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Die Direktvermarkter wollen größer werden

Kronach: Die Direktvermarkter des Landkreises möchten neue Wege gehen.

Nach 27 Jahres seines Bestehens, will sich der „Förderverein für landwirtschaftliche Direktvermarktung im Landkreis Kronach e.V.“ öffnen und sich auf den Frankenwald erweitern. „Wir wollen künftig einen größeren Radius haben und noch mehr einbeziehen“, sagte der Vorsitzende des Vereins Johannes Welscher. Seit längerer Zeit schon hebt man mit dem Slogan „Vom Frankenwaldbauern direkt, weil`s schmeckt“ die gesamte Region hervor, war jedoch bisher jedoch nur in Kronach organisiert. Die am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zuständige Ansprechpartnerin für Kronach und Kulmbach Ursula Willenberg hatte dazu rund 60 Direktvermarkter aus diesen Landkreisen sowie aus Hof angeschrieben. Sie bedauerte, dass außer den Mitgliedern aus Kronach das Interesse eher bescheiden war. Wie sie anhand der Strukturdaten ausführte, mache ein Öffnen nach außen durchaus Sinn. Viele reden von offenen und „lebenden“ Lebensmitteln, nach jetzigem Stand würden aber nur drei Prozent der Bevölkerung beim Bauern direkt einkaufen. Die Erstberatung laufe immer über das Amt. Man erhoffe sich von der Öffnung auch Synergieeffekte, wie eine gemeinsame Nutzung des bereits vorhandenen Internetauftritts. Die Direktvermarkter des Vereins, darunter Bio-Betriebe mit 30 Jahren Erfahrung, kennen sich und tauschen sich auch untereinander bereits aus. Josef Baier aus Hirschfeld etwa meinte, dass es beim Direktvermarkter keine Lebensmittelverschwendung gebe und nichts weggeschmissen wird. Vorsitzender Johannes Weber war vom signalisierten Interesse seiner Mitglieder begeistert und meinte, man könnte die Grenzen des Vereins in etwa dem des Tourismusverbandes Frankenwald anpassen. Dazu wäre in einen weiteren Schritt die Anpassung der Satzung notwendig. Man würde dann auf Frankewaldebene auftreten. „Was in Kronach gut funktioniert, sollte auch im Frankenwald möglich sein“, meinte Ursula Willenberg. Außerdem trete man in den anderen Landkreisen kein „Derain“ ein, weil es dort bisher eben nicht auf Vereinsebene läuft. Bestehen bleiben sollen die Kriterien, wonach der Verein mit seinen Zielen bisher gearbeitet hat. So will man auch künftig die Kulturlandschaft Fördern und Erhalten sowie kurze Wege zwischen Verbraucher und Erzeuger haben. Darüber hinaus soll das Vertrauen zwischen Erzeuger und Verbrauer gestärkt werden. Die Direktvermarkter erzeugen vor Ort regionale und hochwertige Produkte. Die Verbraucher können beim Einkauf mit dem Erzeuger in Kontakt treten und erfahren woher die Lebensmittel und wie diese bearbeitet wurden. Seitens des Amtes wird man nunmehr nochmals die Direktvermarkter direkt anschreiben. Dann muss die Mitgliederversammlung entscheiden, ob sie dem Vorschlag folgt oder es beim Verein auf Landkreisebene belässt. Wer als Direktvermarkter Interesse hat sich dem Verein anzuschließen kann sich an den Vorsitzenden Johannes Welscher in Mostrach unter der Telefonnummer 09261/92383 melden. Interessierte Verbraucher finden unter http://www.direktvermarkter-kronach.de weitere Informationen.