Steinwiesen: Peter Seiboth rettet die Rot- Kreuz Bereitschaft Steinwiesen in letzter Sekunde. Der ehemalige Kolonnenführer und langjährige Leiter des Rettungsdienstes im BRK- Kreisverbandes stellte sich nach dem Rücktritt der bisherigen Führung mit Jürgen Deuerling und Robert Unglaub als kommissarischer Bereitschaftsleiter im vergangenen Jahr zur Verfügung.
– von Michael Wunder –
Jetzt in der regulären Jahreshauptversammlung wurde er als Bereitschaftsleiter gewählt. Seiboth, der die Bereitschaft seit Anfang Oktober letzten Jahres leitet, ging in seinem Bericht zunächst auf die Mitgliederstärke ein, hier sind 53 Männer und sechs Frauen registriert. Die Einsatzstunden haben sich gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich geändert. Demnach brachte man für das Blutspenden 323 Stunden, für die Mittelbeschaffung 229 Stunden, für die Ausbildung 270 Stunden, für den Sanitätsdienst 305 Stunden und für den Rettungsdienst 824 Stunden auf. Hinzu kommen noch 1968 Stunden für sonstige Dienste der Bereitschaft Steinwiesen, so dass man auf insgesamt 3919 ehrenamtliche Stunden zurückblicken konnte. Außer den üblichen Aufgaben der Bereitschaft wie Altkleidersammlung, Versammlungen und Besprechungen haben die Mitglieder weitere, weniger bekannte Aufgaben wahrgenommen, berichtete Peter Seiboth. Unter der Leitung von Siegfried Kremer sei die SEG Transport zu sieben Ausbildungsabenden zusammengekommen. Robert Unglaub war als stellvertretender Leiter der SEG Behandlung und die Kameraden Stefan Deuerling und Jürgen Bayerkuhnlein in der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung engagiert. Nach der Übernahme der Bereitschaft habe er ein Leitungsteam gebildet, welches sich mit der Zukunft der Bereitschaft Steinwiesen beschäftigte. Anfang des Jahres konnte man dank des persönlichen Einsatzes von Stefan Kuhnlein zehn Erstspender beim jüngsten Termin in Steinwiesen verzeichnen. Derzeit sei man dabei eine Datenbank aufzubauen, um auf alle benötigten Informationen schnell zurückgreifen zu können. Im Namen der Bereitschaft dankte er auch Jürgen Deuerling und Robert Unglaub, sowie Reinhard Ebertsch, die jahrelang Leitungsaufgaben übernommen haben, mit einem Geschenk. Das Protokoll der letzten Hauptversammlung verlas zu Beginn der Versammlung Schriftführer Stefan Deuerling. Die Kassengeschäfte legte Schatzmeister Jürgen Bayerkuhnlein dar, ihm wurde durch die Revisoren Karl Vogel und Reinhard Beiergrößlein eine saubere Arbeit bescheinigt und einstimmig Entlastung erteilt. Von einem Jahr mit größeren Problemen sprach der derzeitig ebenfalls kommissarisch eingesetzte Kreisbereitschaftsleiter Ulrich Wicklein. Man sei seitens der Kreisbereitschaft froh, dass sich Peter Seiboth für das Amt zur Verfügung gestellt hat, sonst wäre es in Steinwiesen zur Auflösung der Bereitschaft Steinwiesen gekommen. Auch die Kreisbereitschaft habe nach dem Rücktritt des Kreisbereitschaftleiters Oliver Ramm neue Wege einschlagen müssen. Insgesamt konnte aber trotzdem viel erreicht werden, so wurde eine Breitenausbildung von weiter Tragweite angeboten. Auch im ehrenamtlichen Bereich hat man zahlreiche Kurse für die Weiterbildung angeboten. Neu ins Leben gerufen wurde ein Notfallnachsorgetrupp, welcher derzeit aus 14 Kameraden besteht. Bewährt haben sich nach den Worten Wickleins die "Helfer vor Ort", welche in Notfällen qualifizierte Erste- Hilfe leisten. Seitens des Kreisverbandes sei man deshalb bereit weitere Bereitschaften in diese Sparte einzufügen. In Frage seien wegen des geringen Interesses im vergangenen Jahr künftig die Kreistreffen geraden, informierte Wicklein. