Nordhalben: Von sportlichen Erfolgen, vor allem der Tischtennis- und Schachabteilung, aber auch vom herben Untergang der Fußballmannschaft des FC Nordhalben berichteten die Verantwortlichen bei der Jahreshauptversammlung des Vereins.
– von Michael Wunder –
Vorsitzender Helmut Hellgoth zeigte sich vor allem über die ehemaligen Spieler der 1. Mannschaft enttäuscht, welche eine Spielergemeinschaft mit einem Nachbarverein kategorisch ablehnten. Die großen kameradschaftlichen Defizite haben schließlich auch zu einer Reihe von Austritten aus dem traditionellen Verein geführt, so Hellgoth. Die Nachwuchsfußballer (C-, E- und F- Junioren), welche von Oswin Michel und Sabine Wunder hervorragend betreut wurden, hätten somit auch keine sportlichen Vorbilder im Verein. Es bestehe keinerlei Möglichkeit den Nachwuchs im Seniorenbereich zu integrieren, sagte Hellgoth. Nach wie vor würde – trotz des vorhersehbaren Abstiegs der ersten Mannschaft aus der Regionalliga – Tischtennis auf hohem Niveau geboten. Die Mannschaft konnte überraschend den Titel des Süddeutschen Vizemeisters erreichen. Auch bei den Bayerischen Einzelmeisterschaften konnte man mit guten Plazierungen abschließen. Mit den Oberfränkischen Schülermeisterschaften und der Oberfränkischen Mannschaftsmeisterschaft der Senioren war man gleich zweimal Gastgeber von überregionalen Veranstaltungen. Mit dem vierten Platz in der Regionalliga Nord-West waren auch die Schachspieler mehr als zufrieden. Dazu kam noch der Titel des Oberfränkischen Mannschaftpokalsiegers und der Gewinn des Sommerturniers.
Der Mitgliederstand sei leider weiter rückläufig, was hauptsächlich auf den Austritt vieler Fußballer zurückzuführen ist, zum Jahresende hatte der FC Nordhalben noch 413 Mitglieder, sagte Hellgoth. Für dieses Jahr sei wiederum ein kleines Sportfest mit Jugendfußballturnieren geplant. Die Vereinssatzung müsse überarbeitet werden und der finanzielle Konsolidierungsprozess fortgesetzt werden. Der im vergangenen Jahr neu gewählte Kassier Reiner Kürschner konnte von einem positiven Jahresabschluss berichten, wobei man jedoch nicht allen Verbindlichkeiten nachgekommen sei. Die enorme Zins- und Tilgungsleistung belaste den Verein enorm, sagte der Kassier. Die Revisoren Thomas Schneider und Uwe Witurka bescheinigten dem Schatzmeister eine sachlich und rechnerisch richtige Kassenführung. Der Kassier wurde wie der gesamte Vorstand einstimmig entlastet. Für 25- jährige Treue zum Verein wurde Uwe Witurka ausgezeichnet. Eine rege Diskussion gab es um die vom Kassier beantragte Erhöhung des Mitgliederbeitrags. Die Abführung von Beiträgen zu den Dachverbänden, die Erhöhung der Kosten in vielen Bereichen und der Einnahmerückgang machen eine Erhöhung notwendig, unterstrich auch Vorsitzender Hellgoth die Lage. Man beschloss deshalb mehrheitlich den Mitgliederbeitrag von 45 auf 48 Euro und den Familienbeitrag von 60 auf 68 Euro anzuheben. Auch im Jugendbereich komme man um eine Anpassung nicht herum, es wurde deshalb festgelegt für Jugendliche bis zwölf Jahre 12 Euro (bisher 10) und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren 24 Euro (bisher 20) zu erheben. Auch über die finanzielle Beteilung an den Kosten der Musikkapelle bei Beerdigungen müsse man im Hinblick der finanziellen Situation nachdenken. Bürgermeister Josef Daum sagte, der FC Nordhalben habe den Namen der Gemeinde am weitesten in die Welt hinausgetragen. Immer wieder habe man in der Vergangenheit einen Balanceakt hinlegen müssen, um den "Spitzensport" finanzieren zu können. Von einer weit auseinander klaffenden Schere sprach Anton Müller im Hinblick auf den Nachwuchs im Tischtennisbereich. Sollten die "alten Hasen" mal den Rückzug antreten, sehe es auch in diesem Bereich nicht mehr gut aus, denn keiner der Nachwuchsspieler könne nur annähernd Oberligaklasse erreichen. Die Vereine werden durch den allgemeinen Rückgang der Geburten in Zukunft mehr zu kämpfen haben, sagte der langjährige Abteilungsleiter Johann Hader voraus. mw

Für 25- jährige Mitgliedschaft im FC Nordhalben wurde Uwe Witurka (2 v.l.) vom Vorsitzenden Hellmut Hellgoth (links) mit Urkunde und Ehrennadel ausgezeichnet. Mit im Bild 2. Vorsitzende Anita Beetz und Bürgermeister Josef Daum. Foto: Michael Wunder