Wolfersgrün: Am kommenden Wochenende blickt der Schützenverein Wolfersgrün auf sein 50- jähriges Bestehen zurück. Der offizielle Festakt findet am Freitag ab 19 Uhr im Gasthof Neue Welt statt, am Samstag ist um 18 Uhr der Festgottesdienst anschließend ein musikalischer Abend.
– von Michael Wunder –
Wie alten Unterlagen zu entnehmen war, dürfte es um 1906 schon einen Schützenverein in der Frankenwaldgemeinde gegeben haben, die weiteren Dokumente dürften den Krigeswirren zum Opfer gefallen sein. Deshalb gründeten 19 Mitglieder am 06. Januar 1955 unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Hans Gremer den Schützenverein Wolfersgrün. Das Motto des Vereins, welches auch heute noch Gültigkeit hat, lautete schon bei der Gründung "Pflege und Förderung des sportlichen Schießens und der Unterhaltung schießsportlicher Veranstaltungen sowie der Wahrung sportlicher Interessen seiner Mitglieder". Bereits kurz nach der Neugründung konnte man ein Luftgewehr im Vereinsbesitz verzeichnen. Bei einer Aufnahmegebühr von zwei Mark wuchs der Verein schnell an und man konnte bereits einige Wochen nach der Gründung 39 Mitglieder zählen. In einem regen Vereinsgeschehen wechselten Übungsschießen, Vergnügungsschießen, Kirchweih- Preisschießen und gesellige Veranstaltungen wie Kappenabend und Schützenfest ab. Auch das Vereinsvermögen wuchs für die Verhältnisse der damaligen Zeit schnell an und man konnte noch im Gründungsjahr ein Guthaben von 245 Mark vorweisen. In den folgenden Jahren fanden Tages- und Mehrtagesausflugsfahrten großen Zuspruch der Mitglieder. Auch das zunächst vereinsintern durchgeführte Schützenfest erfreute sich immer größerer Beliebtheit und man konnte ab 1964 auch Gastvereine aus der näheren Umgebung einladen. In dieser Zeit hatte man auch in Eigenregie für 1200 Mark einen Schießstand mit vier Bahnen im Außenbereich des Anwesens Hannweber errichtet. Im Jahr 1967 schloss sich der Schützenverein Wolfersgrün auch dem Nordbayerischen Schützenbund an. Hans Pregler wurde als erstes Mitglied nach vier Jahren als Schützenmeister und 22 Jahre als Vorsitzender im Jahr 1978 zum ersten Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Nach einer Satzungsänderung im Jahr 1986 wurde dem Verein die Anerkennung auf Gemeinnützigkeit erteilt. Ende der 80er Jahre führte man auch Vereinsvergleichsschießen mit Vereinen der Umgebung durch. Zahlreiche Auszeichnungen anlässlich des 40- jährigen Gründungsfestes wurden durchgeführt, unter anderem wurden die beiden Gründungsmitglieder Konrad Kremer und Leopold Hannweber mit dem großen Silbernen Abzeichen des Gaues Nord- Ost ausgezeichnet. Höhepunkt war allerdings die Verleihung der Oberfrankennadel in Gold an Ehrenvorsitzenden Hans Pregler. Tief in die Vereinskasse musste man 1999 greifen, als man ein Ringlese- Gerät im Wert von 2300 Mark anschaffte. Zum Jahrtausendwechsel wurde die zehnjährige Sperre der Königsschußregelung einmalig aufgehoben, so dass alle Schützen an diesem denkwürdigen Datum am Königsschießen teilnehmen konnten. Dabei ging Ludwig Klinger als Jubiäums- Schützenkönig hervor. Ab dem Jahr 2000 wurde erstmals die Vereinsmeisterin ermittelt, hier setzte sich in einer starken Damenriege Lieselotte Klinger durch. Beim derzeit 34 Mitglieder starken Verein wurden 44 Schützenkönige und sechs Schützenköniginnen ermittelt. Je vier Titel konnten Hans Pregler und Ludwig Klinger erreichen. mw