Nordhalben: Der Nordhalbener Günther Scherbel konnte sich mit seiner Mannschaft die Deutsche Kartlangstreckenmeisterschaft sichern. Der Finanzbeamte fährt seit 1996 aktiv Kart und konnte in dieser Zeit mehrmals bei Kartrennen und Vereinsmeisterschaften vordere Plätze herausfahren, was sich in einer ansehnlichen Pokalesammlung wieder spiegelt. Seit vorletztem Jahr nimmt er an der German- Twin- Championship teil, die er im Debütjahr mit eigenem Team als Fahrer und Teamchef mit einem achten Platz abschließen konnte. In dieser Kartrennserie wird der Individualsport Kartrennen zum Teamsport Kartrennen, weil hierbei die gesamte Teamleitung für den Rennausgang von entscheidender Bedeutung ist. Alleine bei einem Fahrerwechsel sind bis zu fünf Teammitglieder für einem reibungslosen und schnellen Stop notwendig. Wie beim "großen" Motorsport ist beim Boxenstop die Zeit von ausschlaggebender Bedeutung, weil hier verlorene Zeit auf der Strecke fast nicht mehr gut zu machen ist. Im vergangenen Jahr wechselte der Nordhalbener zusammen mit seinem langjährigen Freund und Teammechaniker Stefan Kahl aus Rödental zu dem in Baienfurt am Bodensee beheimatetem Team Linde. Am letzten Saisonende standen mit dem 3. Platz in der Klasse der verbesserten Karts (German- Twin- Trophy) und dem 2. Platz mit ihrem Eigenbaukart im Konstrukteurspokal zwei ansehnliche Ergebnisse zu buche. Für die diesjährige Saison erhoffte sich Günther Scherbel und die weiteren fünf Fahrer mit einem neuen Kart aus der Schmiede des bewährten Kartherstellers Kombikart eine weitere Steigerung der Leistung. Nach einem kuriosen Saisonstart mit zwei Polepositionen im Training, zwei Gesamtsiegen und allen vier Klassensiegen war der 3. Platz beim Saisonhighlight dem "Bavaria- 24" eine kleine Enttäuschung, zumal der 2. Platz greifbar nahe war. Zum Showdown nach Emsbüren ging das Team mit dem Nordhalbener Stammfahrer Günther Scherbel zwar mit beachtlichem, jedoch nicht uneinholbaren Vorsprung. Die erfahrene Mannschaft konnte hier auch alle "Trümpfe" voll ausspielen und konnte nach 90 Stunden Renndistanz mit über 6200 Rennkilometern den Titel sichern. Erwähnenswert ist, dass sich das Team "Linde" nicht nur gegen 24 Konkurrenten in der eigenen Klasse behaupten konnte, es wurde auch die höchste Punktzahl aller 48 gewerteten Team erreicht. Als krönender Abschluss konnte auch der Konstrukteuerspokal errungen werden. Der Nordhalbener investierte in dieser Saison nicht nur viel Zeit und Geld, sondern es wurden auch die Nerven zum äußersten strapaziert. Aber all dies war mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft vergessen. (mw)

Das Team "Linde" (rechts mit Deutschlandfahne), dem auch der Nordhalbener Günther Scherbel angehört, wurde Deutscher Meister in der Kartlangstreckenmeisterschaft.Foto: Michael Wunder