Schlagzeilen:

Irgend etwas läuft bei der WBV Frankenwald schief

Neufang: Der Waldbesitzervereinigung (WBV) Frankenwald bläst ein starker Wind entgegen. Die Waldbesitzer haben neben Sturm- und Käferschäden auch keinen eigenen Geschäftsführer und keine komplette Führungsmannschaft mehr.

Bei den „Ersatzwahlen“ stellte sich weder ein neuer Kassier noch ein Schriftführer der 80 Anwesenden zur Verfügung. Beide Ämter sind seit längerem Vakant und wurden bisher kommissarisch ausgeführt. Neben Heinz Kolb dem Bruder des 2. Vorsitzenden Siegmund Kolb stellte sich nach langen bitten lediglich der Wallenfelser Obmann Markus Schnabrich als zusätzlicher Beirat zur Verfügung. Ob damit der Plan B, wie ihn Vorsitzender Peter Klinger bezeichnete, aufgeht, bleibt abzuwarten. Auch ansonsten hatte man nicht viel Positives zu hören bekommen. Nach der Kündigung durch den Geschäftsführer Hubert Helm, der erst in der letzten Jahreshauptversammlung den Mitgliedern vorgesellt wurde, war die Ausgangssituation nicht gerade gut, sagte Peter Klinger. Nach dem Scheitern der gemeinsamen Bürotätigkeit in Teuschnitz mit der WBV Kronach/Rothenkirchen und der WBV Rennsteig habe man sich jetzt wieder mit der WBV Rennsteig zusammen getan und nehme auch die Dienste deren Geschäftsführer Gerit Mählich probehalber in Anspruch. Auch die Holzabrechnungen werden vom Büro der WBV Rennsteig von Ludwigsstadt aus mit erledigt. Obwohl sich die Käfersituation im Rodachtal in Grenzen hielt wäre genügend Potential da, sagte Peter Klinger. Es sei einfach zu wenig Holz zur WBV „gekommen“, die Mitglieder nehmen die Leistungen nicht in Anspruch, deshalb habe man im vergangenen Jahr lediglich 3.000 Festmeter Holz vermarktet, so Klinger. Zu Zeiten des Geschäftsführers Hubertus Förtsch waren es wenigstens noch über 7.000 Festmeter. Um als Mitglieder der WBV Frankenwald weiterhin über die WBV vermarkten zu können ist eine doppelte Mitgliedschaft notwendig, was aber, nach den Worten des Vorsitzenden, ohne zusätzliche Kosten möglich ist. Zweiter Vorsitzender Siegmund Kolb, der Kopf der WBV Frankenwald, legte für den verhinderten Kassier Frank Jakob die Zahlen offen. Ehrlich sagte er zu den Mitgliedern, dass man aus der Holzvermarktung mit einem Minus von knapp 5.000 Euro abgeschlossen habe.

„Wenn der Geschäftsführer nicht gegangen wäre, hätten wir ihn, um nicht dauerhaft in die roten Zahlen zu rutschen, auch nicht weiter beschäftigen können“

Siegmund Kolb, 2. Vorsitzender und kommissarischer Kassier der WBV Frankenwald

Geschäftsführer Gerit Mählich von der WBV Rennsteig stellte sich den Mitgliedern vor. Die Vertreterin des Amtes für Landwirtschaft und Forsten Katharina Flügel appellierte an die Waldbesitzer die Käferbäume schnell aufzuarbeiten. Ansonsten müsse das Amt tätig werden und den Schriftverkehr einleiten. Stellvertretender Landrat Gerhard Wunder meinte, dass der Wald in der Region eine große Bedeutung habe. Wichtig sei es, um auch den Erholungswerte des Waldes zu erhöhen, den Kontakt zur WBV zu pflegen. Als großes Problem sah er die vielen urbanen Waldbesitzer, welche nicht rechtzeitig vor Ort sind. Wolfgang Schultheiß von der forstwirtschaftlichen Vereinigung meinte, dass die hier vermarktete Menge an Holz deutlich unter den Durchschnitt von 10 bis 15 Tausend Festmetern liegt. Als weitere Dienstleistungen könnte man über den Maschinenverleih oder Schulungen nachdenken. Beschlossen wurde eine weitere Satzungsänderung, diese sieht vor, dass das Kontrollorgan für die Vorstandschaft nicht mehr der Beirat, sondern die Mitgliederversammlung ist. Diese wird künftig über die Rechte und Pflichten über die Aufgabenerfüllung wachen.

Nach einer gut besuchten Jahreshauptversammlung im Sportheim mit zahlreichen negativen Erscheinungen war die Meinung von Ehrenvorsitzenden Heinrich Bätz gefragt: Ich will zur heutigen Versammlung keinen Kommentar abgeben, sagte er. Die WBV Frankenwald war lange Zeit auf dem Privatwaldbetreuer Peter Schmittnägel ausgerichtet. Er hat großartiges für die Waldbesitzer geleistet, einige merken dass erst jetzt wo er nicht mehr da ist. „Ebenso großen Respekt habe ich vor Siegmund Kolb, ohne dessen großartigen Einsatz und Sachverstand es die WBV Frankenwald nicht mehr geben würde“, sagte Bätz.