Kronach/Bamberg: Passend zum Thema Klimawandel setzte während der Ausführungen des Regierungspräsidenten Florian Luderschmid der Regen in Bamberg ein. Eingeladen hatte die Stadt Bamberg und die Fernwasserversorgung (FWO) anlässlich von 50 Jahre Wasserlieferung von der FWO zur Stadt Bamberg in den Übergabe Hochbehälter Kunigundenruh. Der Regierungspräsident gratulierte zur „Goldenen Hochzeit“, bei der man seinerzeit bereits Weitblick gezeigt habe. Als spannende Geschichte und künftige Generationenaufgabe bezeichnete er die Grundwasserversorgung in Nordostoberfranken. Seitens der Regierung lege man großen Wert auf eine geordnete, flächenendeckende Trinkwasserversorgung, was aufgrund des sinkenden Grundwasserspiegels eine große Herausforderung sei. Es sei deshalb gut, dass man 200 dezentral aufgestellte Wasserversorger habe und die „Player“ wie die FWO die in „Notfällen“ zur Seite steht. Dazu sei eine weitere Vernetzung notwendig, welche derzeit über eine Studie geprüft werde. Außer Oberbayern müssen sich alle Bezirke um die Strukturen der Wasserversorgung kümmern. Die dazu in Auftrag gegebene Studie „SüSWasser“ sei gerade auf der Zielgeraden, sagte Luderschmid. FWO Verbandsvorsitzender Heinz Köhler ging auf die fünf Jahrzehnte lange Geschichte mit einigen besonderen Episoden ein. Er bezeichnete den damaligen Anschluss von Bamberg an das Netz der FWO als „Sternstunde für Oberfranken“. Auf die konkreten Herausforderungen der Wasserwirtschaft ging Verbandsdirektor Markus Rauh ein. Neben den steigenden Anforderungen mit unterschiedlicher demografischer Entwicklung bringt der Klimawandel komplexe Problem mit. In weiten Teilen Bayerns gebe es bei der Grundwasserneubildung seit 2003 ein mittleres Defizit von 13 Prozent. Auch die Bedeutung des Hochwasserschutzes werde aufgrund der sich häufenden Extremwetterereignisse zunehmen. Seitens der FWO habe man schon vor Jahren Weitblick gezeigt, sei in Vorleistung und Planung gegangen und werde jetzt drei Leitungsäste zu einem Ringschluss verbinden. Um künftig Mengen besser verschieben zu können werde man für die 30 Kilometer Fernleitung rund 45 Millionen investieren. Um das Speichervolumen zu erhöhen und Spitzenbedarfe besser abzudecken werden in der Mitte des Versorgungsgebietes im Raum Lichtenfels-Bamberg ein neue Hochbehälter mit 12.000 Kubikmeter Fassungsvermögen errichtet. Die Maßnahme am Zobelberg sei mit rund 15 Millionen veranschlagt. Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke informierte, dass man in Bamberg jährlich rund 5,3 Millionen Kubikmeter Wasser durch den Zähler schickt, davon kämen rund 1,3 Millionen Kubikmeter von der FWO. Auf die großen Investitionen in Bamberg ging Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Fiedeldey ein. Als besorgniserregend bezeichnete er die Tatsache, dass der Grundwasserspiegel in den vergangenen zehn Jahren um bis zu drei Meter gesunken sei. Die Stadt werde sich dieser Herausforderung stellen, die Bürger können sich auf eine hervorragende Trinkwasserqualität verlassen, was unabhängige Prüflabore immer wieder bestätigen.

Zur „Goldenen Hochzeit“ zwischen der FWO und der Stadt Bamberg gratulierte Regierungspräsident Florian Luderschmid (links). Mit im Bild (v.l.) FWO Verbandsvorsitzender Heinz Köhler, Oberbürgermeister Andreas Starke, Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Fiedeldey und FWO Verbandsdirektor Markus Rauh. Foto: Michael Wunder