Weißenbrunn: Aus hochwertigem Eichenholz sind die acht Skulpturen, welche bei der 27 Auflage von „HolzArt“ geschaffen wurden. Das außergewöhnliche Kunstprojekt von Ingo Cesaro war auch heuer wieder ein Erfolg. Am Samstag präsentierte man die an vier Orten durch fünf Künstler geschaffenen Objekte nahe dem neu sanierten Gemeindehaus in Weißenbrunn. „HolzArt“ verbindet seit Jahrzehnten die Natur und Kreativität auf beeindruckender Weise und zieht zahlreiche Besucher an. Initiator Ingo Cesaro rechnet in den kommenden zehn Wochen, solange stehen die Skulpturen im Halbkreis vor dem Gemeindehaus, mit 3.000 bis 4.000 Menschen, welche diese dort kostenlos besichtigen können. Cesaro verwies bei der Ergebnisausstellung auf das einzige internationale Kunstprojekt, dass es seit über 25 Jahren im Landkreis gibt. Nach Corona sei es auf fünf Künstler abgespeckt worden und wird als dauerhaftes Projekt fortgesetzt. Sein Ziel sei es von Anfang an gewesen, dass Interessierte vom Entfernen der Rinde bis zur fertigen Skulptur alles miterleben können. Beim „offenen Atelier“ könne man den Künstlern an verschiedenen Orten im Landkreis über die Schultern schauen. Alle Gemeinden im Landkreis waren bereits Gastgeber. In diesem Jahr wurden neben den beiden Künstlern in Weißenbrunn noch beim Forstbetrieb in Nordhalben, in Steinbach am Wald und in Steinwiesen gewerkelt. Der „Scout“ für die Eichen war wiederum Stadtförster Ulrich Deutel, der nach Aussage des Künstlers Michael Steigerwald das beste Holz aller Zeiten lieferte. Unter schwierigen Bedingungen bearbeitete er die „steinharte“ Eichen beim Forstbetrieb in Nordhalben. Am Ende konnte er „Cecile“, die Schutzpatronin der Orgelbauer und Orgelspieler und direkt daneben „Seraphin“ eine Harfenistin aus der Serie „Klang“, präsentieren. Speziell die „Cecile“, welche auf großen hölzernen Basspfeifen sitzt und fünf kleine Pfeifen aus den hohen Registern umarmt, widmete er seiner Großtante, die in ihrem Heimatort die Orgel hervorragend geschlagen hat, so der Künstler aus dem Badischen Steinach. Ein besonderes Stück hat der aus Russland stammenden Michael Alexandrov mit dem „Engel mit stählernen Flügeln“ in Weißenbrunn geschaffen. Die glitzernden Flügel aus Edelstahl hat er aus seiner jetzigen Heimatstadt Mainz mitgebracht. Der rund dreieinhalb Meter große Engel soll das Gebiet um Kirche und dem neuen Gemeindehaus bereichern. Carolin Zipfel-Kempf und ihr Vater haben in der Vergangenheit dort bereits großartiges geleistet. Bürgermeister Jörg Neubauer hat zusammen mit Landrat Klaus Löffler bereits die notwendigen Finanzmittel, unter anderen durch eine großzügige Spende der Sparkasse zusammengebracht. Fast nebenbei schuf Alexandrov noch sein zweites Exemplar einen Hund namens „Archi“. Die im Kreis Reutlingen geborene und in Bernau lebende Künstlerin Christel Andra Steier hat nahe dem “Kunst Park“ in Steinbach am Wald gesägt. Bei ihrer „Rhythmus-Variation“ wurde der schwere Eichenstamm zu einer luftig leichten Skulptur. Von der Idee das Schwere leicht werden lassen zeigte sich auch der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse angetan, er kaufte diese in blau lackierte Variation für die Sparkassen Hauptstelle in Kronach. Auch die VR-Bank mit Geschäftsstellenleiter Uwe Detsch unterstützt die „HolzArt“ seit Jahren regelmäßig. Am Schwimmbad in Steinwiesen schuf Susanne Paukert aus Italien die ägyptische Katzengöttin „Bastet“. Als zweiter Künstler der vor Ort in Weißenbrunn arbeitete war Reinhard Atzl aus Österreich zu Gast. Er schuf den „Frankenkaiser Karl d. Große mit Gattin Hildegard“ sowie den „Heiligen Martin“. Eingangs lobte Bürgermeister Jörg Neubauer die drei Männer und zwei Frauen, welche ihre Kreativität unter Beweis stellten. Die Skulpturen bringen das Leben, welches er sich in Weißenbrunn wünscht. Gerne sei Weißenbrunn diesmal Gastgeber gewesen und man freue sich hier besonders über den neuen Engel. Es war für alle schön anzusehen, wie aus ein paar Baumstämmen wunderbare Kunstwerke wurden. Ein anderer Engel, nämlich der Regierungsvizepräsident Thomas Engel sprach von einer beeindruckenden Tradition die Ingo Cesaro mit seiner mittlerweile 27 „HolzArt“ lebt. Die Lebensqualität sei in Weißenbrunn durch das Gemeindehaus gewachsen, nunmehr gebe es auch noch einen Engel aus Holz der für Frieden, Gemeinschaft und Hoffnung steht. Von einem Handwerk das Ingo Cesaro seit vielen Jahren mit Herzblut erfüllt, das in jeder Skulptur steckt, sprach Landrat Klaus Löffler. Seine internationalen Netzwerke und seine kreative Ader bringen Jahr für Jahr beeindruckende Ergebnisse. Bei einem Rundgang zeigten die Künstler nicht nur ihre Werke, sondern gaben auch zu den Hintergründen Erläuterungen. Ingo Cesaro würde sich wünschen, dass die im Landkreis geschaffenen Kunstwerk auch dableiben. Zwei von ihnen fanden bereits einen Käufer. Es wäre schön, wenn weitere Firmen oder Bürger dass handwerkliches Können mit dem wunderbaren Baustoff Holz durch den Kauf belohnen würden.

Künstler Michael Steigerwald arbeitete in Nordhalben und schuf aus einer steinharten Eiche „Cecile“, die Schutzpatronin der Orgelbauer und Orgelspieler. Foto: Michael Wunder

Zufrieden zeigten sich die Ehrengäste, dass der Engel mit glitzernden Flügeln aus Edelstahl von Michael Alexandrov in Weißenbrunn bleibt. Im Bild v.l. Initiator Ingo Cesaro, Landrat Klaus Löffler, Bürgermeister Jörg Neubauer, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Harry Weiß und Regierungsvizepräsident Thomas Engel. Foto: Michael Wunder

Internationale Künstler waren im Gespräch mit Gästen aus Nah und Fern. Foto: Michael Wunder