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Die alten Schulen werden auf Vordermann gebracht

Wilhelmsthal: Die über die Förderoffensive Nordostbayern neu geplanten Projekte stellten die Planer bei der Bürgerversammlung in der Kronachtalhalle in Steinberg vor.

Dies betrifft vorwiegend die alten Schulhäuser in Steinberg, Effelter und Hesselbach. Während das denkmalgeschützte Haus in Steinberg erhalten bleibt, müssen die beiden alten Schulen in Effelter und Hesselbach einen Neubau weichen. Bürgermeisterin Susanne Grebner (SPD) bezeichnete die 90-prozentige Förderung wie einen Sechser im Lotto. Christine Bardin stellte die Planungen für das Gemeinschaftshaus in Effelter vor. Bereits im Jahr 2008 sei das Gebäude in der Vorbereitungsphase der Dorferneuerung ins Visier genommen worden. Die Förderoffensive Nordostbayern mit der hohen Förderung ermöglicht es nunmehr das Gebäude zu erneuern. Bei den Gesprächen mit der Dorfbevölkerung wurde der Wunsch nach einen großer Saal, zusammenhängende Vereinsräume sowie Abstellmöglichkeiten für verschiedene Sachen geäußert. Schnell habe sich auch erwiesen, dass ein zentraler Neubau einer Sanierung vorzuziehen sei. Erhalten bleiben soll der Vorplatz, deshalb werde der Neubau im hinteren Bereich de Grundstückes wieder quer gestellt. Die Neubaumaßnahme ist mit 900.000 Euro veranschlagt, eine Sanierung hätte rund 1,2 Millionen Euro gekostet. Zum zeitlichen Ablauf sagte die Planerin, dass man im Mai des kommenden Jahres mit dem Rohbau fertig sein will und Ende des nächsten Jahres mit der Fertigstellung gerechnet wird. Architekt Kersten Schöttner ging in seinen Ausführungen auf den Neubau des Gemeinschaftshauses in Hesselbach sowie die Sanierung des alten Schulgebäudes in Steinberg ein. Auch beim Gemeinschaftshaus in Hesselbach sei man nach gründlicher Untersuchung schnell zum Entschluss gekommen einen Ersatzneubau vorzunehmen. Bei den Nutzungsmöglichkeiten habe man die Überlegungen der Bürger einbezogen. Als Ergebnis kam ein eingeschossiges, schlichtes Massivgebäude heraus. Die große Asphaltfläche wird durch Pflastersteine ersetzt und bietet eine gute Möglichkeit für Parkplätze. Diese umfangreichen Außenarbeiten seien auch der Grund für die Mehrkosten gegenüber dem Gemeinschaftshaus in Effelter. Insgesamt soll die Maßnahme rund 1,1 Million Euro kosten. Die Förderung (90 Prozent) und der Bauantrag sind bereits bewilligt. Im Winter soll der Abbruch passieren, dass man im Frühjahr zeitig mit dem Neubau beginnen kann. Die Fertigstellung hängt im Wesentlichen von den bauausführenden Firmen ab und soll Ende des nächsten Jahres sein. Ebenso habe man für die alte Schule in Steinberg ein nachhaltiges Nutzungskonzept mit den Vereinen erarbeitet. Das historische Gebäude soll erhalten bleiben. Der Anbau eines zweiten Fluchtweges sei allerding notwendig. Im Erdgeschoss soll in einem ehemalgien Klassenzimmer ein Mehrgenerationen Cafe entstehen. Daneben wird der heimatgeschichtliche Arbeitskreis untergebracht. Im Obergeschoss will man jeweils ein Klassenzimmer dem Musikverein und der Jugend zur Verfügung stellen. Das Dachgeschoss bleibt als „Kaltdach“ bestehen und kann als Lagerraum genutzt werden. Vor dem Gebäude wird eine Handvoll Parkplätze angelegt. Handlungsschwerpunkt werde der Dachstuhl und das Dach sein, dort sind umfangreiche Maßnahmen vorgesehen. Die Fenster werden durch Holz/Alu Fenster ersetzt und ein kleines neues Nebengebäude aufgestellt. Der Planer geht von Umbau- und Sanierungskosten von knapp einer Million Euro aus. Auch hier wurde der Förderantrag bereits bewilligt, die Baugenehmigung steht allerdings noch aus. Der Fortschritt sei von der Baukonjunktur abhängig, sollte es gelingen entsprechende Firmen zu bekommen, könnte man das Dach noch in diesem Jahr in Angriff nehmen. Die Bürgermeisterin meinte man müsse jetzt einfach die Chance mit der Förderoffensive Nordostbayern nutzen. Sechs der sieben beantragten Objekte wurden genehmigt, dabei sei aber der Eigenanteil von zehn Prozent immer noch ein „Batzen“ Geld. Sie stellte den Bürgern die im vergangenen Jahr getätigten Projekte und Anschaffungen vor. So wurde für die Feuerwehren in Eibenberg und Steinberg jeweils ein neues Fahrzeug angeschafft und das Gerätehaus in Gifting saniert. Dort müsse heuer noch das Dach instandgesetzt werden. Eine hohe Summe floss in die Außenanlagen des Kindergartens in Steinberg. Dabei hat die Baudurchführung bei einem 90-prozentigen Zuschuss die Kirchenverwaltung gemacht. Mit großen Schwierigkeiten hatte man bei der kostenaufwändigen Maßnahme „Grieser Straße“ zu kämpfen. In drei Bauabschnitten wurde der Straßenausbau durchgeführt. Man hofft jetzt für die nächsten 30 Jahre ausgesorgt zu haben. Verzögerungen um ein ganzes Jahr habe es wegen der Grundstücksverhandlungen bei der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Hesselbach und Wilhelmsthal gegeben. Die Haushaltshaltsmittel für den Straßenbau wurden erhöht, damit man die im Zuge des Wasserleitungsbaues aufgerissenen Straßen erneuern konnte. Von den Synergieeffekte profitierten besonders die Ortsteile Effelter und Lahm. Mit verhältnismäßig wenig Geld konnte die Gemeindeverbindungsstraße Trebesberg ausgebaut werden. Mehrere der zahlreichen Brücken im Gemeindegebiet wurden angegangen und saniert. Ein Fremdwassersanierungskonzept wurde auf dem Weg gebracht und wird Stück für Stück abgearbeitet. Als eine Mammutaufgabe bezeichnete Susanne Grebner die Generalsanierung der Turnhalle in Wilhelmsthal. Aufgrund der Konjunktur habe es eine Zeitverzögerung gegeben, man sei allerdings zuversichtlich zum Ende des Jahres das „Allround-Gebäude“ wieder nutzen zu können. Die zweite Ausbaustufe beim Breitband wurde angegangen. In den kommenden vier Jahren sollen alle Häuser direkt mit Glasfaser angefahren werden. Insgesamt habe der Gemeinderat viele zukunftsorientierte Entscheidungen getroffen, um auch den Investitionsstau abzubauen.

