Heinersberg/Nordhalben: Nach drei Jahren als Pfarrer zur Anstellung wurde Matthias Rückert als Pfarrer eingeführt oder wie es im Fachbegriff heißt installiert. Er wurde damit auf Lebenszeit bei der Kirche angestellt und übernimmt die Pfarrstelle Heinersberg / Nordhalben, welche er in den vergangenen drei Jahren verwaltet hat.
Viele Ehrengäste begleiteten den jungen Geistlichen vom Pfarrhaus in das Gotteshaus zum Festgottesdienst mit Feier des Hl. Abendmahls. In einem beeindruckenden Einführungsgottesdienst mit Dekanin Dorothea Richter und mehreren Mitbrüdern begannen die offiziellen Feierstunden. Die Dekanin sagte eingangs, dass das rauhe Klima im Frankenwald den jungen Pfarrer gut getan habe und er sich im Frankenwald sehr wohl fühle. Der neu ernannte Pfarrer stellte seine drei von ihm ausgewählten Assistenten vor, die Zeugen der Segnung sind. Zum einen habe er Wiland Beierkuhnlein aus Steinwiesen gewählt, der dort Kirchenvorsteher ist und ihm desöftern den Rücken gestärkt hat. Der Hang zur Ökumene habe den Ausschlag für den katholischen Mitchristen Förster Hubert Kelle gegeben. Mit seinem direkten Nachbarn habe er zu später Stunde desöftern bei einem Glas Bier in dessen Amtszimmer gesessen und aktuelle Probleme besprochen, so Rückert bei der Vorstellung.
Als dritte stehe ihm seine neue Lebensgefährtin Doris Hauck, welche er der Gemeinde vorstellte, sehr nahe und wurde als weitere Zeugin von ihm ausgewählt. Auf Dauer sei es sicherlich von Vorteil, wenn der Pfarrer eine Frau an seiner Seite hat, sagte er den zahlreichen Gottesdienstbesuchern. Mit der Handauflegung durch die Dekanin und den drei Assistenten erfolgte die offizielle Einführung.
Dass ihr Pfarrer immer für eine Überraschung gut ist, war den Gottesdienstbesuchern bekannt. Das er aber gerade in seiner Antrittspredigt auf seine vielen ?Schwächen? aufmerksam machte überraschte sogar seine anwesenden Mitbrüder. Er sagte, den Pfarrer par excellence gebe es nicht, auch er habe viele Fehler. Mitunter vergesse er schon mal einen Termin, auch habe er es nicht so mit der Ordnung und die Büroarbeit liege ihm auch nicht so. Wichtig sei bei all diesen Fehlern, dass die Gemeinde nicht darunter leide, so Rückert. Er verkörpere auch nicht das klassische, traditionelle Pfarrersbild. Er frage sich auch manchmal was die Bevölkerung denkt, wenn nachts um zwei Uhr plötzlich der Pfarrer an der Bar bei Veranstaltungen auftaucht. Ihm komme es dabei immer auf den Glauben an. Mit dem Glauben ist es wie im richtigen Leben, sagte er, einmal ist er stärker dann auch mal wieder etwas schwächer. Lobend sprach er sich über die ?Mädels und Buben? seiner Pfarrgemeinde aus, sie seien aufnahmefähig und hilfsbereit. Es sei aller Lob Gottes wert und er sei Gott dankbar, dass er an diese Stelle berufen wurde. Als Gesamtresümee sagte er: ?Es ist nicht alles Gold was glänzt, aber es glänzt viel in der kleinen Jubilate Kirche im Grund?. Er danke allen, die ihn auf seinem bisherigen Weg begleitet haben.
