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In Tettau flogen mal wieder die Fetzen

Tettau: Der Markt Tettau hat seinen Friedhof umgestaltet. Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) bezeichnete die vom Bauhof getätigten Arbeiten als durchwegs gelungen.

Anhand des unten gezeigten Bildes zeigte er auch die durchgeführten Maßnahmen auf. Ganz anders sah dies hingegen Gemeinderat Willi Güntsch (SPD). Er sprach von einer handwerklichen Schande im Friedhof. Die Straße sei viel zu abschüssig und die hohe Buchenhecke innerhalb des Friedhofs bezeichnete er als makaber. Über Geschmack kann man streiten meinte der Bürgermeister, der Willi hat halt einen anderen Geschmack. Er verwahre sich gegen den Vorwurf der Bauhof habe einen Scheißdreck gemacht. Dies brachte wiederum Willi Güntsch auf die Palme und er entgegnete, das Wort Scheißdreck nicht gebraucht zu haben. „Der ist doch nicht mehr ganz sauber der Mann“, schrie er in Richtung Bürgermeister. Nachdem zunächst Fraktionsvorsitzender Michael Müller (FW/CSU/BfT) versuchte zu vermitteln, gab es weitere gegenseitige Anschuldigungen. Der Bürgermeister forderte von Willi Güntsch eine sofortige und öffentliche Entschuldigung, was dieser auch tat. Erst als Gemeinderätin Ines Pechthold (SPD) aufrief auf den Boden zu bleiben und trotz gegenseitiger Meinungen ein solches ausarten als unsäglich bezeichnete, kehrte langsam wieder Ruhe ein. Ruhe in Frieden ist das „Motto“ auf dem Friedhof lasst auch hier wieder Ruhe einkehren, meinte Carl August Heinz (FW/CSU/BfT) abschließend. Geschäftsleiterin Katharina Morgenthum stellte die Friedhofssatzung vor, bei welcher der Gemeinderat einige Änderungen vornahm.

Zustimmung fand der Antrag der Feuerwehr Tettau, welche eine Kinderfeuerwehr gründen will. Bürgermeister Peter Ebertsch sieht in den kommenden Jahren ernsthafte Probleme auf die personelle Besetzung der Wehr zukommen. Es sei deshalb wichtig bereits die Kinder an die Feuerwehr heranzuführen, sagte er. Es sei auch nicht selten, dass sich die Ehrenamtlichen noch anpöbeln lassen müssten. Kommandant Christian Wick erläuterte kurz den schriftlichen gestellten Antrag. In der Hauptsache gehe es dabei um den Versicherungsschutz der 6-12 Jahre alten Kinder. Elf Kinder hätten bereits den Weg zur Wehr gefunden. Auf Anraten des Landesfeuerwehrverbandes sei man diesen Schritt gegangen. Der Verein habe zwar eine Versicherung der Versicherungsschutz sei jedoch in diesem Fall nicht ausreichend, sagte er. Man folgte deshalb einstimmig den Antrag der Wehr. Der Bürgermeister informierte, dass man für die Sanierung der Bergstraße in Kleintettau einen Zuschuss in Höhe von 60 Prozent erhalte. Er bezeichnete es als tolle Sache, dass man zur 349.000 Euro teuren Maßnahme rund 200.000 Euro an Förderung erhält. Die Straße ist kurz und klein, in den 70er Jahren wurde sie gebaut und zwischenzeitlich mehrfach aufgerissen, so dass eine Sanierung dringend notwendig ist. Den Zuschlag bekam die Firma Schill und Geiger aus Geroldsgrün. Willi Güntsch meinte man sollte den Haushalt im Auge behalten, er könne die Argumentation des Bürgermeisters nicht folgen und bot ihn ein Seminar in Haushaltsführung an. Die 19.000 Euro Mehrkosten gegenüber der Kostenschätzung sollen genauso wie die Maßnahme selbst durch das Verschieben der „Freizeitanlage“ erfolgen. Dort hatte sich aufgrund der kurzen Bieterfrist keine Firma an der Ausschreibung beteiligt. Diese Maßnahme soll deshalb ins nächste Jahr verschoben werden. Willi Güntsch meinte, hier habe er im Vorfeld viele Einsparmöglichkeiten aufgezeigt. Michael Müller entgegnete, dass nichts im Stein gemeißelt sei und man noch nichts explizit beschlossen hat. Der Bürgermeister sagte vor der Vertagung in die nicht öffentliche Sitzung, dass zunächst die Kosten auf den Tisch liegen müssen, bevor man was entscheidet.

