Schlagzeilen:Die Kerwa steht am nächsten Wochenende in Nordhalben an
Nordhalben: Das Ziel, die Kirchweih in Nordhalben als traditionelles, gemeinsames, ausgelassenes Fest für Jung und Alt, in dem der Zusammenhalt untereinander gestärkt werden soll, verfolgen die Kerwamaala und Kerwabuum auch in diesem Jahr. Die 2015 gegründete Kerwagesellschaft hat 61 aktive und 26 Fördermitglieder. In jüngster Zeit kamen wieder drei neue junge Mitlieder hinzu, freute sich die Vorsitzende Julia Schnura. Sie meinte, dass man das Programm der letzten Jahre im Großen und Ganzen beibehalten will. Für die junge Generation war es wichtig, dass die Kirchweih in den Ort kommt und das für jedes Alter was geboten wird. Ziel ist es dass die Veranstaltungen nach jetzigem Vorgehen zur Tradition werden, man setzt deshalb auf einen groben Ablaufplan. Irgendwelche kleinere Verbesserungen wird es im Laufe der Zeit immer wieder geben, aber das Grundgerüst der Nordhalbener Kirchweih soll so bleiben, sagte die Vorsitzende. In diesem Jahr beginnt man bereits am Mittwoch mit dem künstlerischen und kulinarischen Auftakt. Um 19 Uhr steht die Vernissage „Kerwa young facese“ mit musikalischer Untermalung an. Am Donnerstag wird man um 18 Uhr von der Kirche zum Dreschhallenplatz, wo die offizielle Eröffnung stattfindet, marschieren. Anschließend gibt es im Gasthaus Wagner Livemusik mit „Bumsi & the Pimperboyz“. Am Freitag beginnt man bereits um 15 Uhr mit der Kerwarunde. Am Abend ist Scheunen-Party mit Barbetrieb beim Christoph angesagt. Einen Tag später, am Samstag beginnen bereits um 8 Uhr die Kirchweihständchen. Parallel dazu gibt es ab 9 Uhr einen musikalischen Weißwurstfrühschoppen beim „Bondi“. Zum Kerwa Heimspiel empfängt um 15 Uhr die SG Nordhalben die SG Kleintettau/Buchbach. Ab 20 Uhr spielen die „Ghostriders“ zum Kerwatanz der Generationen im „Haus des Gastes“. Höhepunkt wird am Sonntag um 10 Uhr der festliche Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Bartholomäus sein. Bereits um 9.45 Uhr trifft man sich zur Kirchenparade. Am Sonntagabend ist das „Kerwa-Wirtshaussingen des Frankenwaldvereins“ in der Klöppelschule angesagt. Der Kerwa Ausklang am Montag beginnt um 9 Uhr beim „Spündfleischfrühschoppen“ im Gasthaus Wagner. Zeitgleich wird die Musikkapelle ihren zweiten Teil der Kerwaständchen spielen. Am Nachmittag gibt es neben dem Vergnügungspark am Dreschhallenplatz auch wieder Kaffee- und Kuchen in „Haus des Gastes“. Ab 18 Uhr findet dann nach dem gemeinsamen Kerwaumzug der Ausklang im „Hotel zur Post“ statt. Die Nordhalbener Gaststätten laden mit diversen Kirchweihspeisen zum Genießen ein.
Zur langen Geschichte des Gotteshauses St. Bartholomäus Vor 300 Jahren musste man sich aufgrund des schlechten Zustands der Nordhalbener Pfarrkirche für ein neues Gotteshaus entscheiden. Bereits im Jahr 1690 zeigt der Vogt Wolf Beerschneider in einer Amtsbeschreibung den Bauzustand der beiden Nordhalbener Kirchen folgendermaßen auf: „…. ist die Pfarrkirche dem hl. Apostel Bartholomäi und die Kapelle der seligsten Jungfrau Maria dediziert (geweiht); letztere ist noch gut Bau und mit einer Orgel geziert, die Pfarrkirche aber baufällig“. Die Grundsteinlegung der ehemals barocken Kirche war am 4. Mai 1707, die Einweihung rund acht Jahre später am 25. Juli 1715. In dieser Zeit hatte die Nordhalbener Bürgervertretung ausdrücklich bestätigt, dass bei einem Kirchenbau die Pfarrei das Geld für die Handwerker und das Material gibt, die Bewohner der Marktgemeinde aber seit alters dabei Frondienste verrichten. Vor mehr als 150 Jahren wurde das Gotteshaus beim großen Brand von Nordhalben, bei dem die ganze Gemeinde bis auf wenige Häuser nieder brannte, zerstört. Sofort danach begann man mit dem Wiederaufbau, der Grundstein an der südwestlichen Ecke der Kirche trägt die Jahreszahl 1858 als Grundsteinlegung. Bereits in den 20er Jahren des vorhergehenden Jahrtausends war die Seelenzahl der katholischen Pfarrgemeinde größer geworden, so dass die Kirche längst zu klein war, um die Gläubigen zu fassen. Im Sommer an den Sonn- und Feiertagen war dies nur möglich, wenn die Türen offen blieben. Im Winter hingegen bei eisiger Kälte war dies unmöglich. In der schweren Zeit nach der Inflation setzte die ganze Pfarrgemeinde ihre Kräfte ein und erweiterte um 1928 das Gotteshaus. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Gotteshaus immer wieder der Zeit angepasst, so veranlasste der ehemalige Pfarrer Hans Martin in den Jahren 1987/88 die Umgestaltung des Chorraumes. Der alte Altar wurde mit der dunklen Marmorverkleidung des Chorraumes entfernt und an seine Stelle ein Wandtabernakel errichtet. Zur neuen Ausstattung zählen Altar, Ambo, Taufbecken und Osterleuchter sowie zwei Stelen für Evangeliar bzw. Öle und Ewiges Licht. Anfang dieses Jahrtausends wurde das Gotteshaus von Grund auf renoviert. Vor einigen Jahren konnte nach weiteren Umbau- und Sanierungsarbeitern die neue Rieger Orgel ihren Dienst aufnehmen, seitdem finden regelmäßig auch Orgelkonzerte statt. Vor zwölf Jahren erfolgte die Zusammenlegung der Gemeinden Nordhalben, Steinwiesen und Wallenfels zu einem „Pfarrverbund“, gleichzeitig nahm der jetzige Pfarrer Richard Reis seinen Dienst auf und Gemeindereferent Bernd Sorgenfrei kam nach Nordhalben. Auch die anderen im Besitz der Kirche befindlichen Gebäude müssen unterhalten werden. Zum 1. September diesen Jahres wurde der Seelsorgebereich Frankenwald mit 28 Gemeinden errichtet. Dem neuen Seelsorgebereich wurde von der Erzdiözese Bamberg für das kommende Jahr ein Budget von 367.700 Euro zur Verfügung gestellt. Davon werden zunächst die Mitarbeite bezahlt. Die verbleibende Summe wird nach einen bestimmten Schlüssel an die einzelnen Kirchenstiftungen gezahlt. Leitender Pfarrer ist nunmehr Detlef Pötzl. mw Die beiden „Macherinnen“ der Nordhalbener Kerwa Julia Schnura (links) und Aileen-Vic Hönisch freuen sich schon auf das bunte Treiben. Foto: Michael Wunder Die Besucher der Nordhalber Kirchweih können sich am Sonntag nach dem Gottesdienst wieder auf einen Tanz der „Kerwamaala & Kerwabuum“ freuen. Foto: Archiv Michael Wunder |