Schlagzeilen:

Der Ballon läuft gut

Steinwiesen: Der Schauspieler David Kross hat für den kürzlich angelaufenen Film „Ballon“ bei Ulrike Reimann Nähtraining erhalten.

Die ganze Familie Reimann war deshalb in der vergangenen Woche bei der Prämiere in Kronach und hat sich den Film angeschaut. „Ich konnte es zunächst nicht glauben und dachte im vergangenen Jahr an einen Scherz, als mich die Regieassistenz anrief und wegen einen Nähkurs nachfragte“, blickte Ulrike Reimann um etwa ein Jahr zurück. „Als ich dann merkte, dass es wohl so sei und der mir aus Hollywoodfilmen bekannte Schauspieler David Kross zu mir in den Laden kommen würde“, sagte ich spontan zu. Es ging dann alles auch recht schnell berichtete die gelernte Näherin. Zunächst wurde ihr das Modell der Nähmaschine durchgegeben und angefragt, ob sie denn damit überhaupt was anfangen könnte. Es wurde dann auch gleich die originale Nähmaschine aus der ehemaligen DDR angeliefert und auch das Papiergarn organisiert. Mit einen Fingerzeig in Richtung ihrer dem Verkaufsladen anschließenden Näherei meinte Ulrike Reimann: „Dort hinten haben wird dann alles aufgebaut und auch die ersten Termine vereinbart“. Die Termine waren insgesamt das größte Problem beim Nähtraining. Weil meist zeitgleich in Nordhalben die Dreharbeiten liefen, wurden immer wieder Termine verschoben oder eingeschoben, erinnert sich Ulrike Reimann. Letztendlich konnte aber aufgrund der Flexibilität der „Lehrerin“ alles durchgezogen werden. „Ich bin dann schon mal außerhalb meiner Öffnungszeiten ins Geschäft gekommen, um die Sache abzuschließen. Ihren „Schüler“ David Kross bezeichnete sie dabei als sehr geübten Mann an der Nähmaschine. „Er hatte auch in München schon an einen Nähtraining teilgenommen und bekam bei mir sozusagen nur noch den letzten Schliff. An der mit tretpedalen angetriebenen Maschine machte er seine Arbeit recht konzentriert und war auch immer ganz locker drauf. Am Ende konnte er die Bahnen zügig nähen und das Garn wechseln. Für einen Ballon nähen hat es gereicht, ein Kleid hätte er nicht anfertigen können“, meinte Ulrike Reimann mit einem Lachen im Gesicht. Insgesamt fand sie, wie auch ihre Kunden, die manchmal einen Blick ins Nebenzimmer warfen, die Aufgabe sehr interessant. „Der Beruf des Schauspielers sieht einfach aus, ich möchte aber keiner sein“ sagte sie speziell mit dem Blick auf den Zeitdruck. Vom Ergebnis ihrer Unterrichtung konnte sich Ulrike Reimann jetzt mit ihrer Familie überzeugen. „Der Film sei sehr spannend gewesen, den muss man einfach gesehen haben“, sagte sie nach dem Besuch in der Kronacher Filmburg. Bei den Szenen mit dem Nähen des Ballons sei es immer recht schnell gegangen und diese hätten sich auf einige Sekunden beschränkt. Laien hätten da sicherlich nicht erkannt ob einer Nähen kann oder nicht, meinte Ulrike Reimann. Auch die Umstellung von der Tretmaschine auf Elektroantrieb sei im Film nicht so recht rüber gekommen. Am Ende musste ja alles recht schnell gehen, da haben die beiden Männer dann die Maschine auch mit einem Elektromotor nachgerüstet. Auch die Familie meinte, dass es vom Anfang bis zum Schluss spannend war. Jeder musste mit der Angst leben in irgendeiner Weise bespitzelt zu werden. Zusammenfassend meinten die Reimanns, dass man froh sein muss zu diesem Zeitpunkt auf der anderen Seite der Grenze gelebt zu haben. Insgesamt findet der Film in Kronach nach einer Woche Laufzeit sehr guten Zuspruch.

2018 - Steinwiesen David Kross I (28.09.18)

Der Hauptdarsteller des Trillers Ballon, der derzeit in den deutschen Kinos läuft, David Kross nahm für das Nähen des Ballons bei Ulrike Reimann in Steinwiesen Unterricht. Foto: Privat