Vermissten Mann nach zwei Tagen lebend gefunden

Tschirn: Mit Erfolg endete am Allerheiligentag die Suche nach dem vermissten Rentner Johann Porzelt. Der 68- jährige Tschirner war am vergangenen Mittwoch gegen 15.30 Uhr von zu Hause weggegangen und etwa eine Stunde danach in der unmittelbaren Nähe von Tschirn an einem Teich letztmals gesehen worden. Nach mehreren Suchaktionen konnte der Mann mit einer leichten Unterkühlung am Freitag gegen Mittag von den Hilfskräften westlich von Tschirn lebend gefunden werden.
– von Michael Wunder –
Bereits am Mittwoch machten sich die Angehörigen des zeitweise orientierungslosen Mann auf die Suche. Als dieser bis 22 Uhr nicht gefunden wurde wandte man sich hilfesuchend an die Polizei in Ludwigsstadt. Die sofort eingeleitete Suchaktion musste kurz nach Mitternacht abgebrochen werden. Eine groß angelegte Suchaktion startete man dann am nächsten Tag. Dabei wurde neben der Polizei, die auch mehrere Hunde einsetzte, auch die Freiwillige Feuerwehr Tschirn und die örtliche BRK ? Bereitschaft eingesetzt. Ein bereits im Anflug befindlicher Polizeihubschrauber musste wegen des schlechten Wetters unverrichteter Dinge wieder abdrehen. Aufgrund des sehr schwierigen Waldgeländes mit steilen Abhängen und der schlechten Witterung, wurde am Nachmittag auch die Feuerwehr aus Teuschnitz nachalarmiert. Die Suche konzentrierte sich zunächst auf das Gebiet in dem der Rentner zuletzt gesichtet wurden. Zwischenzeitlich wurde auch die angeforderte Wärmebildkamera zum Einsatz gebracht. Mit ihr wurde versucht das sehr weiträumige Gebiet systematisch nach der Person abzusuchen. Durch die Feuerwehr Tschirn unter der Leitung ihres Kommandanten Harald Schnappauf wurden sämtliche Waldwege und Wirtschaftswege abgefahren. Die eingesetzten Fahrzeuge konnten die Wege zum Teil nur unter größter Vorsicht absuchen. Als Indizien wurde im Laufe des Donnerstags eine Jacke und ein Gehstock in dem sehr steilen Suchgebiet gefunden, die vermisste Person konnte leider nicht gefunden werden. Am Donnerstag wurde die Suche gegen 16.00 Uhr aufgrund der hereinbrechenden Dunkelheit erfolglos abgebrochen. Die eingesetzten Kräfte wurden durch die BRK-Bereitschaft Tschirn mit Getränken und Essen versorgt. Der Einsatzleiter, KBM Harald Schnappauf und die Polizei kamen überein, in den Bemühungen nicht nachzulassen und die Suche am darauffolgenden Freitag, Allerheiligen, um 8.30 Uhr mit einer vergrößerten Mannschaft wieder aufzunehmen. Pünktlich trafen sich die Einsatzkräfte am Feuerwehrgerätehaus in Tschirn, wo die Einzelheiten der Aktion nochmals unter den Hilfsorganisationen abgesprochen wurden. Über 120 freiwillige Einsatzkräfte der benachbarten Feuerwehren, der Schnellen Einsatzgruppe Ost des Roten Kreuzes und der Polizei nahmen am Feiertag an der Suche teil. Gemeinsam bildete man eine Suchkette, um das sehr große und unwegsame Einsatzgebiet zu durchkämmen. Eindrucksvoll war die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und dem BRK während der gesamten Suchaktion. Mann an Mann oder Frau an Frau wurde das Areal durchsucht, das sehr schwere Gelände, der Nebel und die Nässe machten den eingesetzten Kräften ebenso wie die teilweise recht dichte Waldbepflanzung zu schaffen. Dennoch wurden die vorgegebenen Bereiche genauestens abgesucht, leider zunächst wieder ohne Erfolg. Gegen Mittag wurde die Suchmannschaft zum Jugendheim in Tschirn beordert, um die verdiente Verpflegung einzunehmen. Einige Kräfte hatten noch die Böschung im Waldbereich auf Höhe der Kläranlage Tschirn abzusuchen, um die Flächenabsuche zu komplettieren. Die Einsatzleitung bereitete sich bereits auf die Aktionen des folgenden Nachmittages vor, als die Meldung über Funk kam, ?Person gefunden, Person lebt?. Die Suchmannschaft im letzten Teilabschnitt vor der Mittagspause hatte Erfolg, die Person wurde gefunden und sofort notärztlich versorgt und mit einer leichten Unterkühlung in die Frankenwaldklinik nach Kronach gebracht. Erleichterung und Freude stand allen Einsatzkräften im Gesicht als im Jugendheim in Tschirn der Erfolg der Aktion bekannt wurde. Alle Mühen und Opfer hatten sich gelohnt. Dies ist ein weiterer Beweis für die kameradschaftliche und freundschaftliche Zusammenarbeit der Rettungsorganisationen, wenn es gilt, anderen zu helfen. Einsatzleiter Harald Schnappauf, Tschirns Bereitsschaftsleiter Werner Welscher und die Führung der Polizei, Heinz Knauer dankten allen Kräften für ihre Hilfe und die Bereitschaft gemeinsam im Ernstfall an einem Strang zu ziehen. ?Sie gehen heute mit dem herrlichen Gefühl nach Hause, einem Menschen in Not geholfen zu haben?, sagte Bürgermeister Peter Klinger, der sich auch Seitens der Gemeinde für den hervorragenden und gelungenen Einsatz bedankte. (mw)

Die Rettungskräfte formieren sich auf diesem Waldweg neu, um den nächsten Teilabschnitt systematisch zu durchzuchen. Foto: Michael Wunder

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