Nordhalben: Die diesjährige Kirchweih ist vom 02. bis 07. Oktober (am Wochenende nach Michael) recht spät. Wie in den letzten Jahren zeigten sich für die Durchführung die „Kerwamaala und Kerwabuum“ verantwortlich. Im Mittelpunkt des bunten Treibens wird die Weihe und lange Geschichte des Gotteshauses St. Bartholomäus stehen. Der schlechte Zustand der Nordhalbener Pfarrkirche machte vor über 300 Jahren den Neubau der Nordhalbener Pfarrkirche notwendig. Bereits im Jahr 1690 zeigt der Vogt Wolf Beerschneider in einer Amtsbeschreibung den Bauzustand der beiden Nordhalbener Kirchen folgendermaßen auf: „…. ist die Pfarrkirche dem hl. Apostel Bartholomäi und die Kapelle der seligsten Jungfrau Maria dediziert (geweiht); letztere ist noch gut Bau und mit einer Orgel geziert, die Pfarrkirche aber baufällig“. Die Grundsteinlegung der ehemals barocken Kirche war am 4. Mai 1707, die Einweihung rund acht Jahre später am 25. Juli 1715. In dieser Zeit hatte die Nordhalbener Bürgervertretung ausdrücklich bestätigt, dass bei einem Kirchenbau die Pfarrei das Geld für die Handwerker und das Material gibt, die Bewohner der Marktgemeinde aber seit alters dabei Frondienste verrichten. Vor fast 170 Jahren wurde das Gotteshaus beim großen Brand von Nordhalben, bei dem die ganze Gemeinde bis auf wenige Häuser niederbrannte, zerstört. Sofort danach begann man mit dem Wiederaufbau, der Grundstein an der südwestlichen Ecke der Kirche trägt die Jahreszahl 1858 als Grundsteinlegung. Bereits in den 20er Jahren des vorhergehenden Jahrtausends war die Seelenzahl der katholischen Pfarrgemeinde größer geworden, so dass die Kirche längst zu klein war, um die Gläubigen zu fassen. Im Sommer an den Sonn- und Feiertagen war dies nur möglich, wenn die Türen offenblieben. Im Winter hingegen bei eisiger Kälte war dies unmöglich. In der schweren Zeit nach der Inflation setzte die ganze Pfarrgemeinde ihre Kräfte ein und erweiterte um 1928 das Gotteshaus. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Gotteshaus immer wieder der Zeit angepasst, so veranlasste der heuer verstorbene Pfarrer Hans Martin in den Jahren 1987/88 die Umgestaltung des Chorraumes. Der alte Altar wurde mit der dunklen Marmorverkleidung des Chorraumes entfernt und an seine Stelle ein Wandtabernakel errichtet. Zur neuen Ausstattung zählen Altar, Ambo, Taufbecken und Osterleuchter sowie zwei Stelen für Evangeliar bzw. Öle und Ewiges Licht. Anfang dieses Jahrtausends wurde das Gotteshaus von Grund auf renoviert. Vor einigen Jahren konnte nach weiteren Umbau- und Sanierungsarbeitern die neue Rieger Orgel ihren Dienst aufnehmen, seitdem finden regelmäßig auch Orgelkonzerte statt. Vor einigen Jahren erfolgte die Zusammenlegung der Gemeinden Nordhalben, Steinwiesen und Wallenfels zu einem „Pfarrverbund“, gleichzeitig nahm der jetzige Pfarrer Richard Reis seinen Dienst auf. Auch die anderen im Besitz der Kirche befindlichen Gebäude müssen unterhalten werden. Während das ehemalige Pfarrhaus verkauft wurde, findet derzeit eine Sanierung des Jugendheims statt. Dort ist im Erdgeschoss seit einiger Zeit auch die örtliche Kirchenverwaltung untergebracht. Zum 1. September 2019 wurde der Seelsorgebereich Frankenwald mit 28 Gemeinden errichtet. Leitender Pfarrer ist nunmehr Detlef Pötzl.
Der Festablauf:
Die Kerwagesellschaft um Vorsitzenden Lukas Stumpf zeigt sich auch heuer für den Festverlauf verantwortlich. Das Kerwaprogramm ist wieder an den Vorjahren angelehnt. Der Auftakt ist am Donnerstag um 18 Uhr, dabei zieht man unter den Klängen des örtlichen Spielmannszugs von der Kirche zum Dreschhallenplatz. Anschließend findet die offizielle Eröffnung statt. Am Lindenplatz gibt es gegrilltes. Ab 19.30 Uhr gibt es Live Musik im Gasthaus Wagner mit „Puf“. Am Freitag stehen zwei Fußballspiele an, bereits um 16 Uhr geht die erste Mannschaft gegen SG Fischbach/Seibelsdorf/Höfler ins Rennen. Um 18.30 Uhr hat die Altligamannschaft – wie im Vorjahr – dem FC Stockheim zu Gast. Die Hüttengaudi an der Skihütte Fichtera mit Musik aus der Dose beginnt um 20 Uhr. Der Samstag beginnt bereits um 8 Uhr mit den Kerwa-Ständchen durch die Musikkapelle. Ständchen mit Begleitung von „Salomon“ sind um13.30 am Nordwaldmarkt, um 14.45 Uhr am Dreschhallenplatz und um 16 Uhr am Nordwald Space vorgesehen. Um 17 Uhr empfangen dann die Basketballer des ATSV den TSV Staffelstein. Der FCN-Fanclub lädt ab 20 Uhr zum Kirchweihtanz mit der Live Band „Trio Friends“ in die Fliegerhalle ein. Am Sonntag treffen sich die Vereine und Abordnungen um 9.45 Uhr am Lindenplatz zur Kirchenparade. Im Anschluss findet der Festgottesdienst mit Pfarrer Richard Reis statt. Mit einem gemeinsamen Tanz der „Kerwamaala und Kerwabuum“ am Lindenplatz schicken Sie die Besucher zum Mittagessen in die örtlichen Gaststätten. Am Nachmittag ist dann nochmals Fußball angesagt. Um 13.45 Uhr tritt die zweite Mannschaft gegen SG Mitwitz II/ Schneckenlohe II an. Um 16 Uhr spielt die erste Mannschaft gegen die SG Gehülz. Gleichzeitig wird an der Fliegerhalle Kaffee und Kuchen angeboten. Auch für die Kinder wird es dort ein Rahmenprogramm u.a. mit Kinderschminken geben. Ab 18.30 Uhr findet, ebenfalls in der Fliegerhalle, das Kerwa-Wirtshaussingen mit dem Frankenwaldverein statt. Am Montag beginnt man mit einen „Spündfleischfrühschoppen“ im Gasthaus Wagner und setzt dann die „Kerwa-Ständchen“ fort. Mit dem Umzug vom Dreschhallenplatz zum Kriegerdenkmal beendet man um 18 Uhr offiziell die Kerwa. Im Anschluss ist ein gemeinsamer Ausklang.

Der Festgottesdienst ist in der Pfarrkirche St. Bartholomäus. Foto: Michael Wunder

Die „Kerwamaala und Kerwabuum“ sind wieder die Initiatoren: Foto: Michael Wunder

Das Jugendheim wird derzeit von der Kirche generalsaniert. Dort ist im Untergeschoss auch die örtliche Kirchenverwaltung untergebracht. Foto: Michael Wunder