Nordhalben: Seit Montagmorgen stehen nicht nur beim BMW – Konzern in München und Regensburg die Bänder still, sondern auch andere Zulieferer, u.a. ist die Firma Findlay aus Nordhalben betroffen. Wegen des Streiks beim Getriebezulieferer ZF in Brandenburg an der Havel wurde die Produktion der
3-er Reihe gestoppt. Wie Findlay Werkleiter Ernst Mohler unserer Zeitung auf Nachfrage mitteilte, sei man am Freitag kurzfristig vom Produktionsstopp bei BMW informiert worden. Findlay liefert für die 3-er Reihe die Türinneverkleidungen und musste deshalb zwangsläufig die Maschinen und Fertigungsstraßen außer Kraft setzen. "Auch wenn wir nur indirekt betroffen sind, denn unsere Zulieferer sind derzeit noch in der Lage Material zu liefern, kann nicht produziert werden, wenn kein Absatz vorhanden ist", erklärte Mohler. Aufgrund der breiten Produktpalette und einer weitreichenden Planung kann jedoch einiges aufgefangen werden, so der Werkleiter. Ein Großteil der 60 betroffenen Mitarbeiter wird auch Überstunden abbauen und Urlaub machen müssen, damit man zumindest zehn Arbeitstage "abfedern" kann. Die Werkleitung ist, wie auch der Betriebsrat, der Hoffnung, dass man spätestens dann wieder mit der vollen Belegschaft von derzeit über 280 Mitarbeitern die Anlagen fahren kann. Es werde alles versucht um Kurzarbeit zu vermeiden, so Mohler in einem Gespräch. Die Anlaufphase werde dann ein logistisches Problem bis wieder alles im normalen Produktionsrhythmus verläuft, prognostizierte der Werkleiter. Allein die derzeit stillgelegte Fertigungsstraße für den 3-er BMW bringt Findlay über 70 000 Euro Umsatzeinbußen pro Tag. Schlimm und nicht auszurechnen wäre es, wenn auch die Produktion der neuen 5-er Reihe eingestellt werden müsste. Auch von Audi habe man ein Fax vorliegen, wonach die ganze Woche keine Teile aus dem Werk Nordhalben benötigt werden. Dieser Ausfall sei jedoch nach Mohlers Worten unwesentlich. (mw)

Gähnende Leere in der hochmodernen Fertigungsstraße bei Findlay in Nordhalben. Wo sonst pro Tag für 1400 BMW Teile gefertigt werden, steht die Produktion derzeit still. Foto: Michael Wunder