Steinwiesen: Mit Detlef Baier und Wilhelm Beck wurden zwei Mitglieder des SPD Ortsvereins Steinwiesen in der Weihnachtsfeier für langjährige Treue ausgezeichnet, sie gehören dem Verein seit 25 bzw. 40 Jahren an. Vorsitzender Richard Rauh dankte den Geehrten, er hob besonders hervor, dass Detlef Baier, der mittlerweile in Schirnding seinen Lebensmittelpunkt hat, der örtlichen SPD treu geblieben ist. Wie der Vorsitzende ausführte, haben derzeit alle demokratischen Parteien einen schweren Stand und wegen der allgemeinen Politikverdrossenheit und mit Parteiaustritten zu kämpfen. Als Ursache für diese Politikverdrossenheit sah er die laufenden "politischen Reparaturen" bei der Gesundheits- und Rentenreform, anstatt eine vernünftige Vorsorge zu betreiben. Man müsse künftig den radikalen Kräften diesen "idealen Nährboden" nehmen und mit sachlichen Argumenten vor allem der Jugend gegenüber treten. Wie Rauh sagte, wird trotz rückläufiger Arbeitslosenzahlen die Spaltung in der Gesellschaft größer. Älteren Arbeitnehmern drohe nach dem Verlust des Arbeitsplatzes der Absturz in Harz IV. Von der Landespolitik sei nach Jahren des eisernen Sparens jetzt vor den Wahlen mit Mitteln zu rechnen, was man zum Staatsstraßenbau zwischen Steinwiesen und Mauthaus nutzen sollte. Für den örtlichen SPD Verein stünde, so Rauh, ein arbeitsreiches Jahr bevor, denn neben den Kommunalwahlen bei der man neben 16 Gemeinderatskandidaten auch einen Bürgermeisterkandidaten stellen will, stehe auch das 100- jährige Gründungsfest an. Er erinnerte an die Voraussetzungen der "Altforderen", welche unter schwierigsten Bedingungen den Ortsverein ins Leben riefen. Einige kommunalpolitische Themen sprach zweiter Vorsitzender Peter Schmittnägel an. So sei der Radweg nach Erlabrück dringend notwendig gewesen, bei der Finanzierung habe die Staatsregierung die Gemeinde jedoch nicht besonders großzügig bedacht. Ähnlich verhielt es sich, trotz Nachbesserung bei den Zuschüssen, beim Turnhallenneubau. Hier kritisierte er besonders die fehlenden Nutzungsvorschläge für die alte Halle. Dass es keine gerechte Mittelverteilung im Land gibt, zeigten auch die Überlegungen der Bürgermeister des Rodachtals nach Thüringen umzusiedeln, so Schmittnägel. Bevor die politische Prominenz zu den Grußworten kam, erfreute der Nikolaus (Alfred Stumpf) die Kinder mit Geschenken. Neben mahnenden Worten an die Adresse der Vorstandschaft hatte er ein Lob für den Ehrenvorsitzenden Manfred Manzer ausgesprochen. In gewohnter Kürze sprach Kreisvorsitzender Carlo Stauch das Grundsatzprogramm an, welches er mit dem Steinwiesener Ortsverein demnächst diskutieren will. MdL Christa Steiger erinnerte an die 60 Jahre alt gewordene Verfassung des Freistaates, welche die Handschrift des Sozialdemokraten Dr. Wilhelm Högner trägt. Dort sei auch verankert, dass die Kinder ein Recht auf kostenlose Bildung hätten, was derzeit mit Büchergeld und Studiengebühren allerdings nicht gewährt sei. MdB Christian Dressel sprach von der Mitgliederpartei, welche von der Basis getragen werde. Er hoffe, dass auch diesmal nach der großen Koalition die SPD wieder den Kanzler stellen kann, wie es einst Helmut Schmidt erfolgreich praktizierte. Auf die Problematik im Hinblick auf eine Verzahnung der einzelnen Ortsvereine im Distrikt Rodachtal wies dessen Vorsitzender Oliver Skall hin. Zunächst sei natürlich jede Gemeinde bemüht ihre Eigeninteressen in den Vordergrund zu stellen, was er an einigen Beispielen verdeutlichte. mw
Detlef Baier (2 v.l.) wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft und Wilhelm Beck (4v.l.) für 40- jährige Mitgliedschaft im SPD Ortsverein Steinwiesen ausgezeichnet. Den Geehrten gratulierten v.l. Kreisvorsitzender Carlo Stauch, 2. Vorsitzender Peter Schmittnägel, MdB Christian Dressel, MdL Christa Steiger, Distriktvorsitzender Oliver Skall und Ortsvorsitzender Richard Rauh. Foto: Michael Wunder