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Upcycling für das Klöppelmuseum

Nordhalben: Das einzigartige Klöppelmuseum in Nordhalben soll in diesem Jahr renoviert und auf den neusten Stand gebracht werden.

Die Museumsleiterin Johanna Duchnik arbeitet dafür eng mit der Landesstelle für Nichtstaatliche Museen zusammen. Ein erster Schritt ist dabei die Findung eines Gestaltungsbüros mit dem gemeinsam ein Konzept erarbeitet wird. Die 1986 als Angliederung an die ehemalige Klöppelschule eröffnete Ausstellung der internationalen Spitzensammlung bildet das Handwerk aus verschiedenen Blickwinkeln ab. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der historischen Bedeutung des Klöppelns und der Spitze. Das Kunsthandwerk ist nicht nur regional und örtlich von großer Wichtigkeit, sondern in ganz Europa und sogar über seine Grenzen hinaus. Damit bildet das Klöppelmuseum mit seiner umfassenden, internationalen Sammlung ein Alleinstellungsmerkmal für den Ort. Schon drei Jahre nach Eröffnung der Dauerausstellung wurde die Sammlung mit dem European Museum oft the Year Award ausgezeichnet. All dem soll jetzt neues Leben eingehaucht werden. Mit verschiedenen sogenannten Upcycling Maßnahmen soll die Ausstellungsgestaltung renoviert werden. Die Ausstellungsmöbel sind hoher Qualität, daher fiel die Entscheidung diese bei zu behalten, auch aufgrund des begrenzten Budgets, nicht schwer. Auch die Museumstexte werden auf den aktuellen Stand gebracht. Dabei ist es der Museumsleiterin Johanna Duchnik wichtig Museumsbesucher und Besucherinnen dort abzuholen wo sie stehen. Das heißt ihr Ziel ist es sich dem Thema Klöppeln von möglichst vielfältigen Seiten zu nähern. Dabei soll auch weiterhin Nationalsozialismus oder Kolonialismus Aufmerksamkeit finden. Im Rahmen der Gestaltungsmaßnahmen werden auch verschiedene Schritte in die Moderne ergriffen. Einmal soll ein Audioguide erstellt werden, mit dem Besucher eigenständig die Ausstellung erkunden können. Auch Kinder werden nicht außer Acht gelassen. Zur besseren Sichtbarkeit und aus energetischen wird auch die veraltete Lichttechnik erneuert. Dabei muss auf die Lichtempfindlichkeit der Textilien Rücksicht genommen werden.

Im Jahre 2004 richtete der Arbeitskreis Heimatpflege ein Orts- und Grenzmuseum in den ehemaligen Wohnräumen der Klöppelschulleitung ein. Dieses ist gerade aus Feuerschutzgründen nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. In die aktuelle Maßnahme soll auch der Umzug des Orts- und Grenzmuseums in die Räumlichkeiten integriert werden. Aber nicht nur die Ausstellung wird erneuert. Das Depot des Museums befindet sich im Augenblick auf dem Dachboden in einem prekären Zustand. Daher werden die Spitzen, die gelagert werden, nun in das Untergeschoss des Museumsbaus einziehen. Die ehemaligen Räumlichkeiten des „Haus des Gastes“ werden zu einem Museumsdepot umfunktioniert. Zusätzlich läuft zurzeit eine Bewerbung bei der bayrischen Anstalt Bavarikon. Mit deren Hilfe sollen alle Spitzen inventarisiert und in Bavarikons Online Datenbank eingeführt werden. So können Menschen aus der ganzen Welt Freude an den Spitzen Nordhalbens finden oder auch an diesen forschen. Dem Museum stehen für diese Maßnahme 200.000 Euro zur Verfügung. Für den zusätzlichen Eigenanteil, den die Gemeinde aufbringen muss wird auf die Restmittel des Klöppelschulfördervereins zurückgegriffen. Damit kommt dieses Geld dem Klöppelmuseum zu Gute. Aktuell ist das Thema im Museum in Nostalgie zu schwelgen. Derzeit zeigt das Museum eine Projektschau mit diesem Thema. In Zusammenarbeit mit der Ethnologie der Universität Bamberg thematisiert die Ausstellung Zeitzeugen, die über ihre Erfahrungen mit dem Klöppelmuseum erzählen. Der Titel passt dazu: „Miterlebt – Geschichten rund ums Klöppelmuseum“. Eröffnet wurde die Projektschau dann mit etwas ganz Besonderem. Eine 70er Jahre Party vermittelt die nostalgischen Gefühle, die die Besucher ergriffen. Mit kurzen Geschichten aus Erzählungen der 70er Jahre wartete Dieter Schultes auf. Er spannte dabei den Bogen vom Wetter über das Auto und die Technik bis hin zu Ausflügen der vergangenen Generation. Ein weiteres Highlight der Party war die Vorführung des neuen Museumsfilms. Caro Matzko spricht den lila Schmetterling, der von Elias Hauck animiert und künstlerisch begleitet wird. Der geklöppelte Schmetterling ist der Gewinner des Wettbewerbes, der im letzten Jahr lief, und wurde von Cornelia Elterich aus Neuendettelsau geklöppelt. Man freut sich deshalb ein letztes Mal mit dem Museum in Nostalgie zu schwelgen, bevor die Renovierung das Museum verwandelt.

2023 - Museum (09.04.23)

Die Ausgestaltung des Nordhalbener Klöppelmuseums soll weitgehend erhalten bleiben. Foto: Michael Wunder