Kronach: Auf das vielfältige Schaffen, die Begeisterung und die hohe Qualität der regionalen Kunstszene weißt die Jahresausstellung des Kronacher Kunstvereins (KKV) hin. 44 Kunstschaffende habe heuer mit Arbeiten aus den unterschiedlichsten Genres wie Malerei, Zeichnungen, Bildhauerei, Installationen, Film, Lichtkunst sowie digitalen Formen teilgenommen. Darüber hinaus fand eine kleine Sonderausstellung der Kronacher Künstlerin Birgit Heckhausen statt. Sie hat ihren Blick auf die Welt in den schönsten und gleichsam zartesten Aquarellfarben festgehalten. Wie die Vorsitzende des Vereins Sabine Raithel bei der Begrüßung sagte, passen die zarten Kompositionen, die verlockenden Blüten- und sonnigen Landschaftsporträts wunderbar zum diesjährigen Thema der Jahresausstellung „Fragilität“. Auf die Bedeutung des Themas wies schließlich Karin Elsel, welche in die Jahresausstellung einführte, hin. Sie informierte, dass „Fragilität“ aus dem lateinischen kommt und so viel wie zerbrechlich oder brüchig bedeutet. Die KI gibt zu den Begriffen Fragilität und Kunst wieder, dass sie die Verletzlichkeit des Menschen, die Vergänglichkeit von Existenz oder auch die ästhetische Qualität von Zartheit und Brüchigkeit aufgreift. Künstler nutzen diese Konzepte, um ihre Wahrnehmung zu irritieren, Kritik zu üben oder die Spannung zwischen Stärke und Schwäche zu thematisieren. Die Fragilität kann dabei sowohl eine materielle Eigenschaft sein als auch eine metaphorische, die zu neuen Denkweisen und Handlungsoptionen anregt. Deshalb haben wohl auch die Künstler diese Denkweisen angewandt, denn die Jahresausstellung spiegelt die programmatische Ausrichtung wider, bei der einerseits die Schönheit und andererseits die Verwundbarkeit gezeigt wird. Ob in Farbe oder Schwarz-Weiß, die Künstler legen die Strukturen und Muster, die Oberflächen, die enorme Kraft, aber auch die Zerbrechlichkeit der Erde frei. Die Ausstellung des KKV erzählt aber nicht nur von Krisen, sondern öffnet Räume für neue Betrachtungserfahrungen jenseits der Katastrophe, indem sie von Ästhetik und Einzigartigkeit in der Welt berichtet. Darüber hinaus wurde ein kleiner Ausschnitt des Lebenswerks der ehemaligen Hautärztin Birgit Heckhausen mit Blumenaquarellen und Landschaftsmalerei ausgestellt. Nach Ende ihrer Berufstätigkeit vor rund 20 Jahren widmete sich Birgit Heckhausen ganz intensiv ihren Hobby, der Malerei, sie besuchte Malgruppen und beteiligte sich an Malreisen und Ausstellungen im In- und Ausland. Ehemann Hubert Heckhausen sah es als eine Ehre an, die Stücke zur Verfügung zu stellen, auch wenn derzeit die Wände in der heimischen Wohnung kahl sind. Bürgermeisterin Angela Hofmann lobte die Nachwuchsarbeit und den Austausch unter gleichgesinnten. Der weitere Stellvertreter des Landrats Hans Pietz meinte, dass er teilweise unsicher sei die Kunst zu verstehen, schließlich gelte es auch Sicht des Betrachters dies immer richtig zu verstehen. Die Ausstellungseröffnung wurde durch Annastasiia Makasova von der Berufsfachschule für Musik am Klavier gekonnt mitgestaltet.

Die ehemaligen Kronacher Hautärztin Birgit Heckhausen (3 v.l.) bereichert die Jahresausstellung des KKV mit einer Sonderausstellung. Mit im Bild (v.l.) Karin Elsel, Bürgermeisterin Angela Hofmann, Hubert Heckhausen, Willi Karl und Vorsitzende Sabine Raithel. Foto: Michael Wunder