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Die Porzellanfabrik zu entsorgen kostet richtig Geld

Tettau: Der Markt Tettau kommt mit der Porzellanfabrik nicht richtig voran. Planer Michael Rudolph stellte die umfangreiche Abschlusspräsentation vor. Nunmehr könne man auf fundamentierten Zahlen bauen, wie es allerdings weiter geht, steht derzeit nicht fest.

Es gebe im dortigen Bereich einige Positionen, welche unbedingt gemacht werden müssen, für einige stehen auch Optionen zur Verfügung. Michael Rudolph sprach während seines Vortrags immer wieder von einen außergewöhnlichen Projekt mit riesigen Flächen. Ziel sei es 3.150 Quadratmeter an Räumen zu erhalten. Dabei könnten auch 20 kleine Wohnungen mit jeweils 45 Quadratmeter Wohnfläche integriert werden. Abgerissen werden müsste aus statischen Gründen die Tunnelofenhalle. Auch das Wohnheim sollte weichen, damit hätte man weitere Freiflächen im Bereich des Friedhofs. Er sagte, dass alles rückgebaute Material fachgerecht entsorgt werden muss. Am liebsten wäre es dem Planer, die Produktion ins „grüne Gebäude“ zu verlagern. Das ehemalige Verwaltungsgebäude habe eine gute Struktur und könnte erhalten werden. Für den kompletten Umbau mit der Schaffung des angedachten Wohnraumes müssten acht Millionen Euro investiert werden. Der Rückbau dieses Gebäudeteils würde hingegen nur rund 1.3 Millionen Euro verschlingen. In der Vorzugsvariante würde der Abriss mit fachgerechter Entsorgung im schlimmsten Fall auf 4,8 Millionen kommen. Unter Umständen seien hier je nach Schwere der Altlasten gewisse Einsparpotentiale möglich. Sollte für den Werksverkauf ein Ersatzneubau notwendig werden, müsse man in der Standartausführung mit rund 1,5 Millionen Euro rechnen. Bei den Summen wäre eine Ertüchtigung des Kamins mit 55.000 Euro fast vernachlässigbar. Ein Abbruch des Kamins würde sogar noch 15.000 Euro mehr kosten. Auch müsste die Freifläche mit rund 12.000 Quadratmeter neu angelegt werden. Auch dort wäre bei einer einfachen Ausführung mit pflegearmen Grünflächen eine Summe von rund 1,5 Millionen Euro zu veranschlagen. Der Planer legte dem Gemeinderat die kalkulierten Kosten der elf Einzelabschnitte – auch mit einen vorgesehenen „Unsicherheitsfaktor“ – detailliert vor. Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) dankte für das ausführliche Gutachten. Er bezeichnete das Mammutprojekt als riesige Herausforderung für den Markt Tettau. „Mir persönlich wird’s schlecht, wenn ich die ganzen Summen sehe, kaufen wäre der Todesstoß für den Markt Tettau gewesen“, meinte er. Es kann sich jetzt jeder selbst ausrechnen wie es weiter geht, dies ist so selbst mit einer 90-prozentigen Förderung nicht machbar, so Ebertsch. „Wir müssen heilfroh sein, dass wir die Immobilie nicht einfach gekauft haben, sondern erst alles analysiert haben. Bei der „Plattmachvariante“ müsste der Markt rund eine Million der zehn Millionen veranschlagten Variante tragen. Auch 3. Bürgermeister Dietmar Schmidt (SPD) meinte, man müsse haargenau überlegen was man unternimmt. Es gelte im Vorfeld noch zu klären, inwieweit die Fördersetzte für alle Teile gleich sind und ob der derzeitige Eigentümer sich an den Kosten beteiligt. „Wir entscheiden uns erst wenn alles geklärt ist, bis dahin liegt das Problem auf Eis“, fasste es Schmidt zusammen. Willi Güntsch (SPD) meinte: „Wir diskutieren über was, was einen anderen Eigentümer hat. Erst müsse man wissen, wie der Eigentümer dazu steht, ansonsten diskutieren wir über eine Luftnummer“ so Güntsch. Planer Michael Rudolph ging nochmals auf die sich in der Ausführungsplanung befindliche Freizeitanlage ein. Demnächst werden nach den Vorgaben des Gemeinderates die Leistungsverzeichnisse erstellt, damit im Winter ausgeschrieben werden kann. Das Projekt umfasst 29 neue PKW-Stellplätze, einen neu anzulegenden Tennisplatz und dem bis ins Detail geplanten Spielplatz. Zusätzlich folgte man den Empfehlungen des Planers, die Straße jetzt doch voll ausbauen und die Ufermauern mit zu erneuern.

 

Die Vergabe des Wanderparkplatzes im Lutherweg erfolgte zum Preis von 112.000 an die Firma STK Stadtsteinach.

Im Tropenhaus in Kleintettau wird ein Bistrobereich etabliert. Die konzeptionelle Ausgestattung erfolgt durch ein Unternehmen. Man rechnet mit einer 80-prozentigen Förderung über das Förderprogramm Landaufschwung.

Im Zuge des Wasserleitungsbaues der FWO wird im Sattelgrundweg der Lückenschluss mit gemacht. Das Angebot der Firma Krumpholz zum Preis von 66.000 Euro wurde einstimmig beschlossen.

Folgende Bauanträge wurden an das Landratsamt weitergeleitet: Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Langenau, Büroeinbau im Bestand Gebäude 16 Flur Nr. 153/3 und 153 Kleintettau sowie der Anbau einer LKW Garage auf der Flur Nr. 431/3 in Tettau. Die Umgestaltung des Parkplatzes in Tettau und der Tekturplan der Firma Gramß wurden zurückgestellt und werden vor der Beschlussfassung durch den Bauausschuss besichtigt.

 

2018 - Tettau Gemeinderat III (26.03

Die alte Porzellanfabrik in der Fabrikstraße bereitet dem Gemeinderat nach wie vor große Sorgen. Jetzt liegen für die möglichen Maßnahmen zumindest die Kosten vor. Wie es mit dem großräumigen Areal aber weiter geht, steht noch in den Sternen. Foto: Michael Wunder