Nordhalben: Gegen das geplante Beitragssatzsicherungsgesetz zur Entlastung der gesetzlichen Krankenkassen, das Apotheken und Pharmagroßhandel mit über einer Milliarde Euro belastet, protestierten heute den ganzen Tag bundesweit die Apotheken. Auch im Landkreis Kronach wurden bei einem Großteil der Apotheken die Schaufenster verhüllt, um auf die dramatischen Folgen des Vorschaltgesetzes, das noch in dieser Woche beschlossen und bereits am 1. Januar in Kraft treten soll, hinzuweisen. Der Deutsche Apothekerverband rechnet, durch die geplante Entscheidung mit der Kanzlermehrheit, mit einer Reduzierung der Erträge bis zu 50 Prozent und 500 Millionen Steuerausfällen. Der Deutsche Apothekenverband geht zudem davon aus, dass durchschnittlich pro Apotheke ein Arbeitsplatz, was einen Gesamtverlust von 20 000 Stellen entspricht, abgebaut werden muss. Nicht auszuschließen ist auch die Schließung von Apotheken, was wiederum die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung massiv beeinträchtigt. Apotheker Alois Dittrich aus Nordhalben sieht nicht zuletzt wegen des geplanten Zwangsrabattes die Arzneimittelversorgung äußerst gefährdet. Er wies darauf hin, dass Apotheken nicht wie Drogerien zu führen sind, zumal die Gesundheit und Versorgung der Patienten betroffen sei. Er sagte, dass man nach der Ablehnung im Bundesrat die Abgeordneten des Deutschen Bundestages nochmals "wachrütteln" will, ohne die Versorgung der Patienten zu beeinträchtigen. Wer diesem Gesetz zustimmt, so Dittrich, muss sich im klaren sein, dass dadurch unabhängige Apotheken zerstört werden. (mw)

Wie bei der Stausee- Apotheke in Nordhalben (unser Bild) wurden gestern bei einem Großteil der Apotheken im Landkreis die Schaufenster verhüllt. Mit dieser Aktion will man auf die Verschlechterung der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung hinweisen. Foto: Michael Wunder