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Ohne genügend Wasser ist das Flößen nicht planbar

Wallenfels: Die Stadt Wallenfels will beim Flößen neue Wege gehen. In der Stadtratssitzung gab es neben den Rückblicken auch Überlegungen in die Zukunft.

Die zuständige Mitarbeiterin Ines Simon-Graf ging in ihrer Präsentation auf die sieben durchgeführten Floßfahrten ein. Von 6.000 gebuchten Teilnehmern konnten nur 2191 Gäste das Flößen wahrnehmen. Die abgesagten Teilnehmer zeigten größtenteils Verständnis für die Absagen wegen des fehlenden Wassers. Durch die Unsicherheit springen vorwiegend große Gruppen ab, die Tendenz geht zu kleineren Gruppen und Einzelreisen, sagte Ines Simon-Graf. Sie bedauerte, dass durch den Wassermangel die Planungssicherheit fehlt. Es wurde versucht Alternativen anzubieten, die teilweise auch wahrgenommen wurden. Im kommenden Jahr will man die Aufenthaltsdauer der Besucher steigern. Das Programm soll Zielgruppenspezifischer aufgebaut werden. Für das kommende Jahr liegen bereits wieder Anmeldungen vor. Sandra Heinz zeigte den Stadträten die Geschehnisse im Bereich des Tourismus im Oberen Rodachtal auf. Obwohl die genauen Zahlen noch nicht vorliegen, rechnet man mit einer Steigerung der Gäste. Ausschlaggebender Punkt hierfür sei das Hotel in Steinwiesen, welches wieder guten Zulauf hat. Völlig geändert hat sich das Buchungsverhalten der Gäste, über herkömmliche Kataloge melden sich die wenigsten Gäste, die meisten Anmeldungen gehen Online ein, so Sandra Heinz. Künftig müsse bei einigen Vermietern die Qualität der Zimmer erhöht werden. Die Führungen „WaldErlebnis“ werden vorwiegend von einheimischen Bürgern angenommen, der Anteil der Urlauber sei überschaubar.

Für 2020 will man das Angebot, speziell der geführten Wanderungen, weiter entwickeln und ausbauen. Bürgermeister Jens Korn (CSU) bedauerte, dass man in diesem Jahr wieder viele Floßfahrten absagen musste. Man sei in der Überlegung zumindest einen Teil des Wassers aus alten Floßteichen zu reaktivieren. Um kurzfristige Lösungen anzubieten müssten viele unter einen „Hut“ gebracht werden und man will deshalb unter der Leitung des Landrats Klaus Löffler (CSU) einen „runden Tisch“ einberufen. Man sieht, dass es wichtig war zwei Profis einzustellen die eine überzeugende Basisarbeit leisten, sagte der Bürgermeister.

Im Schelldurchlauf ging der Bürgermeister zusammen mit Geschäftsführer Frank Jakob auf die laufenden Projekte ein. Das Fremdwasser im Kanal soll reduziert werden, wofür die Ausschreibungen der Planungen laufen. Das Nebengebäude des Schulhauses in Wolfersgrün wird noch in diesem Jahr zurückgebaut. Für das Gebäude am Marktplatz 4 soll eine Musterfassade angebracht werden. Das benötigte Gerüst steht bereits, bei der Lieferung des Materials gab es Verzögerungen, weshalb es sich noch etwas verschiebt, sagte der Bürgermeister. Für den Abriss des Gebäudes für das neue Feuerwehrhaus in Wallenfels wurden entsprechende Vorarbeiten gemacht. Entgegen der ursprünglichen Planung wird auf eine Außentür bei der Sanierung der Turnhalle verzichtet. Bewegung gibt es auch bei der Neugestaltung des Freiplatzes neben der Schützenstraße 7. Bei der Kellerstraße 12 wurde der Förderantrag der Regierung vorgelegt, man wartet auf einen Bescheid über den vorzeitigen Baubeginn. Die Planungen der Straßensanierung in Geußer sind fertig, diese liegen mittlerweile der Regierung vor.

Es sollen im Stadtgebiet, wo es keinen Mobilfunkempfang gibt diese Stellen erschlossen werden, informierte der Bürgermeister. Die offizielle Karte zeigte dabei kleine Flächen in der Wellesmühle und neben der Köstenschmölz. Der größte nicht erschlossene Bereich sei in Geußer. Die Telekom würde einen Sendemast zwischen Wellesberg und Wolfersgrün aufstellen und damit aber nur die Wellesmühle abdecken. Man sollte sich die weitere Vorgehensweise genau überlegen und nochmals Kontakt mit der Regierung aufnehmen, war die Meinung des Stadtrates, der die Problematik zur Kenntnis nahm.

Geschäftsleiter Frank Jakob gab die Jahresrechnung 2018 bekannt. Er informierte, dass die Zuführung zum Vermögenshaushalt um rund 50.000 Euro günstiger ausfiel als vorgesehen. Der Finanzausschuss wird sich demnächst mit der Prüfung befassen. Im Zuge der interkommunalen Zusammenarbeit wurde eine Zweckvereinbarung mit dem Landkreis abgeschlossen. Der Landkreis teilt sich mit den Gemeinden einen Datenschutzbeauftragten und einen ID- Sicherheitsbeauftragten. Die finanzielle Beteiligung für die Stadt Wallenfels beträgt rund 4.000 Euro pro Jahr. Die Vereinbarung fand das einstimmige Votum des Stadtrates. Der Stadtrat forderte vor gewisser Zeit von der Verwaltung eine Baulandentwicklung im Stadtbereich aufzuzeichnen. Insgesamt gibt es 36.000 Quadratmeter bebaubare Flächen. Man will eine größere Fläche kaufen und Bauland vermitteln, sagte der Bürgermeister.

Floßfahrt

Die Stadt Wallenfels und seine Geschäfte mussten im vergangenen Jahr aufgrund der Trockenheit wieder auf zahlreiche Floßfahrten verzichten, was zu finanziellen Verlusten führte. Foto: Archiv Michael Wunder