Nordhalben: Elf Helfer des Roten Kreuzes aus den Bereitschaften Nordhalben, Bad Steben, Geroldsgrün, Bayreuth und Forchheim übergaben weitere Sachspenden und erneuerten im rumänischen Altenwohnheim sanitäre Anlagen. Dazu sind die Helfer Ende des vergangenen Monats mit drei großen Lastzügen und weiteren drei Kleintransportern mit Anhängern in das rund 1300 Kilometer entfernte Gherla gefahren.
– von Michael Wunder –
Erneut leistete Organisator Andreas Kübrich von der Bereitschaft Nordhalben eine enthusiastische Vorbereitung. Der Mann, der in seiner Freizeit fast ausschließlich für das Rote Kreuz unterwegs ist, hat neben der Bauorganisation der neuen BRK- Garagen, auch die "Rumänienlager" wieder voll gefüllt. Sowohl im alten Bahnhof, der seit Jahren als Lager genutzt wird, als auch in der ehemaligen Gemeindeverwaltung in Geroldsgrün waren die Räume bis unter die Decke mit Sachspenden aus der Bevölkerung gefüllt. Auch die Helfer, es ist regelmäßig ein Stamm von zehn Rot- Kreuz Mitgliedern, sammelten daheim kräftig und stellten ihre eigenen Garagen und Keller für das Sammeln der Sachspenden zur Verfügung. Andreas Kübrich hatte in den vergangenen Monaten mit seinem Team wieder jede Menge Kleidung, Schuhe, Betten, Spielzeuge etc. gesammelt, um dies den armen Menschen in Rumänien zu bringen. Die BRK- Helfer hatten im Vorfeld alles sortiert und beschriftet, so dass die Verteilung vor Ort zügig durchgeführt werden konnte. An Bord hatte man diesmal auch 50 ausgemusterte Betten aus dem Langenbacher Seniorenheim. Diese werden in einer renovierten Klinik der Bezirksstadt Cluj Napoca (Klausenburg) inzwischen bereits genutzt. Seit weit über zehn Jahren führt das BRK bereits Hilfstransporte nach Gherla durch und die Dimensionen werden immer umfangreicher. Auch diesmal wurde das BRK Team von vielen Firmen und Geschäften – mittlerweile aus ganz Oberfranken – unterstützt. Erneut ist es den Verantwortlichen gelungen größere Mengen Lebensmittel und Hygiene- Artikel von den Herstellern bzw. dem Groß- oder Einzelhandel zu bekommen. Während die Lebensmittel vor allem der Armenküche in Gherla zugute kamen, wurden die Hygiene- Artikel im örtlichen Krankenhaus und im Altenheim dringend benötigt. Auch bei diesem Hilfstransport wurden die Fahrzeuge wiederum dem BRK kostenlos von verschiedenen Firmen zur Verfügung gestellt. Erstmal musste man allerdings beim Zoll tief in die Tasche greifen und hatte unerwartete Zusatzkosten. An Mautgebühren wurden in Österreich für die drei Lkws 220 Euro und weiter 37 Euro für die Vignette in Ungarn fällig. Selbst in Rumänien – dem hilfsbedürftigen Land, dem das Konsumgut zugute kam – waren noch einige Euro zu zahlen. Erfreulich hingegen ist, dass Hilfstransporte auf deutschen Autobahnen generell von Mautgebühren befreit sind.
Rund 20 Stunden waren die drei Kleintransporter diesmal unterwegs, bis sie das angepeilte Ziel inmitten des Karpatenbogens in Transsilvanien – dem "Land hinter den Wäldern" – erreichten. Um einiges länger dauerte die Fahrt der drei Lkws, die den Frankenwald deshalb mit einem Tag Vorsprung verlassen hatten. Auch wenn bereits im Vorfeld die Anlieferung mit den einzelnen sozialen Einrichtungen abgesprochen wurde, war eine größere Verteilungsfahrt notwendig. Ein Großteil der Waren übergaben die BRK- Helfer dem örtlichen Roten Kreuz, welche diese an die Bedürftigen in der Region von Gherla verteilten. Beim Herbsttransport ist – im Gegenteil zum Frühjahr – immer ein "längerer Aufenthalt" vorgesehen. Wenn man an Ostern zur Verteilung der Waren und zur Bestandsaufnahme der benötigten Hilfsmaterialien mit etwa vier Tagen auskommt, sind im Herbst immer zehn Tage notwendig. Dann werden auch Bau- und Sanierungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen durchgeführt. Diesmal konnten sich die Bewohner des Altenheims über zwei WC Anlagen, neue Waschbecken und eine Dusche freuen. mw

Nach wie vor ist das Bayerische Rote Kreuz auf die Hilfe der Bevölkerung für die Rumänientransporte angewiesen. Neben den Sachspenden werden für die Transporte (Zoll etc.) auch Geldspenden benötigt, welche auf dem Konto 570 238 600 bei der Sparkasse Nordhalben (BLZ 771 516 40) eingezahlt werden können. Auch benötigt man für weitere Hilfsfahrten im nächsten Jahr wiederum Lastzüge für einige Tage (jeweils Ostern und Allerheiligen). Nähere Auskünfte erteilt der Rumänienbeauftragte des BRK Andreas Kübrich unter der Telefonnummer 0170-8218098. Das BRK hat mittlerweile auch eine Dokumentation über die Rumänienhilfe im Internet unter www.rumaenienhilfe.beep.de eingerichtet.

Das Lager im alten Bahnhof von Nordhalben war auch diesmal wieder bis unter die Decke mit verschiedenen Hilfsgütern gefüllt. Zahlreiche Helfer waren notwendig um die drei LKWs zügig zu beladen um einen längeren Stillstand der Fahrzeuge zu vermeiden. Foto: Michael Wunder

Die Menschen in Rumänien sind stets dankbar für die Unterstützung, welche durch das BRK vor Ort geleistet wird. Das Bild zeigt die Leiterin des Altenheims mit Andreas Kübrich und einigen Helfern aus dem Frankenwald. Foto: Michael Wunder