Nordhalben: Als Aktivposten der Nordhalbener Wehr konnte Heinrich Deuerling für 40 jährigen aktiven Feuerwehrdienst mit dem Staatlichen Ehrenzeichen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern ausgezeichnet werden. Diese höchste Auszeichnung für einen aktiven Kameraden überreichte stellvertretender Landrat Joachim Doppel in der Jahreshauptversammlung der Nordhalbener Feuerwehr. Doppel dankte für das hervorragende Wirken. Das unverzichtbare ehrenamtliche Engagement in Zeiten leerer Kassen bewiesen die Helfer bei der Katastrophe in Bad Reichenhall, sagte Doppel. Eine berufsmäßige Deckung wäre im Landkreis nicht finanzierbar, deshalb sei man auf die "Leuchttürme des ehrenamtlichen Wirkens" angewiesen.
– von Michael Wunder –
Ärmelstreifen für 10 Dienstjahre erhielten Rene Döhler, Michael Wunder (Gustl), Stefan Porzel und Matthias Wunder. Für 20 Dienstjahre wurden Michael Deuerling, Georg Hable, Daniel Pöhnlein, Marco Schultes, Martin Simon und Frank Zillich ausgezeichnet. Bereits seit drei Jahrzehnten sind Michael Dietz und Klaus Kübrich für die Feuerwehr im Einsatz. Zur Feuerwehrfrau wurde Sandra Hellgoth und Benjamin Kübrich zum Feuerwehrmann befördert. Die Stufe des Oberfeuerwehrmannes erreichten Stefan Wachter und Michael Franzke. Daniel Pöhnlein ist künftig Oberbrandmeister.
Der neue Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger dankte den geehrten Wehrmännern. Er wies auf die qualifizierte Ausbildung, auch der jüngeren Kameraden, hin.
Vorsitzender Marco Schultes blickte in chronologischer Form auf ein arbeitsreiches Jahr zurück. Neben einer Reihe von besuchten Hauptversammlungen habe man an den Kommandanten- Tagungen teilgenommen. Die Faschingsveranstaltung fand große Zustimmung. Einer ganzen Reihe von Mitgliedern konnte man zu runden Geburtstagen und Jubiläen gratulieren. Kurz informierte der Vorsitzende über die "vereinsinternen Regelungen" und "Ständchen" bei Geburtstagen und Jubiläen. Besucht wurde auch das Feuerwehrfest in Kehlbach sowie die kirchlichen und gemeindlichen Veranstaltungen im Ort. Von einem reibungslosen Ablauf berichtete er in Hinblick auf das durchgeführte Ferienprogramm. Dieses soll in diesem Jahr in veränderter Form wieder durchgeführt werden. Auch könne man das 20- jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr feiern, als Termin könne man sich dies mit der Weihe des neuen Löschfahrzeugs vorstellen.
Kommandant Wolfgang Ströhlein berichtete von einer insgesamt 165 Mitglieder starken Truppe, wovon er auf 56 aktive Kameraden zurückgreifen kann. 14 Übungen standen laut Dienstplan an, weiterhin wurden nach Informationen des Kommandanten vier Alarmübungen durchgeführt. Lobend erwähnte er auch die Übungen der Atemschutzgruppe und der Jugendfeuerwehr. Drei Mitglieder beendeten den aktiven Dienst, zwei Jugendliche konnten von der Jugendfeuerwehr übernommen werden. 41 Einsätze wurden im vergangenen Jahr registriert, wobei man bei einigen Verkehrsunfällen auch Schwerverletzte und tote Personen bergen musste. Die 320 Feuerwehrdienstleistenden kamen dabei auf 684 Einsatzstunden. Die Truppführerausbildung konnten Sandra Hellgoth, Michael Franzke und Benjamin Kübrich erfolgreich ablegen. Bei den beiden durchgeführten Leistungsprüfungen erreichte Michael Büttner die Endstufe Gold-Rot. Auch informierte der Kommandant über die Ersatz- bzw. Neuanschaffungen. Durch die Beschaffung von Material und selbst durchgeführten Arbeiten habe man die Gemeindekasse um etwa 3000 Euro entlastet, meinte Ströhlein. Im Ausblick auf das laufende Jahr sagte der Kommandant, dass neben dem neuen Fahrzeug auch noch vier Atemschutzgeräte und eine Tragkraftspritze angeschafft werden müssen. Am Feuerwehrgerätehaus, welches mittlerweile zehn Jahre alt ist, stehen einige Renovierungsmaßnahmen an. Vor der bevorstehenden Neuanschaffung eines Löschfahrzeuges habe man eine ganze Reihe von Firmen eingeladen und sich über das Angebot neuer Fahrzeuge informiert. Den Übungsbesuch der allgemeinen Wehr bezeichnete er im Gegensatz zur Atemschutztruppe teilweise als etwas zu schwach.
