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Das Hochamt stand im Mittelpunkt der Kerwa

Nordhalben: Unter optimalen Wetterbedingungen feierte man in Nordhalben in diesem Jahr ausgelassen das Kirchweihfest.

Dabei schaltete man vor dem offiziellen „Kerwa-Auftakt“ am Donnerstag noch einen Tag für das Lichtprojekt „unsere Kirche im rechten Licht“ vor. Seit Mittwoch erstrahlte jeden Abend die St. Bartholomäus Pfarrkirche in einer beeindruckenden Lichtinstallation. Aufgrund der großen Nachfrage wird die Aktion um einen Tag verlängert und kann heute Abend ab 19 Uhr sowohl von außen als auch von innen betrachtet werden. Zur Eröffnung, als das Team um Initiator Rudolf Ruf den Startschuss für die Aktion gab, war bereits eine große Anzahl von Besuchern gekommen. Vor der (noch) dunklen Kirche in Nordhalbens Ortsmitte erfuhren die Gäste einiges über Sinn und Ausführung: Die Kirchweih als Jahrestag der ersten Weihe ist gewissermaßen „Geburtstag“ des Gotteshauses. Deshalb ist es ein guter Zeitpunkt, das Kirchengebäude für einige Tage optisch in den Mittelpunkt zu rücken. Eine fantasievoll-poetische Impression soll die Aktion erzielen – und Bilder im Kopf erzeugen. Ein weiteres Zeichen soll gesetzt werden für neue Freude und Zuversicht in Nordhalben. Für die technische Ausführung sorgte der in Nordhalben aufgewachsene Timmy Reinel, der – überregional als DJ und neuerdings auch als Aktions-Beleuchter arbeitend. Timmy Reinel erstellte das Konzept und sorgte mit seinem Equipment für die erstaunlichen Lichteffekte, die noch heute bewundert werden können.

An der Eröffnungsaktion waren drei Generationen einer Familie beteiligt, die sich traditionell für die Kirchengemeinschaft einsetzen: Für die finanzielle Planung, die Mitorganisation und den Kontakt mit der Kirchenverwaltung setzte sich Georg Simon ein. Sein Sohn Udo – Organist in St. Bartholomäus – sorgte während der Eröffnung für ein Novum: Erstmals wurde eines seiner virtuosen Orgel-Werke live an den Kirchenvorplatz an die Zuschauer übertragen. Während einer anschließenden dramatisch wuchtigen Sequenz wurde schließlich in mehreren Schritten die Lichtinstallation eingeschaltet. Andächtiges Staunen und stilles Genießen folgten minutenlang, bis sich die Zuschauer aufmachten und auch die beeindruckende Installation im Kirchen-Inneren zu bestaunen. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Tanja Stumpf organisierte einen kleinen Ausschank – die Gästen nutzen die einmalige Gelegenheit, um mit einem Glas in der Hand um die Kirche zu flanieren und auch die Details, gerade im Kirchhof zu erkunden.

Höhepunkt des Kirchweihfestes war am gestrigen Sonntag das Hochamt mit Pfarrer Richard F. Reis. Dieser sagte, dass Gott nicht irgendwo, sondern „hier“ in der Kirche sein Zuhause hat. Über die volle Kirche freue er sich als Pfarrer genauso wie der Herrgott. Das von den jungen Leuten gewählte Motto „volle Kanne“ passt zur liebevoll initiierten Kirchweih.

„Einmal im Jahr darf man es auch krachen lassen“

Pfarrer Richard F. Reis in der Predigt

Er freue sich, dass das Hochamt im Mittelpunkt der Kirchweih steht und einen festen Platz im Programm hat. Viele ehrenamtliche Initiativen wurden wieder ergriffen, um aus dem Fest was Besonderes zu machen. Seit der Grenzöffnung habe sich in Nordhalben vieles getan, es gilt jetzt weiter zu machen und die Chance zu nutzen weitere Bürger, die sich die Städte nicht mehr leisten können, aufs Land zu ziehen. Bei all den Tun wünschte der Geistlich das man auf Gott baut, dann wird auch alles gut, sagte er.

Bereits am vergangenen Donnerstag sind die „Nordhalmer Kerwamaala und Kerwabuum“ unter den Klängen des örtlichen Spielmannszugs zum Dreschhallenplatz gezogen, wo der Auftakt stattfand. Am Freitag folgte der Kerwarunde durch den Ort sowie die Schlager- und Oldieparty mit „DJ Faxe“. Am Samstag zog die Musikkapelle durch die Straßen und spielte die traditionellen „Kerwa-Ständchen“. Viele Zuschauer konnten am sonnigen Nachmittag den knappen 2:1 Sieg der SG Nordhalben gegen Ebersdorf miterleben. Dabei wurde auch das neue Trikot mit persönlicher Kennung erfolgreich „eingeweiht“. Der „Kerwatanz der Generationen“ stand am Samstagabend im Fokus des bunten Treibens. Wie in den Vorjahren spielten die „Ghostriders“ im „Haus des Gastes“ auf. Ebenfalls auf große Resonanz stieß das „Kerwa-Wirtshaussingen des Frankenwaldvereins“ am gestrigen Sonntagabend im „Haus des Gastes“. Heute findet dann der Ausklang mit dem zweiten Teil der „Kerwa-Ständchen“, dem gemeinsamen Kerwaumzug und der Einkehr beim „Grazer“ mit der Musikkapelle statt.

2018 - Kirchenbeleuchtung III (28.09.18)

Erstmals fand in diesem Jahr in einer beeindruckenden Lichtinstallation die Beleuchtung des Gotteshauses statt. Foto: Rudolf Ruf

2018 - Kirchweih I (30.09.18)

Die Kirchenparade führte die Nordhalbener gemeinsam zum Festgottesdienst in die Pfarrkirche St. Bartholomäus. Foto: Michael Wunder

2018 - Kirchweih VIII (30.09.18)

Bereits zum fünften Mal zeigten sich die „Nordhalmer Kerwamaala und Kerwabuum“ für die Ausrichtung der Kirchweih verantwortlich. Nach dem Gottesdienst führten sie, wie in den Vorjahren am Lindenplatz einen Tanz auf. Foto: Michael Wunder