Schlagzeilen:

Töchter zu verschenken – ländliches Lustspiel von Heidi Mayer

Wolfersgrün: Scheinbar brachten zwei überraschende Glücksnachrichten, darunter ein Lottogewinn von einer Million Mark, Leben in die Pension Köberle.

Doch auch schon zuvor hatte man starken Zulauf zu verzeichnen. Dies aber nicht, weil der Chef Leo Köberle (Franz Spindler) so freundlich oder die Landschaft so schön ist, sondern weil dort seine drei im heiratsfähigen Alter befindlichen Töchter wirtschaften. Die Tochter Helga (Silke Merbach) hat zwar schon Nachwuchs, verrät aber nicht, wer der Papa ist. Die jüngste Cornelia (Diana Schütz), hat Haare auf den Zähnen, kleidet sich eher nachlässig und ist gar nicht scharf auf das Heiraten. Mary Köberle-Prodi (Kerstin Braunersreuther) hat bereits eine Ehe hinter sich und die reicht ihr vorläufig völlig aus. Doch ihr Ex-Mann, der Italiener Salvatore Prodi (Rüdiger Walter) liebt alle Frauen und ist nach wie vor in der Pension Köberle zugange. Er unterweist auch den schüchternen und beruflich erfolglosen Staubsaugervertreter Eduard Schmalzer (Holger Brehm) in die Kunst feuriger italienischer Liebewerbung. Dies allerdings mit mäßigem Erfolg. Mehr Erfolg hat der Pensionsbesitzer mit dem Staubsaugervertreter, denn nach dessen Einweisung, wie man mit einem Staubsauger umgeht, verkauft dieser schnell sein erstes Gerät. Als man schließlich die Nachricht erhält, dass Papa Leo eine Million im Lotto gewonnen hat, stürmen noch mehr Bewerber ins Haus. Wenn es um so viel Geld geht, darf natürlich auch der Bürgermeister Gustav Laber (Harald Gremer) nicht fehlen, um seinen Sohn Anton (Michael Braunersreuther) eine Frau zu vermitteln. Dem wäre zunächst die Tochter Helga mit dem Kind am liebsten gewesen, dann widmet er sich aber der flotten Conny zu. Mit anderen „Mitbewerbern“, darunter auch der Postbote Ernst Wacker (Felix Braunersreuther) ringt er um die jüngste Tochter des Hauses. Dieser gefällt es sichtbar, dass um ihr gebuhlt wird. Ihr geht aber bald ein Licht auf und sie merkt, dass die Herren nicht hinter ihr, sondern hinter dem Geld her sind. Zu diesen Mitgiftjägern wird beim turbulenten Geschehen auch der Schlagersänger Florian Goldholzer (Johannes Gremer) gezählt, obwohl er nur einen Tag mit der Mutter Lydia Köberle (Marianne Hannweber) verbringen wollte. Diese hatte nämlich ebenfalls was gewonnen, einen Tag mit ihrem Lieblingsstar. Am Ende, als aus der vermeintlichen Million nur 10.000 Mark wurden, fanden fast alle Männer eine Frau und in der Pension Köberle kehrten wieder normale Bedingungen ein.

Weitere Vorstellungen sind am 23. und 30 März sowie am 6. und 13. April.

2019 - Wolfersgrün Theater I (15.03.19)

Bei einer Szene im ersten Akt stehen alle Akteure gemeinsam auf der Bühne. Dabei ringen in der Pension Köberle mehrere Männer um die Töchter des Hauses. Foto: Michael Wunder