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Einsatzleiter Martin Schmidt stellte die Aufgaben seines Zuständigkeitsbereiches vor. Er wiederholte dabei die Forderung nach einer Gleichstellung der ehrenamtlichen Rot- Kreuz Helfer mit den Kameraden der Feuerwehr, was die Ausfallzeiten während der Arbeitszeit betrifft. Aufgrund der aktuellen Lage nach der Flutkatastrophe in Südostasien gab Kreisgeschäftsführer Marcus Haniel Erläuterungen zu den eingegangenen Spenden. Das Rote Kreuz sei noch lange nach dem Unglück in diesem Gebiet und leiste auch weiterhin dort Hilfe, die Mittel der Hilfsorganisationen sind zweckgebunden und werden ausschließlich für diese Zwecke verwendet, informierte der Kreisgeschäftsführer. Die Ergebnisse der Haussammlungen in Steinwiesen sind im vergangenen Jahr zurückgegangen, sagte Haniel. Er machte erneut auf die Notwendigkeit der Sammlungen und der Fördermitglieder aufmerksam. Ab Mitte des Jahres soll den Blutspendern die Möglichkeit gegeben werden, anstelle der kleinen Präsente Punkte zu sammeln, ab einer bestimmten Menge können diese in den Geschäften vor Ort eingelöst werden, womit auch die Kaufkraft im Oberen Rodachtal (Lebensqualität durch Nähe) gestärkt wird. "Steinwiesen ohne Rotes- Kreuz sei undenkbar", sagte der derzeit amtierende Bürgermeister Bruno Beierlorzer. Sein Dank galt der bisherigen Führungsmannschaft, sowie Peter Seiboth, der für einen Fortbestand der Bereitschaft zur Verfügung stehe. Ein weiterer Wunsch der Gemeinde ist, dass es nach der Rückkehr der Leiterin des Jugendrotkreuzes Jutta Barnickel wieder aufwärts geht mit dem Nachwuchs. mw
Neuwahlen:
Vor den Neuwahlen dankte der Wahlausschussvorsitzende Gerhard Güntzel der bisherigen Führung für die Arbeit, es wurde sowohl die "alte Führung" als auch der kommissarische Leiter einstimmig entlastet. Die Wahl des Bereitschaftleiters musste in geheimer Wahl stattfinden, weil nicht alle der 27 Wahlberechtigten einer Wahl per Handzeichen zustimmten. Bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme wurde schließlich Peter Seiboth mit großer Mehrheit zum neuen Bereitschaftleiter gewählt. Sein Stellvertreter ist Andreas Porzel, der sich auch um Fahrzeuge und Ausrüstung kümmert. Siegfried Kremer übernimmt als taktischer Leiter die Koordination der Sanitätsdienste und Jochen Schubert kümmert sich um die Ausbildung. Die Blutspendetermine werden auch künftig von Stefan Kuhnlein organisiert. Schriftführer im Leitungsteam ist Stefan Deuerling und Jürgen Bayerkuhnlein führt weiterhin die Kassengeschäfte.
Ehrungen und Auszeichnungen:
Bereitschaftsleiter Peter Seiboth gab vor den Ehrungen die Grundlage für die Auszeichnungen bekannt. Demnach muss die entsprechende Zeit bei der Ehrung abgelaufen sein. Er bedauerte, dass man das dienstälteste Mitglied Hilda Simon nicht für 65- jährige Tätigkeit auszeichnen konnte, weil der Termin erst am 1. Februar ist und die Versammlung zwei Tage vorher stattgefunden hat.
Für 5- jährige Mitgliedschaft wurde Kerstin May, für 10 Dienstjahre Frank Hauck, Jürgen Förtschbeck und Jochen Schuberth ausgezeichnet. Bereits seit 35 Jahren gehört Peter Seiboth dem Roten Kreuz an. Für 45 Jahre Treue und selbstlosen Einsatz wurde der langjährige stellvertretende Bereitschaftsleiter Karl- Heinz Birke ausgezeichnet. mw
Peter Seiboth (3 v.r.) wurde in der Jahreshauptversammlung der BRK- Bereitschaft Steinwiesen zum neuen Bereitschaftsleiter gewählt. Mit im Bild die Geehrten sowie 2. Bürgermeister Bruno Beierlorzer (links), Kreisbereitschaftsleiter Ulrich Wicklein (2 v.l.) und Kreisgeschäftsführer Marcus Haniel (6 v.l.). Foto: Michael Wunder