Der Bürger hat das Wort:

Edgar Renk verwies auf die Funknetzabdeckung in den Ortsteilen, wo noch viele „schwarze Löcher“ vorhanden seien. Außerdem fragte er nach dem Stand der Bühlstraße in Hesselbach. Die Bürgermeisterin gab im Recht mit den Funklöchern, welche aber noch in diesem Jahr durch den Eigenausbau der Betreiber verbessert werden sollen. Das Angebot bei der Bühlstraße sei viel zu hoch gewesen, so dass man die Ausschreibung aufheben und eine Zeitverzögerung in Kauf nehmen musste. Peter Endres aus Eichenbühl bat die klappernden Kanaldeckel zu richten. Veronika Deuerling sprach den katastrophalen Zustand des Leichenhauses in Steinberg an. Für Herbert Eidloth war die Abrechnung der „Griese Straße“ nach der Straßenausbaubeitragssatzung nicht schlüssig. Zunächst wurden viele Witwen abkassiert, jetzt muss nichts mehr bezahlt werden. Die Bürgermeisterin sagte, dass die Satzung seit 1. Januar des vergangenen Jahres abgeschafft wurde. Es gelte: „Bescheid ist Bescheid“. Nach jetziger Rechtslage sind die Vorauszahlungen fällig und die Gemeinde müsse nach der ersten Rate auch noch die zweite Rate einfordern. Die dritte Rate sei die Schlusszahlung und nunmehr hinfällig.

Landrat Klaus Löffler (CSU) hatte eine gute Nachricht zu verkünden. Endlich sei der Durchbruch beim Radwegebau an der KC 3 gelungen. Er sagte, dass es keine Alternative zu diesem Radweg in Richtung Gifting gibt. Im Einvernehmen mit den Grundstückseigentümern und den Behörden konnte eine gute Grundlage geschaffen werden. Abteilungsleiter Gunter Dressel stellte die Planungen für den Radweg den Bürgern vor. Die dringend notwendige Verbindung führt im ersten Abschnitt am Waldrand entlang, dann weiter neben der Kreisstraße und später entlang des Flusses. Das letzte Stück des 1,5 Millionen teuren Projekts liegt wieder an der Kreisstraße und führt bis nach Gifting. Dressel sprach von einen landschaftlich schöner Radweg mit Blick ins Tal. Landrat Klaus Löffler dankte den Giftiger Bürgern, die beim Straßenbau schon mit Einschränkungen leben mussten. Ins besonders hob er das Gemeinschaftswerk mit Grundstücksbesitzern und den Behörden hervor. Insgesamt gelte es die Herausforderungen gemeinsam anzugehen und die Strukturen im ganzen Landkreis anzuschauen. Wilhelmsthal setzt auf die die Zukunft. Sein Wunsch sei es diesen Weg gemeinsam zu gehen.

2019 - Hesselbach alte Schule I (04.06.19)

In Hesselbach wird das alte Schulgebäude durch die Förderinitiative Nordostbayern abgerissen und durch einen Neubau als Gemeinschaftszentrum ersetzt. Foto: Michael Wunder