Kronach: Zehn Musikstücke und drei Zugaben hatte das Luftwaffenmusikkorps Erfurt zu seinem Auftritt im ausverkauften Kreiskulturraum mitgebacht. Das längste Stück war dabei die „Jazz suite no 2“ mit sechs abwechslungsreichen Sätzen und das kürzeste der „Stratosphären-Marsch“ von Harry Theis mit gerade mal etwas über zwei Minuten Spielzeit. Bei der „Jazz suite no 2“ von Dmitri Schostakowitsch aus dem Jahr 1938 steigerte man sich von Satz zu Satz bis zum schwungvollen Finale. Es wurde ein musikalischer Genuss der Extraklasse mit großartigen Beifallsstürmen im Kreiskulturraum geboten. Im zweiten Jahr in Folge gastierte das Luftwaffenmusikkorps Erfurt in der Kreisstadt. Neben den begeisterten Zuhörern ist der Musikverein Steinwiesen der Gewinner, denn der Erlös kommt dessen Jugendarbeit zu Gute. Viele der Gäste kennen die exzellenten Musikdarbietungen auch von den Auftritten beim Schützenfest. Aufgabe der professionellen Musiker ist es neben Truppenzeremonien auch örtliche Auftritte und Benefizkonzerte durchzuführen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Musikvereins Steinwiesen Frank Hauck ging es gleich zügig mit „Jubelklänge“ von Ernst Uebel los. Dies war nicht nur den aus Klingenthal im Vogtland stammenden Komponisten gewidmet, sondern sollte auch an das zehnjährige Bestehen des Luftwaffenmusikkorps in seiner jetzigen Form erinnern. Die weltberühmte Ouvertüre „Banditenstreiche“ mit den hohen Blechbläsern hatte die Erfurter auch bei ihren Auftritt in der Wiener Operette im Jahr 2020 auf dem Programm. Ein sehr gelungener und facettenreicher Konzertmarsch, der das Lebensgefühl und die Atmosphäre der Toskana widerspiegelt. Vom Thüringer Ferdinand Hartung, der später in englischen Diensten und auf der Insel Barbados unterwegs war, stammte der Victoria-Marsch. Er war der damaligen Queen gewidmet. Wie im Flug war der erste Teil des von Oberstleutnant Tobias Wunderle dirigierten Konzerts vergangen. Mit dem „Luftwaffenmarsch“, auch als „Marsch der Luftflotte“ bekannt, der dem Luftfahrtpionier Ferdinand Graf von Zeppelin gewidmet ist, schickte man das Publikum in die Pause. Ein weiterer Hochgenuss war im zweiten Teil die „Second Suite for Band“ von Alfred Reed in vier Sätzen. Jeder Satz war dabei ein Land gewidmet, wobei es mit einem Tanz in Kuba begann, zu einen langsamen Tango nach Brasilien und ein flottes Trinklied nach Argentinien führte. Im vierten Satz ertönte ein „Paso Doble“ ein Marsch und Tanz aus Mexiko. Es werden die beiden Grundrhythmen zu einem 5/4 Takt zusammengeführt, in einem brillanten Marsch zur Stierkampfarena. Das rauschende Fest endet mit einer typischen Melodielinie, die nochmals Tanz und Marsch vereint. Den vier größten Titeln von „King of Rock & Roll“ Elvis Presley folge zum Abschluss des offiziellen Teils der Fliegermarsch von Hermann Dostal. Die Verantwortlichen um Frank Hauck und den Bezirksvorsitzenden des Nordbayerischen Musikbundes Thomas Kolb gratulierten zum Ende des aus Märschen und Musical-Melodien bestehenden Spitzenkonzerts dem Dirigenten Oberstleutnant Tobias Wunderle zum 40. Geburtstag. Nach zwei Zugaben und der gemeinsamen Nationalhymne wurden die Musiker mit stehenden Ovationen verabschiedet.

Mit dem Konzert im Kreiskulturraum unterstützt das Luftwaffenmusikkorps die Jugendarbeit des Musikvereins Steinwiesen. Foto: Michael Wunder