Der Kostenmehrung von 8.200 Euro für die Sanierung der Glasmacher Heinz Straße in Kleintettau stimmte man einstimmig zu. Dort gab es wesentliche Verbesserung, bisher hat alles bei Starkregenereignissen Stand gehalten, sagte Peter Ebertsch. Keine Einwände hatte man zur Anhörung und dem Entwurf der vorbereitenden Untersuchungen zum Städteumbau aus der Nachbargemeinde Steinbach am Wald.

Willi Güntsch fragte noch nach dem Stand der Grüngutablagerung am Schuttplatz. Helmut Neubauer (FW/CSU/BfT) meinte, man sollte das gesamte Grüngut vor dem Landratsamt in Kronach abladen. 3. Bürgermeister Dietmar Schmidt (SPD) sagte, dass noch kein Beschluss im Landkreis gefasst wurde. Man sei auf einer Gleichbehandlung mit den anderen Gemeinden aus. Die Bürgermeister aus Nordhalben und Tettau hätten ein Veto eingelegt, beide sollten vor Beschlussfassung gehört werden. Bürgermeister Peter Ebertsch verwies auf die bisher gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Landkreis am Schuttplatz.

 

Nach der Information durch die Geschäftsleiterin Katharina Morgenthum stimmte der Gemeinderat einer Änderung der Satzung für Feuerwehreinsätze zu. Wie sie sagte, handelt es sich dabei um eine rechtliche Änderung die vom Bayerischen Gemeindetag empfohlen wurde.

Der bisherige Fraktionsvorsitzende Heiko Nebatz (SPD) informierte, dass der SPD Bürgermeisterkandidat Hubert Ruß ab sofort die SPD-Fraktion führen werde. Der Bürgermeister nahm dies zu Kenntnis und dankte Heiko Nebatz für die vorbildliche Zusammenarbeit.

3. Bürgermeister Dietmar Schmidt bat um kurzfristige Abhilfe bei verschiedenen Straßenschäden

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Kommentar

Manchmal könnte man meinen, wer am lautesten schreit ist im Recht. Bei der Gemeinderatssitzung in Tettau ging es am Montagabend wieder mal richtig rund und lautstark zu. Die Frage ist aber zunächst, was bewegt einen Gemeinderat dazu dem Bürgermeister, der zuvor allerdings das Wort Scheißdreck äußerte, als nicht mehr ganz sauberen Mann zu bezeichnen. Am Geschrei im Sitzungssaal kann auch die Hitze nicht der Grund für derartige Aussetzer sein. Gemeinderat Willi Güntsch kam nach mehrmaliger Aufforderung des Bürgermeisters Peter Ebertsch nach sich zu entschuldigen. Peter Ebertsch wiederum sah es als nicht notwendig an, sich bei Güntsch zu entschuldigen. Er fand es als seine Pflicht, den Bauhof den Rücken zu stärken, nachdem Güntsch die vom Bauhof durchgeführten Arbeiten als eine handwerkliche Schande bezeichnete. Er gebrachte auch das Wort makaber. Mehrere Gemeinderäte, über Parteigrenzen hinweg, versuchten wieder mal zu schlichten. Vielleicht wäre für beide ein Seminar über gutes Benehmen bei Knigge besser angebracht als ein Seminar über Haushaltsführung.

Tettau Friedhof

Der sanierte Friedhof sollte eigentlich positiv dargestellt werden. Stattdessen wurde er Anstoß einer gewaltigen Auseinandersetzung. Foto: Markt Tettau