von Michael Wunder
Kronach: Die Jugend an sich zu ziehen und für die Politik zu begeistern, ist dem ehemaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber beim Neujahrstreffen des Kreisverbandes der Jungen Union auf der Festung Rosenberg vollsten gelungen.
„Es ist eure Aufgabe, den Menschen zu erläutern, dass ohne Politik und politische Entscheidungen nichts geht. Man müsse verständlich machen, das es auch denen, die kein Interesse an der Politik haben, nicht gut ginge, wenn sich niemand um die Demokratie kümmern würde.“ Die Politik habe durch geeignete Maßnahmen auch einen maßgeblichen Anteil, dass die Wirtschafts- und Finanzpolitik den „Turbulenzen“ der vergangenen Jahre so schnell entfliehen konnte. Viele Leute hätten kein Verständnis, dass man hohe Milliardenbeträge in Banken investieren musste, um die vor der Pleite zu retten. Ohne diese mutigen politischen Maßnahmen wären aber viele andere Sachen eingebrochen und unter anderem eine große Anzahl von Lebensversicherung der kleinen Leute geplatzt. Auch die Kurzarbeiterregelung habe ihre Wirkung gezeigt und Deutschland stehe gegenüber den anderen Ländern wieder in der europäischen Tabelle ganz oben. In seiner mehrfach durch Beifall unterbrochenen Rede führte Stoiber den Mitgliedern der politischen Nachwuchsorganisation immer wieder den Vergleich zum Sport vor Augen. „Wöchentlich schauen wir auf die Tabelle der Fußballbundesliga, die Dortmund unangefochten anführt. Würden wir auf die „europäische Politiktabelle“ schauen, sähen wir Deutschland in vielen Belangen weit vor den anderen Ländern. Deutschland genieße in Europa größten Respekt und müsse aufgrund der guten Bilanzen dort mehr Verantwortung übernehmen. Dabei müsse man aber auch verdeutlichen, dass diese Länder an den Fakten nicht vorbeikämen und aufgrund der Bevölkerungsentwicklung geeignete Maßnahmen treffen müssten. „Es kann nicht sein, dass die Menschen in Deutschland bis zum 67ten Lebensjahr zur Arbeit gehen und in den Nachbarländern weit darunter ihre Rente bekommen“, sagte Stoiber. Zur aktuellen Diskussion um die Kritik an Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sagte der ehemals erfolgreichste Ministerpräsident: „Ich mische mich war zwar nicht mehr in aktuelle politische Tagesthemen ein, hier müsse man aber wie die deutliche Mehrheit der Deutschen K-T den Rücken stärken“. Er habe von Anfang an die Sprache der Menschen verstanden und sei binnen kürzester Zeit zum beliebtesten Politiker aufgestiegen. Seine großartigen politischen Erfolge in der Wirtschaftspolitik, aber auch als Verteidigungsminister, wo auch unpopuläre Maßnahmen ergriffen wurden, seien inhaltlich nicht anzugreifen. Nunmehr versuche man ihm auf andere Art und Weise zu beschädigen und an den „Lack“ zu gehen. Weitere europäische, aber auch weltbewegende politische Themen kamen nach einem gemeinsamen Festessen zur Sprache. Eingangs hatte JU Kreisvorsitzender Jonas Geissler, CSU Kreisvorsitzender Jürgen Baumgärtner und CSU Ortsvorsitzender Heinz Hausmann die rund 100 Besucher und den erfolgreichsten Ministerpräsidenten Deutschlands herzlich begrüßt.
Zitate von Edmund Stoiber:
„Wenn die Junge Union ruft, bin ich soweit es möglich ist, da“
„ Ich vermisse, dass man sich über Parteigrenzen hinaus mit Themen beschäftigt, welche über die Tagespolitik hinausreichen“
„Was gegen meinen jungen Freund Karl-Theodor gemacht wird, ist unanständig.“
„Ich will den jungen Leuten den Rücken stärken, denn ohne Politik ist vieles nicht möglich“.
„Ich hatte eine tolle Zeit auf dem Spielfeld, ganz gleich in welcher Position. Jetzt haben andere die Verantwortung und ich mische mich nicht in die einzelnen Spielszenen ein“.
JU Kreisvorsitzender Jonas Geissler nach der Veranstaltung mit Dr. Edmund Stoiber. Foto: Michael Wunder
Welches Thema unter der großen Anzahl von angesprochenen Gedanken für sie das wichtigste war wollten wir von einigen jungen Leuten auf der Festung Rosenberg wissen.