Neufang: Der Wald ist sein Hobby, mit dem Holz war er über 40 Jahre beruflich als Sägewerker eng verbunden; gemeint ist Heinrich Bätz aus Neufang, der bis vor einigen Wochen als Vorsitzender der Waldbauernvereinigung Frankenwald tätig war. Rund zwanzig Jahre war er in der Führungsposition, zunächst als zweiter- und anschließend als erster Vorsitzender tätig.
– von Michael Wunder –
Am Tempelberg, wo er Dreiviertel seiner rund 40 ha Waldfläche am Stück hat, fühlt sich der 63- jährige am wohlsten. "Der Wald und die Natur geben mir die Kraft für die Arbeit im Wald, auch wenn die Knochen teilweise nicht mehr so recht mitmachen". Mit seinem geliebten Unimog ist er, wenn es die Witterung und Zeit erlaubt, meist mit seiner Ehefrau und teilweise auch dem Sohn im Wald unterwegs. Besonders hebt er das gut ausgebaute Wegenetz rund um Neufang hervor. Im Wald wurden diese bereits vor mehr als 20 Jahren geschaffen, seit der Dorferneuerung in Neufang habe man einen kompletten Rundweg für die Land- und Forstwirtschaft zur Verfügung. Ideale Bedingungen also um im hart umkämpften Holzmarkt zu bestehen. Heinrich Bätz, der den gesamten Hof mit Landwirtschaft bereits vor drei Jahren an seinen Sohn übergeben hat, ist seit vielen Jahren mit der Vereinswelt seiner Heimatgemeinde Neufang, die er über alles stellt, eng verbunden. Er selbst rückt dabei immer bescheiden in den Hintergrund und hebt das "Wir- Gefühl" in den Vordergrund. "Alles was sich in der Gemeinde Neufang so positiv entwickelt hat, war nur möglich, weil alle gemeinsam ans Werk gingen", sagte er. Er selbst habe immer versucht die Gemeinschaft zu pflegen und die anderen von der Notwendigkeit der Vorhaben zu überzeugen. Seit vielen Jahren setzt er sich engagiert für eine gemeinsame Holzvermarktung für den kleinflächigen bäuerlichen Wald ein. Er erinnert sich, dass er bereits als 15- jähriger Junge mit einem 50 PS- Deutz- Schlepper unterwegs war. Von da an war das Holz seine große Leidenschaft. Neben seinem Beruf habe er die Land- und Forstwirtschaft immer mit viel Freude betrieben. Frühzeitig setzte er dabei auch auf Mischbestände. Obwohl rund 90 Prozent seines Holzes Fichten sind, weist er stolz auf die Buchen und Tannen hin. In den vergangenen Jahren musste man teilweise oft auf den Käferbefall reagieren und die notwendige Waldpflege, welche für die Stabilität des Waldes von entscheidender Bedeutung ist, nach hinten schieben. Auch die Jungwuchspflege muss in den kommenden Jahren weiter verstärkt werden, sagte er mit Blick in die Zukunft. Recht wenig stören den Rentner die derzeit deftigen Heizölpreise, weil bei ihm mehr Brennholz anfällt, als er in seinem großen Wohnhaus verheizen kann. mw
Mit seinem Unimog rückt Heinrich Bätz die gefällten Stämme, teilweise aus steilen Hängen, an die Wege. Dank seiner Überzeugungsarbeit in den vergangenen Jahrzehnten gibt es um Neufang ein gut ausgebautes Waldwegenetz. Foto: Michael Wunder