Nordhalben: Der BRK Kreisverband Kronach stellte mit dem "Helfer vor Ort" ein neues Projekt in Nordhalben vor. Durch den Einsatz von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern soll die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt werden. Eingesetzt werden soll der "Helfer vor Ort" flächendeckend in ganz Bayern, vorwiegend zunächst jedoch wo die Rettungsdienstmitarbeiter der nächstgelegenen Rettungswache eine längere Anfahrtszeit haben. Landrat und BRK Kreisvorsitzender Oswald Marr konnte zur Auftaktveranstaltung auf dem Gelände vor Nordwaldhalle eine ganze Reihe von ehrenamtlichen Leistungsträgern des gesamten Kreisverbandes begrüßen.
– von Michael Wunder –
Der Kreisvorsitzende stellte das Konzept dieser am 1. Juli beginnenden Notfallhilfeleistung vor. Für den Landkreis Kronach sind neben Nordhalben zunächst die Gemeinden Tettau und Lauenstein mit dieser Aufgabe bedacht worden. Aufgabe dieses "Helfer vor Ort" ist es zunächst die Lage zu erkunden, qualifizierte Erste – Hilfe zu leisten und mit der Rettungsleitstelle zu kommunizieren. Der "Helfer vor Ort" oder First Responders wie er auch genannt wird, soll und kann den Rettungsdienst nicht ersetzten, sondern gezielt ergänzen. Man erhofft sich von dieser Maßnahme, welche besonders bei längeren Anfahrtszeiten der Rettungsmittel von Bedeutung ist, eine Verbesserung und sinnvolle Ergänzung des Schutzes der Bevölkerung bei Notfällen. Diese ehrenamtlichen Helfer werden über die Rettungsleitstelle bei Notfällen zusätzlich zum Notarzt und Rettungswagen alarmiert. Durch die Präsenz vor Ort kann sofort eine Primärversorgung eingeleitet werden und besonders bei plötzlichem Herztod kann entscheidende Zeit gewonnen werden. Geht man von den Statistiken der über 100 Helfer vor Ort Standorte in ganz Bayern aus, ist der "Helfer vor Ort" im Durchschnitt fünf bis sechs Minuten schneller am Notfallort als der reguläre Rettungsdienst, die Überlebensschancen des Notfallpatienten erhöhen sich damit um bis zu 60 Prozent. Die Helfer wurden dafür in den letzten Wochen in 24 Unterrichtseinheiten speziell geschult. Diese Mitglieder der Rot Kreuz Bereitschaften sind mit einer Mindestausstattung ausgerüstet, welche für alle Gruppen bindend ist. Neben einer Erste – Hilfe Leistung ist auch die Sauerstoffversorgung gewährleistet und es steht ein Frühdefibrillationsgerät zur Verfügung. Der BRK Kreisverband hat jeweils 3000 Euro pro Standort investiert, um die Notfallversorgung ein weiteres Stück zu verbessern. Der "Helfer vor Ort" steht in den drei Gemeinden des Landkreises Werktags von 18.30 Uhr bis 5.30 Uhr und am Wochenende durchgehend zur Verfügung. Die Alarmierung erfolgt ausschließlich über die Rettungsleitstelle, so dass sich von der Notfallmeldung nichts ändert. Landrat Oswald Marr, sagte abschließend, dass er sich durch die örtlichen Kenntnisse der Helfer und das persönliche bekannt sein im Ort viel verspreche. Der Kreisverband hofft, dass man mit dieser im Landkreis Kronach neuen Art der Hilfeleistung die Lage in den peripheren Gemeinden verbessern kann.
Unter den Augen der anwesenden Rot Kreuz Helfer und einiger Zuschauer führte man einen Notfallablauf vor. Nach der Alarmierung über die Rettungsleitstelle begeben sich die zwei in Bereitschaft stehenden Helfer zunächst zum Rot Kreuz Depot und übernehmen das dort abgestellte Fahrzeug. Die Anfahrt zum Einsatzort geschieht in Nordhalben mit einem Viertragewagen. Die "Helfer vor Ort" beginnen nach dem Eintreffen mit einem Basischeck und überbrücken die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit gezielten Maßnahmen. Die Alarmübung wurde zum besseren Verständnis der anwesenden durch Martin Schmidt kommentiert. (mw)

Im Ernstfall zählt jede Minute. Deshalb ist bei Notsituationen der "Helfer vor Ort" schnellstmöglichst zur Stelle. Dank einer guten Ausbildung, welche auch die Durchführung einer Frühdefibrillation einschließt, können ehrenamtliche Helfer in ihrer Nähe bis zu Eintreffen des Rettungsdienstes kompetent Soforthilfe leisten. Diese persönliche Art der "Nachbarschaftshilfe" hat sich in einigen Gegenden bereits bestens bewährt und soll nunmehr in wenigen Tagen auch in drei Gemeinden des Landkreises Kronach beginnen. In einer Alarmübung vor der Nordwaldhalle wurde dies der Bevölkerung von Nordhalben vorgestellt. Foto: Michael Wunder