Wallenfels: Bereits zum zweiten Mal wurde auf Initiative des Forstamtes Nordhalben eine gemeinsame Drückjagd in den Privatwaldrevieren und im Staatswald rund um Wallenfels durchgeführt. Ziel war es auf einer großen Fläche das sich in den letzten Jahren stark vermehrte Schwarzwild zu bejagen. An der sogenannten "Drückjagd" beteiligten sich die Privatwaldreviere Wallenfels, Dörnach, Geuser I und II, Reichenbach aus dem angrenzenden Landkreis Kulmbach, sowie die beiden Staatsreviere des Forstamtes Nordhalben Zeyern I und II als auch das verpachtete Staatsjagdrevier Wallenfels. Der Stellvertretende Forstamtsleiter des Forstamtes Nordhalben, Forstoberrat Gerhard Müller, der gleichzeitig Vorsitzender der Hegegemeinschaft Steinwiesen ist, konnte am Treffpunkt bei Geuser neben den acht Jagdherren der Reviere rund 120 Jäger und Jägerinnen sowie etwa 30 Hundeführer begrüßen. Diese große Zahl Aktiver war notwendig, da auf einer Fläche von rund 1200 bis 1400 Hektar gejagt wurde. Bei dieser Jagd, welche generalstabsmäßig geplant war, wurden die Jäger sowohl auf Hochsitzen als auch auf Erdsitzen auf der Fläche verteilt und angestellt. Die Hundeführer hatten die Aufgabe nach einem vorher besprochenen Plan das Wild mit ihren Jagdhunden zu beunruhigen, jedoch nicht zu treiben. Dies soll bewirken, dass das Wild nicht "hochflüchtig" kommt und ein sauberer "Ausleseschuss" möglich ist. Nach dem Anstellen durch die jeweiligen Revierleiter und deren Helfer wurde über einen Zeitraum von drei Stunden gejagt. Danach wurden alle Jäger wieder abgeholt und das erlegte Wild zum gemeinsamen Sammelplatz beim Gasthaus "Sommerkeller" gebracht. Dort wurde, wie es bei großen Gemeinschaftsjagden üblich ist, Strecke gelegt. Der Jagderfolg war außergewöhnlich groß. Die anwesenden Zaungäste und die Jäger sowie Hundeführer konnten eine stattliche Strecke von 14 Wildschweinen, sechs Rehen und vier Füchsen begutachten. Auch Jagdleiter Müller zeigte sich sehr zufrieden und dankte den Aktiven, allen voran den Organisatoren, den Hundeführern, den Schützen und den Revierleitern die zum Erfolg beigetragen haben. Er bezeichnete die Jagd als eine vorbildliche Gemeinschaftsleistung, die man zur Nachahmung empfehlen kann. Nach dem Überreichen der Schützenbrüche durch die jeweiligen Revierinhaber wurde die Strecke mit den Jagdsignalen "Sautot", "Rehtot", "Fuchstot" sowie dem Signal "Großes Halali" und "Jagd vorbei" von den zahlreichen Jagdhornbläsern verblasen. Bei dem sogenannten "Schüsseltreiben" im Gasthaus konnten sich die Jäger von ihren Strapazen erholen und es wurde noch lange über das Jagderlebnis und den schönen Jagdtag diskutiert. Im Winterhalbjahr, vor allem nach dem ersten Schneefall sind weitere Gemeinschaftsjagden geplant. Man erhofft sich dadurch eine effektive Bejagung des Schwarzwildes. mw
Die Jägerschar versammelte sich nach getaner Arbeit beim "Sommerkeller" um das erlegte Wild zur Strecke zu bringen. Unser Bild zeigt einen Teil der Strecke mit den beteiligten Jägern. Foto: Michael Wunder