Im Anschluß an den Gottesdienst fand im Jugendzentrum Heinersberg die offizielle Feier statt. Im Namen des Landkreises dankte Landrat Oswald Marr dem Pfarrer. Er sagte, dass hier einer ist, der die Sprache der Menschen spricht und der den Zusammenhalt in der Kirchengemeinde fördere. Steinwiesens Bürgermeiser Gerhard Wunder sagte, dass Matthias Rückert die Herzen der Menschen in seiner Gemeinde erobert habe. In den drei Jahren als Pfarrer zur Anstellung habe er sich durch die Nähe zur Gemeinde, der Jugendarbeit, der Kranken- und Altenbeutreung, als Notfallseelsorger aber auch mit seiner musikalischen und sportlichen Betätigung integriert, sagte
2. Bürgermeister Michael Wunder aus Nordhalben. Die Mitglieder der Gemeinde schätzen die Glaubensfestigkeit, die etwas andere Art der Verkündigung und die persönliche Seelsorge, so Wunder. Dem Seelsorger stünden glaubensstarke Männer und Frauen, aber auch engagierte Jugendliche zur Seite. Es sei eine besondere Freude, dass Pfarrer Rückert die Fluktuation der Pfarrer, allein binnen eines Jahrzehnts wurden vier Pfarrer eingeführt, stoppt und sich für ein längers Wirken im Frankenwald entschieden hat. Gottes Segen in all seinen Entscheidungen wünschte im Namen des Kirchenvorsands und des Posaunenchors Michael Franz. Pfarrer Kube stellte einen Vergleich von einem Meister zum Pfarrer her. Meister sind Vorbilder für Gesellen und Lehrlinge, ein Pfarrer sollte Vorbild für die Pfarrgemeinde sein, sagte Pfarrer Kube, der die Grüße der mitwirkenden Geistlichen aussprach. Während der Meister in vielen Fällen die Qualität der Produkte festlegt, müsse der Pfarrer die Qualität der Gemeinde bestimmen. Wichtig dabei sei auch, dass die Gemeinde ihren Pfarrer mag und dieser von der Gemeinde angenommen wird, was in Heinersberg voll zutrifft. Er wünschte, dass Gott seinen Segen dazu geben möge zu allem was der Pfarrer in seiner Gemeinde tut. Im Namen des Kirchenchors dankten Ewald Löhner und Lydia Thieroff sprach im Namen der Jugend ein Dankeschön aus. Von den viele Glückwünschen zeigte sich der Pfarrer überwältigt, er hofft auch weiterhin ?seiner? Kirchengemeinde ein guter Hirte in allen Bereichen des Lebens zu sein.
Bescheidenheit:
Dass Pfarrer Matthias Rückert nicht nur Fehler hat (wie er es in der Predigt sagte) beweisen seine bisherigen Tätigkeiten und Erfolge, welche er unter den Scheffel stellte. In der Kirchengemeinde wurde in den vergangenen Jahren der Adventskalender eingeführt, die Jubiläen 50 Jahre St- Johannis Kirche in Steinwiesen und 75 Jahre Jubilate Kirche im Grund gefeiert, das erste Steinwiesener Sommernachtsfest veranstaltet und vieles mehr. Als lebendiger Pfarrer repräsentiert sich Pfarrer Rückert, er spielt im ATSV Vollyball, beim Fasching ist immer mit einem Auftritt von ihm zu rechnen, allseits bekannt ist seine Leidenschaft für gößere Radtouren und immer wieder ist er auch bei Festlichkeiten anwesend. Sehr interessiert ist er an der Jugendarbeit, er setzte sich stark für die Schaffung eines Jugendraumes in Heinersberg ein. Überörtlich ist er als Dekantasjugendpfarrer und Notfallseelsorger tätig und die Ökumene liegt ihm in der Diasporagemeinde besonders am Herzen.(mw)
Durch Auflegen der Hände erfolgte durch Dekanin Dorothea Richter die Installation des Pfarrers. Foto: Michael Wunder
Zahlreiche Ehrengäste waren zur Einführung des beliebten Pfarrers Matthias Rückert in die Alte Schule nach Heinersberg gekommen, um mit ihm dieses Ereignis in einem würdigen Rahmen zu begehen.
Foto: Michael Wunder