Schlagzeilen:Tourismus im Rodachtal ist noch ausbaufähig
Wallenfels: In Wallenfels will man den Tourismus weiter ausbauen. In der letzten Stadtratssitzung des Jahres drehte sich vieles um den gemeinsamen Tourismusverband und die Flößerei. Bürgermeister Jens Korn (CSU) meinte, dass man seitens der Verantwortlichen fest überzeugt sei, dass dies für die Region notwendig ist. Nachdem sich seitens der Mitglieder niemand bereit erklärte den Vorsitz des Tourismusverbandes zu übernehmen, haben dies die drei Bürgermeister des Oberen Rodachtals getan. Das Förderprogramm Landaufschwung sei zur rechten Zeit gekommen und ermöglichte die Anstellung von Sandra Heinz. Diese zog eine Zwischenbilanz über ihre einjährige Tätigkeit im Rodachtal. Demnach gehören dem Verband 73 Mitglieder, davon 38 Vermieter an. Die abgefragten Übernachtungszahlen lagen von Januar bis Oktober bei 32.000 Übernachtungen, was einer Auslastung von 33 Prozent entspricht. Als reines Zahlenspiel bezeichnete sie die Hochrechnung von rund 50.000 Übernachtungen auf das ganze Jahr gesehen. Der Großteil der Übernachtungen ist im Hotel in Steinwiesen, welches mit seinen 180 Betten weit ausstrahlt. Dort tut sich derzeit wahnsinnig viel, so dass man künftig von konstanten Zahlen ausgehen kann. Das Projekt Walderlebnis habe man neu ins Leben gerufen. Viel Zeit nimmt auch die Pflege der Homepage, Facebook und Instagram, deren Zahlen auch noch ausbaufähig sind, in Anspruch. In Wallenfels haben insbesondere die „Gstopften Rumm“ eingeschlagen, die Nachfrage sei riesen groß. Der Frankenwald sei als „Wanderbares Deutschland“ zertifiziert. Darauf dürfe man sich aber nicht ausruhen, sondern müsse weiter am Ball bleiben. Der Frankenwaldverein stehe auch dahinter und sieht einen Schwerpunkt seiner Arbeit darin. Sandra Heinz bedauerte, dass die „Gastronomierunde“ wieder eingestellt wurde. „Es fehlte einfach die Dynamik, die Gastronomen haben leider nicht das notwendige Interesse gezeigt“, sagte sie. Ausgebaut werden sollen die Trekkingplätze im Wald, dabei stehe man mit den Bayerischen Staatsforsten in Verbindung. Ausbaufähig sei auch das im zweijährigen Turnus in Steinwiesen stattfindende Genussfest. Es wäre denkbar dies im dazwischen liegenden Jahr in Wallenfels oder Nordhalben durchzuführen. Im Zuge des Walderlebnisprogramms habe man 34 Veranstaltungen durchgeführt und seitens der Öffentlichkeit ein sehr positives Feedback erhalten. Dieses Projekt soll auch im kommenden Jahr fortgeführt und ausgebaut werden. Darüber hinaus habe man sich der Schaffung von Wohnraum und dem Leerstandsmanagement angenommen. Es gelte die Qualität der Häuser weiter zu entwickeln und diese auch wesentlich besser zu präsentieren. Gerade im Onlinebereich hinken da manche Vermieter noch hinterher, sagte Sandra Heinz. Nachdem die bisherige Mitarbeiterin Barbara Kremer die Stadt verlässt und sich beruflich neu orientiert wurde im Dezember Ines Simon-Graf eingestellt. Sie, die vorwiegend die Flößerei im Haus bearbeitet, stelle sich dem Stadtrat vor. Die studierte Tourismusfachkraft war, bevor sie den Frankenwald verließ, fünf Jahre beim Frankenwaldtourismus in Kronach beschäftigt. Nach Stationen auf der Insel Rügen, in Bad Wörishofen und Obersdorf kehrte sie vor kurzem mit der Familie nach Nordhalben zurück und freut sich auf die neue Aufgabe in Wallenfels. Befürwortet wurde ein Antrag des katholischen Kindergartens, welcher den Gewichtsfaktor für Kinder unter drei Jahren geändert haben wollte. Geschäftsleiter Frank Jakob informierte über die Zusammenhänge zwischen Kinderkrippe und Kleinkindergruppe. Der Sonderfall mit der Kleinkindgruppe erhöht dem Aufwand für den Träger. Hochgerechnet geht es um 14.000 Euro, die durch eine höhere Förderung durch den Freistaat wieder refinanziert werden können. Durch die bestehende Defizitvereinbarung habe die Stadt kein Risiko, so Jakob. Vertagt wurde die Änderung der Satzung über die Erhebung der Hundesteuer zu. Demnach sollen die Halter für Hunde im jagdlichen Gebrauch befreit werden. Diesen Punkt will der Bürgermeister vorher im Gemeindetag auf Landkreisebene diskutieren. Noch weitere Gespräche sind auch aufgrund des Antrags von Jürgen Fabritzek, der eine Erweiterung des Sanierungsgebietes für die Stadtsanierung beantragt hatte, nötig. Er hat ein Haus erworben, welches knapp außerhalb des Gebietes liegt. Bevor man an die Regierung tritt sollte eine Bedarfsermittlung für den gesamten Randbereich durchgeführt werden, meinte der Bürgermeister. Der Stadtrat genehmigte zwölf Einzelmaßnahmen, welche im Zuge des interkommunales Förderprogramm gestellt wurden. Frank Jakob stellte diese bereits im Vorfeld abgesprochenen Maßnahmen, welche jetzt als „Sammelnachweis“ an die Regierung gehen, vor. Die Auszahlung der Förderung erfolgt dann an die Stadt, welche sie an die Hauseigentümer weiter leitet. Der Bürgermeister sprach dabei von einen Erfolgsmodell, man könne sehen wie sich das Ortsbild durch die geförderten Maßnahmen positiv verändert. Erneut war der „Mobilfunkpakt Bayern“ Tagesordnungspunkt des Stadtrates. Nachdem im Juli noch keine Richtlinien für die 80- prozentige Förderung vorlagen, wiederhole man jetzt die Interessenbeurkundung zur Teilnahme am Förderverfahren. Man will damit die „weißen Flecken“ beim Mobilfunk schließen. In der ersten Stufe wird es um eine reine Markterkundung gehen, informierte Jens Korn. Info Box: Der Bürgermeister informierte, dass es Probleme im Bereich Heimatpflege und Denkmalschutz gibt. Betroffen ist die Kapelle am Reupoldsberg, welche auf Grund und Boden der Stadt Wallenfels steht. Architekt Kersten Schöttner stelle die zwei vorhandenen Probleme vor. Demnach ist die Kapelle in der Mitte durchgerissen und auf der Vorderseite am Bogen ebenfalls eine starke Rissbildung aufgetreten. Ursache für den durchgehenden Riss auf der Seite sei die fehlende „Frostfreiheit“ und vorne drücken die Dachkräfte auf dem Bogen, sagte Schöttner. Auf die Schnelle sei da nichts zu machen, im Frühjahr müsste man dann an die Fundamente und auch beim Dach müsste ein „Ringanker“ angebracht werden. Der Bürgermeister appellierte schon jetzt an freiwilligen Helfer und Spender, er hofft, dass sich da viele Wallenfelser angesprochen fühlen.
Die Kapelle am Reupoldsberg weist verschiedene Schäden auf und muss durch die Stadt Wallenfels saniert werden. Foto: Michael Wunder |