Tschirn: Mit einem Paukenschlag, der eher mit einen Trommelstreichen zu vergleichen war, begann die Sitzung des Gemeinderates Tschirn am Dienstag. In lediglich zwei Sätzen gab der 2. Bürgermeister Markus Stauch bekannt, dass er nicht mit Mitglied der CSU-Fraktion sei. Bis zum Ende der Wahlperiode im kommenden Jahr werde er als fraktionsloses Mitglied dem Gemeinderat angehören. Er nannte weder Gründe, noch gab es irgendwelche Nachfragen.
Auf Antrag der Alternative für Tschirn wurde beschlossen die nicht erfassten Wasserverbräuche wie im Friedhof, im Feuerwehrhaus und im Sportheim künftig mit Messeinrichtungen zu versehen. Wenn entsprechende Zahlen vorliegen, sollte über das weitere Vorgehen des Abrechnungsverfahrens entschieden werden. Michael Hader meinte als Vertreter der Antragssteller, dass es sich die Gemeinde einfach nicht erlauben kann, die Differenz von 15.000 Kubikmeter Wasser im Jahr auf die Beitragszahler umzulegen. Sinn des Antrags sei es, alle gleich zu behandeln. Bürgermeister Peter Klinger (CSU) verwies darauf, dass in der Summe auch die Rohrbrüche und das verbrauchte Wasser der Feuerwehr zu finden sei. Nachdem auch der Verbrach in der Sakristei der Kirche angesprochen wurde, meinte Gemeinderat Georg Barnickel (CSU), dass die „Brühe nicht teurer als die Fische“ sein dürfen. Dort werde nur wenig Wasser verbraucht und der Einbau einer Messvorrichtung sei ziemlich aufwändig. Er warnte davor einen Schildbürgerstreich zu intensivieren. Etwas anders dürfte es beim örtlichen Brunnen neben dem Feuerwehrhaus aussehen, dort gingen nach Aussage des Bauhofvorarbeiters Simon Schnappauf im Jahr rund 450 Kubikmeter in den Kanal. Gemeinderat Klaus Daum (Alternative für Tschirn) hat nach eigenen Angaben dieses Problem schon länger bemängelt und bat dem Bauhof sich für eine ordentliche Lösung einzusetzen.
Was Baumfällungen im Ort betrifft, so scheint es, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt habe. Nachdem es in den Vorjahren im Nachgang immer wieder Diskussionen bei derartigen Aktionen (wir berichteten) gab, bezog man diesmal den Gemeinderat von Beginn an mit ein. Simon Schnappauf meinte, dass eine Kastanie in der Lehestener Straße sowie ein Baum an der Kirche rauszunehmen seien. Während die Kastanie stark geschädigt sei, habe man an der Kirche immer einen großen Aufwand mit dem Rückschnitt. Dort ginge die Stromleitung direkt über diesen Baum, so der Bauhofvorarbeiter. Man folgte deshalb den Vorschlag der Fällung einstimmig mit der bitte, die Lücke an der Kirche mit einer Hecke zu füllen und an geeigneten Stellen zwei Ersatzpflanzungen vorzunehmen.
Überzeugt sei man vom Integrierten Ländlichen Regionalen Entwicklungskonzept (ILREK) der Thüringisch-Fränkischen Rennsteigregion. Zusammen mit acht umliegenden Kommunen will man zusätzliche Fördermittel generieren und sich weiträumiger vernetzen. Der Bürgermeister ging vor dem einstimmigen Durchführungsbeschluss auf die Handlungsfelder, die Entwicklungsziele und der gemeinsamen Gemeinderatssitzung in Lehesten ein. Gute Ideen seien von den Vereinen gefragt, damit man vom regionalen Budget profitiert.
Info Box:
Im Ausblick nannte der Bürgermeister die anstehenden Projekte mit entsprechenden Terminen. So soll der Abbruch des Gebäudes Teuschnitzer Straße 4 Mitte März beginnen und Anfang Juni fertig sein. Der Ausbau der Lehestener Straße soll im Juni fertig sein. Im Juli will man mit dem Vollausbau des Bergwegs, der in zwei Bauabschnitten vorgesehen ist, beginnen. Für Wasser- und Abwassersanierungen im Bergweg, der Wiesenstraße und der Pappelstraße rechnet man über die Förderung aus der RZWas mit 70 Prozent Bezuschussung. Weiterhin will man im Schulweg noch ein kurzes Stück erneuern, dort hat man kürzlich bei einem Rohrbruch festgestellt, dass die Leitung nicht so gut wie gedacht sei.
Der Bürgermeister informierte über ein ablehnendes Schreiben des LCC, wonach man nicht bereit sei eine kurzfristige Obdachlosenunterbringung einzurichten. Vielmehr stehe der LCC für eine langfristige Lösung und einen nachhaltigen Wohnungsbau.