Handwerker und das Material gibt, die Bewohner der Marktgemeinde aber seit alters dabei Frondienste verrichten. Vor mehr als 150 Jahren wurde das Gotteshaus beim großen Brand von Nordhalben, bei dem die ganze Gemeinde bis auf wenige Häuser nieder brannte, zerstört. Sofort danach begann man mit dem Wiederaufbau, der Grundstein an der südwestlichen Ecke der Kirche trägt die Jahreszahl 1858 als Grundsteinlegung. Bereits in den 20er Jahren des vorhergehenden Jahrtausends war die Seelenzahl der katholischen Pfarrgemeinde größer geworden, so dass die Kirche längst zu klein war, um die Gläubigen zu fassen. Im Sommer an den Sonn- und Feiertagen war dies nur möglich, wenn die Türen offen blieben. Im Winter hingegen bei eisiger Kälte war dies unmöglich. In der schweren Zeit nach der Inflation setzte die ganze Pfarrgemeinde ihre Kräfte ein und erweiterte um 1928 das Gotteshaus. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Gotteshaus immer wieder der Zeit angepasst, so veranlasste der ehemalige Pfarrer Hans Martin in den Jahren 1987/88 die Umgestaltung des Chorraumes. Der alte Altar wurde mit der dunklen Marmorverkleidung des Chorraumes entfernt und an seine Stelle ein Wandtabernakel errichtet. Zur neuen Ausstattung zählen Altar, Ambo, Taufbecken und Osterleuchter sowie zwei Stelen für Evangeliar bzw. Öle und Ewiges Licht. Anfang dieses Jahrtausends wurde das Gotteshaus von Grund auf renoviert. Vor einigen Jahren konnte nach weiteren Umbau- und Sanierungsarbeitern die neue Rieger Orgel ihren Dienst aufnehmen, seitdem finden regelmäßig auch Orgelkonzerte statt. Vor elf Jahren erfolgte die Zusammenlegung der Gemeinden Nordhalben, Steinwiesen und Wallenfels zu einem „Pfarrverbund“, gleichzeitig nahm der jetzige Pfarrer Richard Reis seinen Dienst auf und Gemeindereferent Bernd Sorgenfrei kam nach Nordhalben. Auch die anderen im Besitz der Kirche befindlichen Gebäude müssen unterhalten werden. Die umfangreiche Geschichte der Kirche ist bis zum Jahr 2004, als zum Ortsjubiläum die Brüder Harald und Horst Wunder die neue Chronik verfassten, nachzulesen. mw Das Gotteshaus St. Bartholomäus um 1900 Repro. Michael Wunder Der Altarraum. Foto: Michael Wunder Die Kirchweihjungend. Foto: Michael Wunder Die Musik bei den alljährigen Ständerla. Foto: Michael Wunder |