Jugendleiter Martin Simon ging auf die Aktivitäten seiner neun Mitglieder starken Nachwuchstruppe ein. Bei 34 Übungen brachte man es auf 700 Einsatzstunden, sagte Simon. Im vergangenen Jahr war man Gastgeber der Vollversammlung der gesamten Jugendleiter im Landkreis.
Satzungsänderung
Zwei vom Vorsitzenden vorgeschlagene Satzungsänderungen wurden jeweils einstimmig angenommen. Demnach steht der Verwaltungsrat mit 25 Mitgliedern nicht im Verhältnis zur Mitgliederstärke, deshalb wird dieser auf 11 Mitglieder reduziert. Auch wurde eine Satzungsänderung bezüglich der Währungsumstellung vorgenommen.
Neuwahlen
Bei der Dienstversammlung unter Vorsitz des Bürgermeisters wurden die beiden Kommandanten Wolfgang Ströhlein und sein Stellvertreter Daniel Pöhnlein in geheimer Wahl von den aktiven Mitgliedern bestätigt. Auch die weiteren turnusgemäß durchgeführten Neuwahlen brachten keine wesentlichen Änderungen: Die beiden Vorsitzenden Marco Schultes und Thomas Seidl (Stellvertreter) fanden erneut das Vertrauen der Mitglieder. Die Kasse wird auch künftig von Ludwig Köstner geführt und von Michael Wunder (Linabeck) und Stefan Wachter (neu) geprüft. Schriftführer bleibt Herbert Keim. Die Anzahl der Vertrauenspersonen wurde von drei auf zwei reduziert, diese sind künftig Reiner Ölschlegel und Manfred Truch (Stellvertreter). Aufgrund der Satzungsänderung war die Wahl eines Vertreters der Gruppenführer im Verwaltungsrat notwendig, hier wurde Thorsten Schuberth gewählt. Das Protokoll von Herbert Keim wurde ohne Gegenstimme genehmigt, ebenfalls fand der Kassenbericht von Ludwig Köstner einstimmige Zustimmung. Ihm wurde von den Kassenprüfern Mario Ströhlein und Michael Wunder eine gute Arbeit bescheinigt. Auch die Erhöhung des Beitrags für Vereinsmitglieder von 12 auf 15 Euro fand die Zustimmung der Versammlung. Bürgermeister Josef Daum dankte für die hervorragende Arbeit. Die Feuerwehr stehe auch über ihr eigentliches Aufgabengebiet hinaus für die Belange der Gemeinde zur Verfügung. Im Hinblick auf das neue Fahrzeug meinte der Bürgermeister, dass mit dem Zuschussantrag der erste Schritt getan wurde, es folge nunmehr die recht komplexe Ausschreibung. Mit der Handyalarmierung habe man ein positives Zeichen gesetzt und die Grundlage für einen noch schnelleren Einsatz gelegt. Grußworte sprachen Hans Maier (Kreisbrandinspektion), Bernd Fiedler (FFW Wurzbach), Horst Hartenstein (Patenverein Heinersberg) und Michael Wunder (BRK Bereitschaft). mw
Mit dem Staatlichen Ehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Dienst wurde Heinrich Deuerling (2 v.l.) durch stellv. Landrat Joachim Doppel und Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger ausgezeichnet. Die Glückwünsche der aktiven Wehrmänner überbrachte Kommandant Wolfgang Ströhlein (links). Foto: Michael Wunder
Neben der Auszeichnung für Heinrich Deuerling (vorne 3. v.l.) mit dem Staatlichen Ehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Dienst wurden eine ganze Reihe von Feuerwehrkameraden mit dem Ärmelstreifen für langjährige Dienste ausgezeichnet. Mit im Bild stellv. Landrat Joachim Doppel, Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger und Bürgermeister Josef Daum. Foto: Michael Wunder