Nordhalben: Eine Persönlichkeit sonders gleichen verlor der Markt Nordhalben durch den Tod von Max Müller am vergangenen Mittwoch. Mit über 93 Jahren gehörte er zu einem der ältesten Bürger der Marktgemeinde, der sich über viele Jahre um die Allgemeinheit verdient gemacht hat und großes ehrenamtliches Engagement auf verschiedenen Ebenen zeigte. Bis ins hohe Alter war Max Müller geistig und gesundheitlich fit und beteiligte sich am örtlichen Leben. Der "Blitzers- Max" wie er in Nordhalben genannt wurde fand bis vor kurzem an seinen Spaziergängen Gefallen. Vor wenigen Wochen erlitt er einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte und jetzt verstarb.
Max Müller wurde als erstes von sieben Kindern in Nordhalben geboren und ist dort unter schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Sein gesamtes Arbeitsleben verbrachte er in der Schiefertafelfabrik Pensel in Nordhalben. Nach der Schulzeit blieb er seiner Firma, unterbrochen nur durch den Kriegsdienst und die Gefangenschaft, bis zu seinem Ruhestand über 50 Jahre treu.
Seine politische Karriere begann vor fast 40 Jahren mit dem Eintritt in die Soziale Partei Deutschland. Im Jahre 1966 wählten ihn seine Mitbürger in den Gemeinderat der Marktgemeinde Nordhalben, dem er ununterbrochen bis 1990, also 24 Jahre angehörte. Als ältestes Ratsmitglied vertrat er auch die beiden Bürgermeister bei deren Abwesenheit. Große Aufbauarbeit leistete er beim Abwasserzweckverband Ölsnitz/Rodachtal, dem er als Verbandsrat bis zu seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat im Jahre 1990 zur Verfügung stand.
Er, der bescheidene und stets korrekte Kommunalpolitiker war stets um einen fairen Umgang mit seinen Kollegen bemüht. Aufgrund seiner außerordentlichen Verdienste um die Marktgemeinde Nordhalben wurde er nach seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat mit der Bürgermedaille des Marktes in Silber und der Kommunalen Ehrenmedaille ausgezeichnet. Zu seinem 90. Geburtstag vor mehr als drei Jahren erhielt er aufgrund seiner zahlreichen Verdienste die Bürgernadel in Gold. Auch für die Ortsgemeinschaft hat er sehr engagiert gearbeitet. "Sage und Schreibe" 80 Jahre gehört er der Gewerkschaft an. Fast 50 Jahre war er Mitglied im Bürgerverein, war dort über Jahrzehnte zweiter Vorsitzender und führte den Verein in einer Übergangszeit als kommissarischer Vorsitzender. Aufgrund seiner hochgeschätzten Verdienste um den Bürgerverein wurde er bereits vor Jahren zu dessen Ehrenvorsitzenden ernannt. Die Gemeinde Nordhalben trauert um einen der größten Pioniere der Nachkriegsgeschichte. mw
Max Müller, der die Geschichte der Marktgemeinde Nordhalben mitgestaltete, verstarb im Alter von 93 Jahren. Foto: Michael Wunder